Hast Du etwas Spannendes beobachtet?
Sende uns ein Bild oder Video! Bild hochladen
Montag, 15. August 2022
Sende uns ein Bild oder Video! Bild hochladen
Die Aufregung kannte keine Grenzen. Die Schweizer Medien schnappten förmlich nach Luft vor Empörung, Entsetzen und Ekel. Die «Tagesschau» des Schweizer Fernsehens titelt Ende Juni: «USA: Oberstes Gericht hebt Recht auf Schwangerschaftsabbruch... weiterlesen
NETFLIX:«Die längste Nacht» Ein brutaler Serienmörder wird geschnappt und vorübergehend in einer psychiatrischen Haftanstalt untergebracht. Plötzlich tauchen bewaffnete Einsatzkräfte auf, die den Bösewicht aus seiner Zelle entführen wollen.... weiterlesen
Ein guter Freund von mir ist Türke. Der Türke spricht fliessend serbisch. Er kann so gut serbisch, weil er eine Faszination für die serbische Kultur hat. Am zweiten Geburtstag meines Sohnes hat besagter Türke inmitten Serben serbischen.. weiterlesen
Abwechslung steht im Ponyclub Hoppi Galoppi auf dem Programm. Im Reitlager lernen Kinder die vielfältige Beschäftigung mit den geliebten Vierbeinern und üben Selbständigkeit und Verantwortung.
Rümlang. Entspannt mahlen Samurai, Cappuccino und Dash das Heu zwischen ihren Zähnen, mit den anderen Ponys und drei Pferden, dem Fohlen Daria und Maultier Bimba geniessen sie an diesem Donnerstagmorgen das Frühstück. Den Gitterboden der geräumigen Auslauffläche hat Vera Studer per Traktor mit Wischmaschine bereits gesäubert und räumt mit dem wendigen Gefährt noch rasch das eine oder andere zur Seite. «Wind und Regen haben gestern Nacht für etwas Chaos gesorgt», sagt die 33-Jährige, aus der Ruhe lässt sie sich davon nicht bringen. Es ist die erste von drei Reitlagerwochen des Ponyclubs Hoppi Galoppi, welche die Leiterin in diesen Sommerferien organisiert. Bereits sind einige Kinder auf dem beim Bahnhof Rümlang gelegenen Gelände eingetrudelt und vergnügen sich drinnen am Töggelikasten, Mischlingshündin Orphelia übernimmt wedelnd die Begrüssung.
Um 9 Uhr trommelt Vera Studer die Kids zusammen, zu den elf Mädchen zwischen sechs und zwölf Jahren gesellt sich ein Bub. «Viele Jungs halten Pferde für langweilig, aber das sind sie ganz und gar nicht», weiss Silas aus Erfahrung. Auch er ist bereits Lagerprofi, alle sind zum wiederholten Mal dabei. «Nachher üben wir in Zweiergruppen mit den Ponys am Langzügel», gibt Studer den Kindern einen Ausblick auf den weiteren Vormittag. «Als Erstes macht ihr den Stall und mistet – Schnitzelplatz, Liegeflächen mit der Gabel und Futterbox mit der Schaufel.» Flugs sind die Gruppen eingeteilt, Geräte und Karretten geschnappt, die zugeteilten Aufgaben werden mit Freude und Sorgfalt erledigt.
«Lernen – Lachen – Leisten» – das Motto der wöchentlichen Lektionen im Ponyclub gilt auch für das Ferienlager. So liegt der Fokus nicht nur auf dem Reiten, sondern auch in der Pflege, Vorbereitung und dem korrekten Führen der Ponys. Verantwortungsvoller Umgang und vertrauensvolles Zusammensein zwischen Mensch und Tier ist Vera Studer wichtig, doch auch Spass und Spiel haben ihren Platz.
