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Sonntag, 2. April 2023
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Die Schweizer Grossbanken haben sich schon vor Jahrzehnten von den Schweizer Tugenden entfernt und wollten es der Grossmacht USA gleichtun. Die UBS hat nach 2008 ihre Lehren gezogen und das gefährliche Investment- bankgeschäft – vor allem in... weiterlesen
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Barbara Männdli
Am 2. April startet Barbara Mändli zum «Hike for Hope», mit dem sie Spenden für den Verein Wunderlampe sammeln will. Die vierte Wanderung auf dem Jakobsweg wird ihre grösste sein.
RÜMLANG. Im Gästezimmer liegt der frisch gereinigte Rucksack parat. Schon dreimal durfte er Barbara «Baba» Mändli auf einem Jakobsweg begleiten. Am 2. April startet die Rümlangerin zum vierten Mal in Richtung der Kathedrale Santiago de Compostela. «Es wird bestimmt nicht die letzte, aber wohl meine grösste Pilgerwanderung sein. Für einmal laufe ich nicht in Spanien, sondern bereits in Rümlang los.» Dank Dienstaltersgeschenk nach zehn Jahren als Zivilangestellte bei der Kantonspolizei – sie arbeitet am Flughafen an der Passkontrolle – angespartem und unbezahltem Urlaub gibt sie sich einhundert Tage Zeit für 2180 Kilometer. «Das wird kein Zuckerschlecken», ist ihr bewusst – und gute Planung Voraussetzung.
Der Bestseller «Ich bin dann mal weg» von Hape Kerkeling brachte Baba zum Laufen. «Vorher hatte ich es immer für etwas vom Dümmsten gehalten», gibt die 52-Jährige zu. Doch die Pilgererfahrungen des deutschen Komikers faszinierten sie sehr. Nach der Pensionierung, so war ihr Plan, wollte sie einmal auf dem Jakobsweg wandern. Ein Herzinfarkt, den sie 2014 erlitt, liess sie ihre Zukunft überdenken: «Ob ich überhaupt so alt werde, weiss ich ja nicht.» So tat sie es – planerisch von ihrem Ehemann unterstützt – zwei Jahre später Kerkeling gleich und nahm mit dem rund 800 Kilometer langen Camino Francés den bekanntesten Jakobsweg unter die Füsse. Sie schaffte in 30 Tagen, wofür Hape sechs Wochen brauchte. «Eine faule Socke», meint sie schmunzelnd, schliesslich nahm er sogar manchmal den Bus.
Im Jahr darauf wählte sie den anspruchsvollen Camino Primitivo, der sie in 14 Tagen rund 320 Kilometer durch die Bergwelt Nordspaniens führte.
Die Pflege ihres Mannes, der nach kurzer Krankheit verstarb, liess sie zwei Jahre pausieren. In Gedanken habe sie ihn 2019 mitgenommen auf dem Küstenweg Camino del Norte, 835 Kilometer dem Meer entlang, und weitere 100 auf dem Camino Finisterre zum Kap von Finisterre, dem einst vermutet westlichsten Zipfel der Erde, dem «Ende der Welt». Spiritualität suche sie nicht beim Pilgern, sagt Baba, «und doch holt sie dich irgendwann ein».
Damals verband sie zum ersten Mal das Wandern mit einem guten Zweck und sammelte Spenden für den Verein Sternentaler. Nach dem gleichen Prinzip widmet sie ihren diesjährigen «Hike for Hope» der Stiftung Wunderlampe, welche Herzenswünsche von Kindern und Jugendlichen mit schweren Erkrankungen oder Beeinträchtigungen erfüllt. Ab 20 Franken schreibt Baba jedem Spender zum Dank eine Postkarte von der Etappe seiner Wahl. Karten und Porto zahlt die Pilgerin aus eigener Tasche. Eigens eingerichtete «Hike for Hope»-Accounts auf Facebook und Instagram schaffen Aufmerksamkeit für das Projekt. «Per Social Media kann man mich auf meiner Reise begleiten.» Unterstützt wird «Baba» dabei von ihrer Rümlanger Freundin Claudia Stoll und der Illustratorin Shery Pollinger.
Der diesjährige «Hike for Hope» startet mit einem «Tschüss-Apéro» ab 10 Uhr im Lager 196, wo sich auch das Cafepedal ein Stelldichein gibt. «Jeder, der mag, ist willkommen und darf uns zum Abschied winken», sagt Barbara Mändli. Ihr Partner Daniel Kaeser nimmt sich eine Woche Ferien, um sie bis Lucens (FR) zu begleiten. Von dort sind es noch drei Tage bis Genf, über die französischen Jakobswege Via Gebennensis und die Via Podiensis mit rund 1050 Kilometer Länge gelangt sie nach Spanien, wo sie ein zweites Mal auf dem Camino Francés wandern wird.
