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Montag, 15. August 2022
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Familie Meier hält im Altwi in^Rümlang seit 1997 Damhirsche.Oft werden sie mit Rehen verwechselt. Kürzlich kamen sechs Junge auf die Welt. Die Haltung der Tiere ist streng reglementiert. Das Fleisch gilt als zart und gesund.
Rümlang. Mit ihren weissen Tupfen sehen sie aus wie Rehkitz Bambi. Das ist aber ein Irrtum. «Viele Leute glauben, unsere Tiere ohne Geweih seien Rehe, diejenigen mit Hirsche. Das stimmt aber nicht», erklärt Peter Meier im Altwi in Rümlang. Zu dieser Verwechslung hat auch der Disney-Film Bambi beigetragen. In der Buchvorlage ist das Jungtier ein Rehkitz. In der Verfilmung wurde es zum in Nordamerika heimischen Weisswedelhirsch und in der deutschen Synchronisation schliesslich wieder zum Reh, der Vater bleibt ein Hirsch. Doch zwischen den beiden Hirscharten Reh und Damhirsch gibt es Unterschiede, zum Beispiel in der Grösse, beim Geweih oder dem Schwanzwedel (Spiegel beim Reh). Nicht alle Damhirsche haben Tupfen, welche sie übrigens auch behalten, wenn sie älter werden, das Fell kann auch dunkelbraun oder weiss sein.
In der Schweiz gibt es rund 142 000 Rehe und etwa 39 000 Hirsche, die meisten sind Rothirsche. Der Damhirsch lebt hierzulande nur in bewilligungspflichtigen Gehegen und ist als landwirtschaftliches Nutztier anerkannt. Ursprünglich kommt der Damhirsch aus dem asiatischen Raum. Freuen sich Passanten auf der idyllischen Anhöhe im Ortsteil Letten über die putzigen «Rehe», klären Meiers diese jeweils auf. Das Reh gehört zur Familie der Trug-, der Damhirsch zu den Echthirschen. Ein erwachsenes männliches Reh ist ein Rehbock.
Eine Herde von 28 Damhirschen bewohnt zurzeit die sechs eingezäunten Gehege mit insgesamt 167 Aren von Peter und Silvia Meier, von denen die Hälfte ihr eigenes Land, das andere gepachtet ist. Eines ist ein Stier, dazu kommen elf Kühe, zwei Schmaltiere (zweijährig), acht Jungtiere vom letzten Jahr und bisher sechs Kälber (vier Männchen und zwei Weibchen), welche vor kurzem auf die Welt gekommen sind, das erste am 15. Juni, das bisher letzte am 4. Juli. Peter Meier rechnet heuer noch mit zwei bis drei Geburten mehr. Etwa zehn pro Jahr seien es im Durchschnitt. Die Jungen werden wenige Tage nach der Geburt markiert, um sie auseinanderzuhalten. Auch müssen sie in die Tierbestandsliste eingetragen werden, welche auch für die Tierverkehrsdatenbank massgebend ist, wie Silvia Meier erklärt. Der ehemalige Bauernsohn und seine Frau halten die Hirsche seit 1997, doch nur als Nebenbeschäftigung. Bis 1982 hatte der gelernte Landmaschinenmechaniker auf dem Hof der Eltern noch eigene Milchkühe. Seither arbeitet er bei Schutz & Rettung, bei der Berufsfeuerwehr am Flughafen Zürich. Noch bis 1997 betreuten sie im Sommerhalbjahr Rinder von Nachbarn auf ihren Weiden. Zu ihren Hirschen kamen sie über den Vater von Silvia Meier, der im luzernischen Malters ein Gehege mit Damhirschen unterhielt.
