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Freitag, 27. Januar 2023
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Die Stimmbürger haben vor acht Jahren entschieden, der Massenzuwanderung einen Riegel zu vorzuschieben. Seither steht in der Schweizerischen Bundesverfassung: «Die Schweiz steuert die Zuwanderung von Ausländerinnen und Ausländern eigenständig.»... weiterlesen
Ich bin manchmal ein sehr einfaches Gemüt. Wenn irgendwo «Sex» draufsteht, klicke ich drauf. So wie neulich, als mir ein Newsportal eine Pushnachricht beschert, in der die Rede von einem neuen Schweizer Film ist, in dem so viel Sex zu sehen.. weiterlesen
Mit dem mobilen Cafepedal hat sich Anita Hürlimann den Traum vom eigenen Café erfüllt und belebte im Sommer den Rümlanger Dorfplatz. Kürzlich bezog sie im Lager 196 das Winterquartier und freut sich dort über treue und neue Gäste.
Rümlang. Als Weinstube ist das Lager 196 von Hansruedi Vögeli an der Glatttalstrasse bekannt, seit dem 1. November ist es auch Treffpunkt für Liebhaber von feinem Gebäck und Kaffee: Dienstags von 14 bis 17 Uhr öffnet Anita Hürlimann dort die Türe für das Winter-Café – mit ihrem mobilen Cafepedal ist sie vom Dorfplatz an die Wärme gezügelt. «Das Ambiente hier ist stilvoll und heimelig», freut sie sich, mit wenigen Handgriffen hat die 63-jährige Rümlangerin das Buffet eingerichtet. Rüebli-, Marroni- und Deutscher Käsekuchen sehen unter gläserner Glocke zum Anbeissen aus, Nachschub liegt in der Kühlung. Liebevoll herbstlich dekoriert steht ihr «Cafepedal» als Blickfang vor der Tür und heisst die Gäste willkommen. Bald sitzt eine bunt zusammengewürfelte Schar am langen Holztisch zum Schwatz, es ist ein fröhliches Kommen und Gehen. «Der Kaffee schmeckt wunderbar», «Die Zimtschnecken sind zum Reinlegen», fliegen die Komplimente in Richtung der Gastgeberin.
«Ein Café zu führen, war schon immer mein Traum», sagt die seit letztem Jahr pensionierte Lehrerin und ehemalige Leiterin der Primarschule Rümelbach. «Ein Lokal zu mieten, kam für mich nicht in Frage, weder kräftemässig noch finanziell. Ich wollte etwas Kleines, Mobiles, von hoher Qualität, das ich allein bewältigen kann.»
Inspiriert von Foodtrucks und Glacewagen, erschien ihr ein ausgestatteter Veloanhänger als fahrbares Café bestens geeignet. Doch das passende Gefährt zu finden, entpuppte sich als Herausforderung. «Einer meiner Söhne ist Velo-Mech, er gab mir den entscheidenden Tipp». Fündig wurde sie bei der P3-Werkstatt in Freiburg (D), eine in vielerlei Hinsicht nachhaltige Schreinerei, die Geflüchtete auf eine Ausbildung vorbereitet.
Deren Modell «Hugo» erfüllte all ihre Wünsche, doch brachte es unbeladen fast 80 Kilogramm auf die Waage, so viel wie hierzulande maximal mit dem Fahrrad gezogen werden darf. Das P3-Team zeigte sich flexibel und bereit, für Anita Hürlimann einen halben Hugo, «Migo» genannt, als Prototyp zu bauen. Ihr massgeschreinertes Gefährt – inzwischen fester Bestandteil des P3-Sortiments – durfte sie im März per Spedition abholen, ihrem E-Bike wurde dort noch eine Anhängerkupplung angepasst. «Damit zu fahren, musste ich erst einmal üben.»