Vor der Sattelkammer teilt Vera Studer die Ponys ein und berücksichtigt dabei, wenn möglich, die Wünsche der Teams. «Die Ausrüstung für jedes Tier ist farbig markiert und niedrig aufgehängt, damit auch die jüngsten Kinder möglichst selbständig agieren können», erklärt sie das Prinzip. Am Putzplatz angebunden, werden die Ponys gebürstet, die Hufe ausgekratzt und eingefettet, Mähne und Schweif in Zöpfe geflochten, damit sich die Hitze darunter nicht staut. Für die anstehende Lektion wird der kurze Zügel am Zaumzeug durch eine lange Leine ausgetauscht und diese durch die Ringe am Longiergurt gefädelt. Sie wird wie beim Reiten gehalten, doch sitzt man nicht auf, sondern läuft hinter dem Tier. «Die Arbeit am Langzügel ist wie Kutsche fahren vom Boden aus», erklärt Vera Studer und macht es mit Shetlandpony Dash vor. «Ihr müsst das Pony mit eurer Stimme ohne Beinhilfe treiben. Die Peitsche ist eurer verlängerter Arm, ein leichtes Wedeln genügt.»
Jeweils sechs Kinder schauen am Rand von der «Hühnerleiter» zu, während sich die anderen hinter ihren Ponys zur Abteilung formieren. «Immer genügend Abstand halten», mahnt Studer und choreografiert die Gruppe im Schritt durch Zirkel und Volten über den Platz. «Und immer schön in die Ecken, nicht abkürzen.» Das Traben lässt sie die Kinder zunächst zu zweit, schliesslich in der Gruppe probieren, was allen prima gelingt – am Ende darf, wer möchte, noch eine Runde einzeln galoppieren. Werden die Tiere im Anschluss in die Mittagspause entlassen, heisst es für die Kinder Trensen waschen und Zaumzeug versorgen.
«Es ist eine gute Gruppe diese Woche, die ich locker alleine leiten kann», freut sich Vera Studer. Je nach Grösse und Zusammensetzung hole sie sich auch mal eine Jugendhelferin dazu oder engagiere einen pensionierten Kollegen für den Küchendienst. «Früher hatte ich die ganze Woche täglich bis 17 Uhr durchgeplant, vom Ausritt bis zur Zirkuslektion – doch hat es sich bewährt, flexibel zu sein.» So habe sie etwa in der gestrigen Nachmittagshitze zum Vergnügen aller den Rasensprenger ausgestellt. «Wir durften mit den Ponys durchreiten, das war toll», erzählt eines der Mädchen.
Eigentlich fix sei das Mittagsmenü von Teigwaren mit Tomatensauce am Montag bis Crêpes am Freitag mit Füllung nach Wunsch. «Heute gibt es allerdings noch einmal Würstchen, für Ghackets mit Hörnli ist es einfach zu heiss», disponiert die gelernte Köchin und Landwirtin um. Am Nachmittag steht wiederum Bodenarbeit auf dem Programm, die Ponys werden am Halfter durch einen Parcours geführt, mit Slalom, Podest oder Brücken. «Die Möglichkeiten, sich mit dem Pony zu bewegen, sind vielfältig und gehen weit über das Reiten hinaus», sagt Vera Studer, die sich seit Jahren mit dem Thema beschäftigt und Pferde als feinfühlige Lebewesen und nicht als Sportgerät sieht. Zum Austoben kündigt sie «Hobby Horsing» an: «Dabei dürft ihr selbst mit oder ohne Steckenpferd über Hindernisse springen.»
Am liebsten würden sie noch eine Woche dranhängen, ist aus den Reihen der Kinder zu hören. Dagegen scheint das Freibad keine Chance zu haben: «Einen Pool haben wir hier auch und in der Badi kann man nicht reiten!» Was bislang das schönste Erlebnis war, sei schwer zu sagen: «Die Abwechslung macht es aus», sind sich die kleinen Pferde-Fans einig.