Die Tiere gelten als anspruchslos und gut in einer Herde zu halten, weil dies im Grossen und Ganzen ihrer natürlichen Art entspricht. In der Schweiz gibt es dafür strenge Auflagen. Meiers mussten zunächst mehrere Kurse in Theorie und Praxis absolvieren, um die Halterbewilligung zu bekommen. Mit dem neuen Tierschutzgesetz (seit 2008) sind es heute sechs Tage Theorie und 300 Stunden Praxis. Auch das Gehege untersteht von Grösse und Ausstattung her genauen Vorgaben. So braucht es zum Beispiel einen von drei Seiten her windgeschützten Unterstand. Frieren würden die Tiere im Winter nicht. «Die Damhirsche schlafen meistens draussen, sie haben ein sehr gut isoliertes Winterfell, auf dem sogar der Schnee vergeht», so Peter Meier. Im Unterstand haben sie immer etwas Heu, Lecksteine mit Mineralien und natürlich frisches Wasser zur Verfügung. Ansonsten frisst die Herde neben dem frischen Gras auch eigene Früchte und im Winter jeweils zwei Kübel Maissilage pro Tag und die Rinde der Schnittäste. Während der Säugezeit werden auch Milchviehwürfel, angereichert mit Selen, zur Verfügung gestellt. Das Heu und die Früchte müssen die Hobbyzüchter nicht kaufen. Die Wiesen und ihre 46 Hochstammbäume (Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Kirschen) geben genügend Futter her.
Damhirschhalter werden laut Peter Meier vom Veterinäramt alle zwei Jahre kontrolliert. Die Tierhalterbewilligung werde in einem Rhythmus von fünf Jahren neu vergeben. Auch tierärztlich werden die Hirsche regelmässig kontrolliert. Mehrere Tage weitergebildet hätten sie sich auch im Zusammenhang mit dem Inkrafttreten des neuen Tierschutzgesetzes, erzählt Silvia Meier.
Angefangen hat die Familie mit sieben Tieren und einem Gehege. Der Stier stamme jeweils aus einer anderen Zucht, um frisches Blut und damit gesunden Nachwuchs zu garantieren: so auch der derzeitige vierjährige Herdenanführer Hugo, der diese Rolle erst 2021 von seinem siebenjährigen Vorgänger übernommen hat. «Zwischen sechs und zwölf Jahren haben wir jeweils den Stier ausgetauscht», erklärt Peter Meier; dies ebenfalls wegen der Gene. «Hugo ist ein junger Chef», sagt er. Sein Geweih ist noch mit Bast überzogen, den es später verlieren wird. Ängstlich ist Hugo nicht: Ganz nah kommt er heran, auch wenn Besuch da ist. Sogar den samtig weichen Bast darf man berühren. Ein ausgewachsenes Damhirschgeweih ist etwa vier Kilo schwer und nicht mehr durchblutet und damit auch für Kämpfe geeignet. Rund um das Haus der Familie Meier kann man verschiedene Exemplare davon bestaunen.
So liebevoll die Beziehung von Silvia und Peter Meier zu ihrer Hirschfamilie auch ist: Als Nutztiere werden jedes Jahr etwa acht bis zehn von ihnen für die Fleischproduktion verwendet. Auch hier gibt es spezielle Regeln, die sich vom Schlachten anderer Nutztiere unterscheiden. «Wir müssen sie mit einem Kopfschuss erlegen. Die Tiere dürfen uns dabei nicht sehen», erklärt Peter Meier. Ob der laute Knall nicht auffalle oder gar schon jemand die Polizei gerufen habe? Meier beruhigt: «Es ist geplant, in absehbarer Zeit einen Schalldämpfer zu beantragen.»
Vor der Schlachtung führt das Veterinäramt eine Lebentierschau durch, bei der nicht nur die Gesundheit der Tiere, sondern auch die Tierbestandsliste kontrolliert wird. Für die freigegebenen Tiere erhält Peter Meier eine Abschussbewilligung für zwei Monate. Getötet werden hauptsächlich Jungtiere im Alter von 16 Monaten, vor allem die männlichen, die Spiesser. Weibliche Kälber würden dagegen ab und zu nachgezogen und dafür eine ältere Kuh ersetzt. Dieses Schicksal ist der 17-jährigen dunkelbraunen Maus bisher erspart geblieben. Neben Hugo ist sie die Einzige, die einen Namen trägt. Diesen hatte ihr die Tochter von Meiers als Kind gegeben.
Nach dem Aufbrechen und dem Entfernen des Felles kommen die Tierkörper in den Kühlraum. Herz, Leber, Lunge und Nierli werden in einem Kühlschrank aufbewahrt. Bevor der Tierkörper zum Metzger gelangt, der die Feinzerlegung und das Verpacken übernimmt, wird das Fleisch und die Innereien nochmals durch das Veterinäramt kontrolliert und zum Verzehr freigegeben. Das Fleisch der Damhirsche ist besonders kurzfaserig und daher sehr zart und hat einen niedrigen Fett- und einen hohen Eiweissgehalt. «Man kann es gut auch zum Grillieren und für andere Zubereitungsarten verwenden», erklärt Peter Meier.