Gezielt ging Anita Hürlimann die Suche nach einem regelmässigen Standort an: «Ich kann mich mit meinem «Cafepedal» ja nicht einfach auf die Strasse stellen», war ihr klar. Der Dorfplatz schien wegen des nahen Spielplatzes wie geschaffen, die Gemeinde zeigte sich an einer zusätzlichen Belebung interessiert. Rasch erhielt sie gegen kleines Entgelt eine Platzbewilligung – und Strom für eine leistungsfähige Kaffeemaschine. Unkompliziert erlangte sie das Kleinverkaufspatent vom Kanton Zürich, und auch der Lebensmittelkontrolleur zeigte sich bei einem unangemeldeten Besuch begeistert von ihrem Gefährt: Dank internem Akku, Pumpe und zwei vollen Kanistern sprudelt frisches Wasser aus dem Hahn. Neunmal, von August bis Oktober, öffnete sie ihr «Cafepedal». Dienstagnachmittags: «Jeweils um 15.30 Uhr kam Vito De Mitri mit seinem Pizzamobil dazu – gemeinsam haben wir dem Dorfplatz reges Leben eingehaucht.»
Den Einstand feierte Anita Hürlimann mit ihrem «Cafepedal» als Znüniwagen an einer Vogelpirsch ihres «Herzensvereins» Natur und Umwelt Rümlang (NUR) im April. «Bin ich in der freien Natur unterwegs, arbeite ich mit einem Gaskocher und einer Bialetti-Kanne.» Für NUR war sie zudem am Dorffest im Einsatz und zweimal am Repair Café, auch zwei Schulklassen-Abschlüsse durfte sie gastronomisch begleiten. Darüber hinaus hat sich ihr «Migo» mit Krims und Krams bestückt als Flohmarktstand ebenso bewährt wie als Ausstellungsstand an der Rümlang Kreativ. Mit Leidenschaft widmet sich Anita Hürlimann der werblichen Gestaltung für ihr «Cafepedal», vom Logo über Webseite und Flyer bis zur Pflege des Instagram-Accounts. Ein Heimspiel für die Künstlerin, die seit rund acht Jahren malt: «Das macht mir riesigen Spass.»
Eine Tasse Kaffee sei für sie ein kleines Stück Glück im Alltag. «Bei mir gibt es den besten weit und breit», ist sie überzeugt: Aus Destas Coffee, den der ehemals in Rümlang wohnhafte Desta Daniel Kebede vertreibt, zaubert sie Spezialitäten wie Cappuccino und Flat White. Gebacken habe sie immer schon gern, «nun habe ich am Modell geübt und mich noch deutlich weiterentwickelt». Vier Kuchen, frisch aus dem Ofen und passend zur Saison, bietet sie an – zum Sofortgeniessen oder zum Mitnehmen – sowie Powerkekse als Dauerbrenner. «Anhand der Zutatenliste kann jeder sehen, was Gutes drin ist.»
Gemeinsam mit Lager 196-Inhaber Hansruedi Vögeli hat Anita Hürlimann ein Adventsprogramm auf die Beine gestellt. Ab dem 29. November heisst es jeweils Dienstag und Mittwoch ab 17 Uhr «Zeit für Glühwein, Guetzli & Co.» Die knusprigen Leckereien liefert für einmal ihre Schwester, «sie backt noch besser als ich». Auch Ehemann Beat Hürlimann lässt sich gerne einspannen: «Er unterstützt mich mit seinem Veloanhänger beim Transport von Kuchen, Kühltaschen und Kabelrolle, sonst müsste ich meist mehrmals hin- und herfahren.» Dafür lässt er es sich auch an diesem Nachmittag nicht nehmen, in seiner Homeoffice-Pause auf einen Kaffee vorbeizuschauen.
So dankbar sie für das Winterquartier ist, so sehr freut sich Anita Hürlimann schon auf die kommende Outdoor-Saison mit ihrem Cafepedal: «Gerne würde ich mein Angebot um selbstgemachte Glace ergänzen.» Ihre Gäste wird es freuen, erfüllt sie sich bald auch diesen Traum.
Mehr Infos unter www.cafepedal.ch
Martina Kleinsorg
Mit dem mobilen Cafepedal hat sich Anita Hürlimann den Traum vom eigenen Café erfüllt und belebte im Sommer den Rümlanger Dorfplatz. Kürzlich bezog sie im Lager 196 das Winterquartier und freut sich dort über treue und neue Gäste.