Die schönsten Momente des Pilgerns seien für sie von Ruhe geprägt. «Irgendwann kommst du in den Flow», versucht Baba es zu beschreiben. «Dabei habe ich mich auch schon mal verlaufen, weil ich nicht mehr auf die Wegweiser achtete.» Beim Pilgern Kopfhörer zu tragen, käme für sie nicht in Frage. Sie möchte die Umgebung mit allen Sinnen aufnehmen, auch wenn nicht immer Vogelgezwitscher, sondern auch mal das Rauschen der Autobahn zu hören sei. Der Duft der spanischen Eukalyptuswälder liess ihr das Herz aufgehen.
Auch der Austausch mit anderen Pilgern sei für sie essenziell: Von den vielen Menschen, die sie traf, hat sie mit etlichen noch Kontakt und fand Freunde von den USA bis Japan. «Man kommt schnell ins Gespräch – alle haben denselben Weg, jeder seine eigene Geschichte.»
Als «Schönwetterläuferin» setzen ihr verregnete Tage zu, aber auch Hitze macht der Pilgerin zu schaffen: «Wenn du überhaupt noch Wasser im Rucksack hast, ist es warm, genauso wie der Proviant.» Von Blasen an den Füssen weiss sie zu erzählen und der Herausforderung, nach 30 Kilometern am Tag weitere 15 für das nächste freie Bett in einer Pilgerherberge zu laufen.
Zu Hause hütet sie ihre Compostelas, die Pilgerurkunden. Wichtiger seien ihr jedoch die Pilgerausweise, in denen sie an diversen Stationen entlang der Strecke unzählige Stempel gesammelt hat. Die schönsten Motive liess sie sich auf das rechte Bein tätowieren, die linke Wade und das Dekolleté zieren stilisierte Jakobsmuscheln. Das Erkennungszeichen der Pilger trägt sie als Schmuckstück am Rucksack. An Gepäck nimmt Baba nur das Nötigste mit – eine vorläufige Auswahl hat sie im Gästezimmer zurechtgelegt, derzeit liegt es bei 7,1 Kilo. «Das ist die ‹De luxe›-Version, wahrscheinlich werde ich noch etwas minimieren.»
Eine Postkarte von Baba Mändli vom Jakobsweg bekommt, wer mindestens 20 Franken spendet an: Stiftung Wunderlampe/Spendenkonto PostFinance: 87-755227-6/IBAN-Nr.: CH26 0900 0000 8775 5227 6. Im Vermerk der Überweisung unbedingt angeben: «Hike for Hope», die gewünschte Etappe sowie Namen und Adresse. Oder direkt über: wunderlampe.ch/de/spenden/online-spenden. Weitere Infos: facebook.com/babaoncamino, instagram.com/hikeforhopebaba.
Martina Kleinsorg
Barbara Männdli
Am 2. April startet Barbara Mändli zum «Hike for Hope», mit dem sie Spenden für den Verein Wunderlampe sammeln will. Die vierte Wanderung auf dem Jakobsweg wird ihre grösste sein.
RÜMLANG. Im Gästezimmer liegt der frisch gereinigte Rucksack parat. Schon dreimal durfte er Barbara «Baba» Mändli auf einem Jakobsweg begleiten. Am 2. April startet die Rümlangerin zum vierten Mal in Richtung der Kathedrale Santiago de Compostela. «Es wird bestimmt nicht die letzte, aber wohl meine grösste Pilgerwanderung sein. Für einmal laufe ich nicht in Spanien, sondern bereits in Rümlang los.» Dank Dienstaltersgeschenk nach zehn Jahren als Zivilangestellte bei der Kantonspolizei – sie arbeitet am Flughafen an der Passkontrolle – angespartem und unbezahltem Urlaub gibt sie sich einhundert Tage Zeit für 2180 Kilometer. «Das wird kein Zuckerschlecken», ist ihr bewusst – und gute Planung Voraussetzung.
Der Bestseller «Ich bin dann mal weg» von Hape Kerkeling brachte Baba zum Laufen. «Vorher hatte ich es immer für etwas vom Dümmsten gehalten», gibt die 52-Jährige zu. Doch die Pilgererfahrungen des deutschen Komikers faszinierten sie sehr. Nach der Pensionierung, so war ihr Plan, wollte sie einmal auf dem Jakobsweg wandern. Ein Herzinfarkt, den sie 2014 erlitt, liess sie ihre Zukunft überdenken: «Ob ich überhaupt so alt werde, weiss ich ja nicht.» So tat sie es – planerisch von ihrem Ehemann unterstützt – zwei Jahre später Kerkeling gleich und nahm mit dem rund 800 Kilometer langen Camino Francés den bekanntesten Jakobsweg unter die Füsse. Sie schaffte in 30 Tagen, wofür Hape sechs Wochen brauchte. «Eine faule Socke», meint sie schmunzelnd, schliesslich nahm er sogar manchmal den Bus.
Im Jahr darauf wählte sie den anspruchsvollen Camino Primitivo, der sie in 14 Tagen rund 320 Kilometer durch die Bergwelt Nordspaniens führte.