Die Rümlanger Damhirschhalter verdienen nichts mit den Tieren. Ihre Kunden stammen hauptsächlich aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis. Die Felle hätten sie zu Beginn ebenfalls verwertet. Aber: «Das Interesse ist zu gering.»
Den Kontakt zu Menschen gewöhnt, sind die Damhirsche recht zutraulich. Die älteren Tiere und besonders Maus und Hugo lassen sich sogar von einem Fremden berühren. Dennoch wahren sie respektvolle Distanz und halten die Antennen jederzeit sensibel ausgefahren, vor allem die Jungtiere. Nicht in die Nähe der Menschen kommen die sechs Kälber, übrigens alle mit getupftem Fell. Schon gar nicht das Jüngste unter ihnen, welches erst ein paar Tage alt ist. Sofern es sich überhaupt bei der Herde aufhält, sucht es den Schutz der Mutter, diese wiederum den Schutz der Herde.
Auch die anderen Jungen werden von den Erwachsenen nicht von den schattenspendenden Bäumen weggelassen. Auch nicht, als Peter Meier Äpfel anbietet. Das Jüngste liegt meist gut versteckt an einem geschützten Platz im hohen Gras. Die Mutter sucht es auf, um es zu säugen oder wenn «Gefahr» droht, zum Beispiel in Form einer Fotokamera. «Sie ist noch unsicher», sagt Peter Meier. «Sie ist ein Schmaltier und hat zum ersten Mal geworfen.» Ihr Fell ist übrigens weiss.
Leider komme es immer wieder vor, dass Spaziergänger versuchen, die Tiere durch den Zaun zu füttern, mit durch Hundekot verunreinigtem und mit Parasiten befallenem Gras oder sogar mit schimmligem Brot, sagt Silvia Meier. «Dies kann für die Tiere tödlich sein.» Daher gelte: «Füttern verboten.»
Familie Meier hält im Altwi in^Rümlang seit 1997 Damhirsche.Oft werden sie mit Rehen verwechselt. Kürzlich kamen sechs Junge auf die Welt. Die Haltung der Tiere ist streng reglementiert. Das Fleisch gilt als zart und gesund.
Rümlang. Mit ihren weissen Tupfen sehen sie aus wie Rehkitz Bambi. Das ist aber ein Irrtum. «Viele Leute glauben, unsere Tiere ohne Geweih seien Rehe, diejenigen mit Hirsche. Das stimmt aber nicht», erklärt Peter Meier im Altwi in Rümlang. Zu dieser Verwechslung hat auch der Disney-Film Bambi beigetragen. In der Buchvorlage ist das Jungtier ein Rehkitz. In der Verfilmung wurde es zum in Nordamerika heimischen Weisswedelhirsch und in der deutschen Synchronisation schliesslich wieder zum Reh, der Vater bleibt ein Hirsch. Doch zwischen den beiden Hirscharten Reh und Damhirsch gibt es Unterschiede, zum Beispiel in der Grösse, beim Geweih oder dem Schwanzwedel (Spiegel beim Reh). Nicht alle Damhirsche haben Tupfen, welche sie übrigens auch behalten, wenn sie älter werden, das Fell kann auch dunkelbraun oder weiss sein.
In der Schweiz gibt es rund 142 000 Rehe und etwa 39 000 Hirsche, die meisten sind Rothirsche. Der Damhirsch lebt hierzulande nur in bewilligungspflichtigen Gehegen und ist als landwirtschaftliches Nutztier anerkannt. Ursprünglich kommt der Damhirsch aus dem asiatischen Raum. Freuen sich Passanten auf der idyllischen Anhöhe im Ortsteil Letten über die putzigen «Rehe», klären Meiers diese jeweils auf. Das Reh gehört zur Familie der Trug-, der Damhirsch zu den Echthirschen. Ein erwachsenes männliches Reh ist ein Rehbock.