Während die Reitlager in den Frühlings- und Herbstferien den Clubmitgliedern vorbehalten sind, schreibt Vera Studer die Sommerlager auf Facebook öffentlich aus. «In den letzten beiden Jahren hatten wir in jeweils fünf Wochen insgesamt rund 90 Kinder bei uns – nach den Lockdowns war die Nachfrage enorm», berichtet die Oberglatterin. «Jetzt, da Verreisen fast wieder uneingeschränkt möglich ist, sind die Buchungen spürbar zurückgegangen.» Mangels Anmeldungen habe sie sich zur Streichung zweier Lagerwochen entschieden. «Dafür kann ich mir nun etwas mehr Familienzeit nehmen», sieht es die Mutter eines viermonatigen Sohnes positiv.
Martina Kleinsorg
Abwechslung steht im Ponyclub Hoppi Galoppi auf dem Programm. Im Reitlager lernen Kinder die vielfältige Beschäftigung mit den geliebten Vierbeinern und üben Selbständigkeit und Verantwortung.
Rümlang. Entspannt mahlen Samurai, Cappuccino und Dash das Heu zwischen ihren Zähnen, mit den anderen Ponys und drei Pferden, dem Fohlen Daria und Maultier Bimba geniessen sie an diesem Donnerstagmorgen das Frühstück. Den Gitterboden der geräumigen Auslauffläche hat Vera Studer per Traktor mit Wischmaschine bereits gesäubert und räumt mit dem wendigen Gefährt noch rasch das eine oder andere zur Seite. «Wind und Regen haben gestern Nacht für etwas Chaos gesorgt», sagt die 33-Jährige, aus der Ruhe lässt sie sich davon nicht bringen. Es ist die erste von drei Reitlagerwochen des Ponyclubs Hoppi Galoppi, welche die Leiterin in diesen Sommerferien organisiert. Bereits sind einige Kinder auf dem beim Bahnhof Rümlang gelegenen Gelände eingetrudelt und vergnügen sich drinnen am Töggelikasten, Mischlingshündin Orphelia übernimmt wedelnd die Begrüssung.
Um 9 Uhr trommelt Vera Studer die Kids zusammen, zu den elf Mädchen zwischen sechs und zwölf Jahren gesellt sich ein Bub. «Viele Jungs halten Pferde für langweilig, aber das sind sie ganz und gar nicht», weiss Silas aus Erfahrung. Auch er ist bereits Lagerprofi, alle sind zum wiederholten Mal dabei. «Nachher üben wir in Zweiergruppen mit den Ponys am Langzügel», gibt Studer den Kindern einen Ausblick auf den weiteren Vormittag. «Als Erstes macht ihr den Stall und mistet – Schnitzelplatz, Liegeflächen mit der Gabel und Futterbox mit der Schaufel.» Flugs sind die Gruppen eingeteilt, Geräte und Karretten geschnappt, die zugeteilten Aufgaben werden mit Freude und Sorgfalt erledigt.
«Lernen – Lachen – Leisten» – das Motto der wöchentlichen Lektionen im Ponyclub gilt auch für das Ferienlager. So liegt der Fokus nicht nur auf dem Reiten, sondern auch in der Pflege, Vorbereitung und dem korrekten Führen der Ponys. Verantwortungsvoller Umgang und vertrauensvolles Zusammensein zwischen Mensch und Tier ist Vera Studer wichtig, doch auch Spass und Spiel haben ihren Platz.
Vor der Sattelkammer teilt Vera Studer die Ponys ein und berücksichtigt dabei, wenn möglich, die Wünsche der Teams. «Die Ausrüstung für jedes Tier ist farbig markiert und niedrig aufgehängt, damit auch die jüngsten Kinder möglichst selbständig agieren können», erklärt sie das Prinzip. Am Putzplatz angebunden, werden die Ponys gebürstet, die Hufe ausgekratzt und eingefettet, Mähne und Schweif in Zöpfe geflochten, damit sich die Hitze darunter nicht staut. Für die anstehende Lektion wird der kurze Zügel am Zaumzeug durch eine lange Leine ausgetauscht und diese durch die Ringe am Longiergurt gefädelt. Sie wird wie beim Reiten gehalten, doch sitzt man nicht auf, sondern läuft hinter dem Tier. «Die Arbeit am Langzügel ist wie Kutsche fahren vom Boden aus», erklärt Vera Studer und macht es mit Shetlandpony Dash vor. «Ihr müsst das Pony mit eurer Stimme ohne Beinhilfe treiben. Die Peitsche ist eurer verlängerter Arm, ein leichtes Wedeln genügt.»