Die Pflege ihres Mannes, der nach kurzer Krankheit verstarb, liess sie zwei Jahre pausieren. In Gedanken habe sie ihn 2019 mitgenommen auf dem Küstenweg Camino del Norte, 835 Kilometer dem Meer entlang, und weitere 100 auf dem Camino Finisterre zum Kap von Finisterre, dem einst vermutet westlichsten Zipfel der Erde, dem «Ende der Welt». Spiritualität suche sie nicht beim Pilgern, sagt Baba, «und doch holt sie dich irgendwann ein».
Damals verband sie zum ersten Mal das Wandern mit einem guten Zweck und sammelte Spenden für den Verein Sternentaler. Nach dem gleichen Prinzip widmet sie ihren diesjährigen «Hike for Hope» der Stiftung Wunderlampe, welche Herzenswünsche von Kindern und Jugendlichen mit schweren Erkrankungen oder Beeinträchtigungen erfüllt. Ab 20 Franken schreibt Baba jedem Spender zum Dank eine Postkarte von der Etappe seiner Wahl. Karten und Porto zahlt die Pilgerin aus eigener Tasche. Eigens eingerichtete «Hike for Hope»-Accounts auf Facebook und Instagram schaffen Aufmerksamkeit für das Projekt. «Per Social Media kann man mich auf meiner Reise begleiten.» Unterstützt wird «Baba» dabei von ihrer Rümlanger Freundin Claudia Stoll und der Illustratorin Shery Pollinger.
Der diesjährige «Hike for Hope» startet mit einem «Tschüss-Apéro» ab 10 Uhr im Lager 196, wo sich auch das Cafepedal ein Stelldichein gibt. «Jeder, der mag, ist willkommen und darf uns zum Abschied winken», sagt Barbara Mändli. Ihr Partner Daniel Kaeser nimmt sich eine Woche Ferien, um sie bis Lucens (FR) zu begleiten. Von dort sind es noch drei Tage bis Genf, über die französischen Jakobswege Via Gebennensis und die Via Podiensis mit rund 1050 Kilometer Länge gelangt sie nach Spanien, wo sie ein zweites Mal auf dem Camino Francés wandern wird.
Die schönsten Momente des Pilgerns seien für sie von Ruhe geprägt. «Irgendwann kommst du in den Flow», versucht Baba es zu beschreiben. «Dabei habe ich mich auch schon mal verlaufen, weil ich nicht mehr auf die Wegweiser achtete.» Beim Pilgern Kopfhörer zu tragen, käme für sie nicht in Frage. Sie möchte die Umgebung mit allen Sinnen aufnehmen, auch wenn nicht immer Vogelgezwitscher, sondern auch mal das Rauschen der Autobahn zu hören sei. Der Duft der spanischen Eukalyptuswälder liess ihr das Herz aufgehen.
Auch der Austausch mit anderen Pilgern sei für sie essenziell: Von den vielen Menschen, die sie traf, hat sie mit etlichen noch Kontakt und fand Freunde von den USA bis Japan. «Man kommt schnell ins Gespräch – alle haben denselben Weg, jeder seine eigene Geschichte.»
Als «Schönwetterläuferin» setzen ihr verregnete Tage zu, aber auch Hitze macht der Pilgerin zu schaffen: «Wenn du überhaupt noch Wasser im Rucksack hast, ist es warm, genauso wie der Proviant.» Von Blasen an den Füssen weiss sie zu erzählen und der Herausforderung, nach 30 Kilometern am Tag weitere 15 für das nächste freie Bett in einer Pilgerherberge zu laufen.
Zu Hause hütet sie ihre Compostelas, die Pilgerurkunden. Wichtiger seien ihr jedoch die Pilgerausweise, in denen sie an diversen Stationen entlang der Strecke unzählige Stempel gesammelt hat. Die schönsten Motive liess sie sich auf das rechte Bein tätowieren, die linke Wade und das Dekolleté zieren stilisierte Jakobsmuscheln. Das Erkennungszeichen der Pilger trägt sie als Schmuckstück am Rucksack. An Gepäck nimmt Baba nur das Nötigste mit – eine vorläufige Auswahl hat sie im Gästezimmer zurechtgelegt, derzeit liegt es bei 7,1 Kilo. «Das ist die ‹De luxe›-Version, wahrscheinlich werde ich noch etwas minimieren.»
Eine Postkarte von Baba Mändli vom Jakobsweg bekommt, wer mindestens 20 Franken spendet an: Stiftung Wunderlampe/Spendenkonto PostFinance: 87-755227-6/IBAN-Nr.: CH26 0900 0000 8775 5227 6. Im Vermerk der Überweisung unbedingt angeben: «Hike for Hope», die gewünschte Etappe sowie Namen und Adresse. Oder direkt über: wunderlampe.ch/de/spenden/online-spenden. Weitere Infos: facebook.com/babaoncamino, instagram.com/hikeforhopebaba.
Martina Kleinsorg
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