Eine Herde von 28 Damhirschen bewohnt zurzeit die sechs eingezäunten Gehege mit insgesamt 167 Aren von Peter und Silvia Meier, von denen die Hälfte ihr eigenes Land, das andere gepachtet ist. Eines ist ein Stier, dazu kommen elf Kühe, zwei Schmaltiere (zweijährig), acht Jungtiere vom letzten Jahr und bisher sechs Kälber (vier Männchen und zwei Weibchen), welche vor kurzem auf die Welt gekommen sind, das erste am 15. Juni, das bisher letzte am 4. Juli. Peter Meier rechnet heuer noch mit zwei bis drei Geburten mehr. Etwa zehn pro Jahr seien es im Durchschnitt. Die Jungen werden wenige Tage nach der Geburt markiert, um sie auseinanderzuhalten. Auch müssen sie in die Tierbestandsliste eingetragen werden, welche auch für die Tierverkehrsdatenbank massgebend ist, wie Silvia Meier erklärt. Der ehemalige Bauernsohn und seine Frau halten die Hirsche seit 1997, doch nur als Nebenbeschäftigung. Bis 1982 hatte der gelernte Landmaschinenmechaniker auf dem Hof der Eltern noch eigene Milchkühe. Seither arbeitet er bei Schutz & Rettung, bei der Berufsfeuerwehr am Flughafen Zürich. Noch bis 1997 betreuten sie im Sommerhalbjahr Rinder von Nachbarn auf ihren Weiden. Zu ihren Hirschen kamen sie über den Vater von Silvia Meier, der im luzernischen Malters ein Gehege mit Damhirschen unterhielt.
Die Tiere gelten als anspruchslos und gut in einer Herde zu halten, weil dies im Grossen und Ganzen ihrer natürlichen Art entspricht. In der Schweiz gibt es dafür strenge Auflagen. Meiers mussten zunächst mehrere Kurse in Theorie und Praxis absolvieren, um die Halterbewilligung zu bekommen. Mit dem neuen Tierschutzgesetz (seit 2008) sind es heute sechs Tage Theorie und 300 Stunden Praxis. Auch das Gehege untersteht von Grösse und Ausstattung her genauen Vorgaben. So braucht es zum Beispiel einen von drei Seiten her windgeschützten Unterstand. Frieren würden die Tiere im Winter nicht. «Die Damhirsche schlafen meistens draussen, sie haben ein sehr gut isoliertes Winterfell, auf dem sogar der Schnee vergeht», so Peter Meier. Im Unterstand haben sie immer etwas Heu, Lecksteine mit Mineralien und natürlich frisches Wasser zur Verfügung. Ansonsten frisst die Herde neben dem frischen Gras auch eigene Früchte und im Winter jeweils zwei Kübel Maissilage pro Tag und die Rinde der Schnittäste. Während der Säugezeit werden auch Milchviehwürfel, angereichert mit Selen, zur Verfügung gestellt. Das Heu und die Früchte müssen die Hobbyzüchter nicht kaufen. Die Wiesen und ihre 46 Hochstammbäume (Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Kirschen) geben genügend Futter her.
Damhirschhalter werden laut Peter Meier vom Veterinäramt alle zwei Jahre kontrolliert. Die Tierhalterbewilligung werde in einem Rhythmus von fünf Jahren neu vergeben. Auch tierärztlich werden die Hirsche regelmässig kontrolliert. Mehrere Tage weitergebildet hätten sie sich auch im Zusammenhang mit dem Inkrafttreten des neuen Tierschutzgesetzes, erzählt Silvia Meier.
Angefangen hat die Familie mit sieben Tieren und einem Gehege. Der Stier stamme jeweils aus einer anderen Zucht, um frisches Blut und damit gesunden Nachwuchs zu garantieren: so auch der derzeitige vierjährige Herdenanführer Hugo, der diese Rolle erst 2021 von seinem siebenjährigen Vorgänger übernommen hat. «Zwischen sechs und zwölf Jahren haben wir jeweils den Stier ausgetauscht», erklärt Peter Meier; dies ebenfalls wegen der Gene. «Hugo ist ein junger Chef», sagt er. Sein Geweih ist noch mit Bast überzogen, den es später verlieren wird. Ängstlich ist Hugo nicht: Ganz nah kommt er heran, auch wenn Besuch da ist. Sogar den samtig weichen Bast darf man berühren. Ein ausgewachsenes Damhirschgeweih ist etwa vier Kilo schwer und nicht mehr durchblutet und damit auch für Kämpfe geeignet. Rund um das Haus der Familie Meier kann man verschiedene Exemplare davon bestaunen.