Jeweils sechs Kinder schauen am Rand von der «Hühnerleiter» zu, während sich die anderen hinter ihren Ponys zur Abteilung formieren. «Immer genügend Abstand halten», mahnt Studer und choreografiert die Gruppe im Schritt durch Zirkel und Volten über den Platz. «Und immer schön in die Ecken, nicht abkürzen.» Das Traben lässt sie die Kinder zunächst zu zweit, schliesslich in der Gruppe probieren, was allen prima gelingt – am Ende darf, wer möchte, noch eine Runde einzeln galoppieren. Werden die Tiere im Anschluss in die Mittagspause entlassen, heisst es für die Kinder Trensen waschen und Zaumzeug versorgen.
«Es ist eine gute Gruppe diese Woche, die ich locker alleine leiten kann», freut sich Vera Studer. Je nach Grösse und Zusammensetzung hole sie sich auch mal eine Jugendhelferin dazu oder engagiere einen pensionierten Kollegen für den Küchendienst. «Früher hatte ich die ganze Woche täglich bis 17 Uhr durchgeplant, vom Ausritt bis zur Zirkuslektion – doch hat es sich bewährt, flexibel zu sein.» So habe sie etwa in der gestrigen Nachmittagshitze zum Vergnügen aller den Rasensprenger ausgestellt. «Wir durften mit den Ponys durchreiten, das war toll», erzählt eines der Mädchen.
Eigentlich fix sei das Mittagsmenü von Teigwaren mit Tomatensauce am Montag bis Crêpes am Freitag mit Füllung nach Wunsch. «Heute gibt es allerdings noch einmal Würstchen, für Ghackets mit Hörnli ist es einfach zu heiss», disponiert die gelernte Köchin und Landwirtin um. Am Nachmittag steht wiederum Bodenarbeit auf dem Programm, die Ponys werden am Halfter durch einen Parcours geführt, mit Slalom, Podest oder Brücken. «Die Möglichkeiten, sich mit dem Pony zu bewegen, sind vielfältig und gehen weit über das Reiten hinaus», sagt Vera Studer, die sich seit Jahren mit dem Thema beschäftigt und Pferde als feinfühlige Lebewesen und nicht als Sportgerät sieht. Zum Austoben kündigt sie «Hobby Horsing» an: «Dabei dürft ihr selbst mit oder ohne Steckenpferd über Hindernisse springen.»
Am liebsten würden sie noch eine Woche dranhängen, ist aus den Reihen der Kinder zu hören. Dagegen scheint das Freibad keine Chance zu haben: «Einen Pool haben wir hier auch und in der Badi kann man nicht reiten!» Was bislang das schönste Erlebnis war, sei schwer zu sagen: «Die Abwechslung macht es aus», sind sich die kleinen Pferde-Fans einig.
Während die Reitlager in den Frühlings- und Herbstferien den Clubmitgliedern vorbehalten sind, schreibt Vera Studer die Sommerlager auf Facebook öffentlich aus. «In den letzten beiden Jahren hatten wir in jeweils fünf Wochen insgesamt rund 90 Kinder bei uns – nach den Lockdowns war die Nachfrage enorm», berichtet die Oberglatterin. «Jetzt, da Verreisen fast wieder uneingeschränkt möglich ist, sind die Buchungen spürbar zurückgegangen.» Mangels Anmeldungen habe sie sich zur Streichung zweier Lagerwochen entschieden. «Dafür kann ich mir nun etwas mehr Familienzeit nehmen», sieht es die Mutter eines viermonatigen Sohnes positiv.
Martina Kleinsorg
Lade Fotos..