So liebevoll die Beziehung von Silvia und Peter Meier zu ihrer Hirschfamilie auch ist: Als Nutztiere werden jedes Jahr etwa acht bis zehn von ihnen für die Fleischproduktion verwendet. Auch hier gibt es spezielle Regeln, die sich vom Schlachten anderer Nutztiere unterscheiden. «Wir müssen sie mit einem Kopfschuss erlegen. Die Tiere dürfen uns dabei nicht sehen», erklärt Peter Meier. Ob der laute Knall nicht auffalle oder gar schon jemand die Polizei gerufen habe? Meier beruhigt: «Es ist geplant, in absehbarer Zeit einen Schalldämpfer zu beantragen.»
Vor der Schlachtung führt das Veterinäramt eine Lebentierschau durch, bei der nicht nur die Gesundheit der Tiere, sondern auch die Tierbestandsliste kontrolliert wird. Für die freigegebenen Tiere erhält Peter Meier eine Abschussbewilligung für zwei Monate. Getötet werden hauptsächlich Jungtiere im Alter von 16 Monaten, vor allem die männlichen, die Spiesser. Weibliche Kälber würden dagegen ab und zu nachgezogen und dafür eine ältere Kuh ersetzt. Dieses Schicksal ist der 17-jährigen dunkelbraunen Maus bisher erspart geblieben. Neben Hugo ist sie die Einzige, die einen Namen trägt. Diesen hatte ihr die Tochter von Meiers als Kind gegeben.
Nach dem Aufbrechen und dem Entfernen des Felles kommen die Tierkörper in den Kühlraum. Herz, Leber, Lunge und Nierli werden in einem Kühlschrank aufbewahrt. Bevor der Tierkörper zum Metzger gelangt, der die Feinzerlegung und das Verpacken übernimmt, wird das Fleisch und die Innereien nochmals durch das Veterinäramt kontrolliert und zum Verzehr freigegeben. Das Fleisch der Damhirsche ist besonders kurzfaserig und daher sehr zart und hat einen niedrigen Fett- und einen hohen Eiweissgehalt. «Man kann es gut auch zum Grillieren und für andere Zubereitungsarten verwenden», erklärt Peter Meier.
Die Rümlanger Damhirschhalter verdienen nichts mit den Tieren. Ihre Kunden stammen hauptsächlich aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis. Die Felle hätten sie zu Beginn ebenfalls verwertet. Aber: «Das Interesse ist zu gering.»
Den Kontakt zu Menschen gewöhnt, sind die Damhirsche recht zutraulich. Die älteren Tiere und besonders Maus und Hugo lassen sich sogar von einem Fremden berühren. Dennoch wahren sie respektvolle Distanz und halten die Antennen jederzeit sensibel ausgefahren, vor allem die Jungtiere. Nicht in die Nähe der Menschen kommen die sechs Kälber, übrigens alle mit getupftem Fell. Schon gar nicht das Jüngste unter ihnen, welches erst ein paar Tage alt ist. Sofern es sich überhaupt bei der Herde aufhält, sucht es den Schutz der Mutter, diese wiederum den Schutz der Herde.
Auch die anderen Jungen werden von den Erwachsenen nicht von den schattenspendenden Bäumen weggelassen. Auch nicht, als Peter Meier Äpfel anbietet. Das Jüngste liegt meist gut versteckt an einem geschützten Platz im hohen Gras. Die Mutter sucht es auf, um es zu säugen oder wenn «Gefahr» droht, zum Beispiel in Form einer Fotokamera. «Sie ist noch unsicher», sagt Peter Meier. «Sie ist ein Schmaltier und hat zum ersten Mal geworfen.» Ihr Fell ist übrigens weiss.
Leider komme es immer wieder vor, dass Spaziergänger versuchen, die Tiere durch den Zaun zu füttern, mit durch Hundekot verunreinigtem und mit Parasiten befallenem Gras oder sogar mit schimmligem Brot, sagt Silvia Meier. «Dies kann für die Tiere tödlich sein.» Daher gelte: «Füttern verboten.»
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