Rümlang. Als Weinstube ist das Lager 196 von Hansruedi Vögeli an der Glatttalstrasse bekannt, seit dem 1. November ist es auch Treffpunkt für Liebhaber von feinem Gebäck und Kaffee: Dienstags von 14 bis 17 Uhr öffnet Anita Hürlimann dort die Türe für das Winter-Café – mit ihrem mobilen Cafepedal ist sie vom Dorfplatz an die Wärme gezügelt. «Das Ambiente hier ist stilvoll und heimelig», freut sie sich, mit wenigen Handgriffen hat die 63-jährige Rümlangerin das Buffet eingerichtet. Rüebli-, Marroni- und Deutscher Käsekuchen sehen unter gläserner Glocke zum Anbeissen aus, Nachschub liegt in der Kühlung. Liebevoll herbstlich dekoriert steht ihr «Cafepedal» als Blickfang vor der Tür und heisst die Gäste willkommen. Bald sitzt eine bunt zusammengewürfelte Schar am langen Holztisch zum Schwatz, es ist ein fröhliches Kommen und Gehen. «Der Kaffee schmeckt wunderbar», «Die Zimtschnecken sind zum Reinlegen», fliegen die Komplimente in Richtung der Gastgeberin.
«Ein Café zu führen, war schon immer mein Traum», sagt die seit letztem Jahr pensionierte Lehrerin und ehemalige Leiterin der Primarschule Rümelbach. «Ein Lokal zu mieten, kam für mich nicht in Frage, weder kräftemässig noch finanziell. Ich wollte etwas Kleines, Mobiles, von hoher Qualität, das ich allein bewältigen kann.»
Inspiriert von Foodtrucks und Glacewagen, erschien ihr ein ausgestatteter Veloanhänger als fahrbares Café bestens geeignet. Doch das passende Gefährt zu finden, entpuppte sich als Herausforderung. «Einer meiner Söhne ist Velo-Mech, er gab mir den entscheidenden Tipp». Fündig wurde sie bei der P3-Werkstatt in Freiburg (D), eine in vielerlei Hinsicht nachhaltige Schreinerei, die Geflüchtete auf eine Ausbildung vorbereitet.
Deren Modell «Hugo» erfüllte all ihre Wünsche, doch brachte es unbeladen fast 80 Kilogramm auf die Waage, so viel wie hierzulande maximal mit dem Fahrrad gezogen werden darf. Das P3-Team zeigte sich flexibel und bereit, für Anita Hürlimann einen halben Hugo, «Migo» genannt, als Prototyp zu bauen. Ihr massgeschreinertes Gefährt – inzwischen fester Bestandteil des P3-Sortiments – durfte sie im März per Spedition abholen, ihrem E-Bike wurde dort noch eine Anhängerkupplung angepasst. «Damit zu fahren, musste ich erst einmal üben.»
Gezielt ging Anita Hürlimann die Suche nach einem regelmässigen Standort an: «Ich kann mich mit meinem «Cafepedal» ja nicht einfach auf die Strasse stellen», war ihr klar. Der Dorfplatz schien wegen des nahen Spielplatzes wie geschaffen, die Gemeinde zeigte sich an einer zusätzlichen Belebung interessiert. Rasch erhielt sie gegen kleines Entgelt eine Platzbewilligung – und Strom für eine leistungsfähige Kaffeemaschine. Unkompliziert erlangte sie das Kleinverkaufspatent vom Kanton Zürich, und auch der Lebensmittelkontrolleur zeigte sich bei einem unangemeldeten Besuch begeistert von ihrem Gefährt: Dank internem Akku, Pumpe und zwei vollen Kanistern sprudelt frisches Wasser aus dem Hahn. Neunmal, von August bis Oktober, öffnete sie ihr «Cafepedal». Dienstagnachmittags: «Jeweils um 15.30 Uhr kam Vito De Mitri mit seinem Pizzamobil dazu – gemeinsam haben wir dem Dorfplatz reges Leben eingehaucht.»
Den Einstand feierte Anita Hürlimann mit ihrem «Cafepedal» als Znüniwagen an einer Vogelpirsch ihres «Herzensvereins» Natur und Umwelt Rümlang (NUR) im April. «Bin ich in der freien Natur unterwegs, arbeite ich mit einem Gaskocher und einer Bialetti-Kanne.» Für NUR war sie zudem am Dorffest im Einsatz und zweimal am Repair Café, auch zwei Schulklassen-Abschlüsse durfte sie gastronomisch begleiten. Darüber hinaus hat sich ihr «Migo» mit Krims und Krams bestückt als Flohmarktstand ebenso bewährt wie als Ausstellungsstand an der Rümlang Kreativ. Mit Leidenschaft widmet sich Anita Hürlimann der werblichen Gestaltung für ihr «Cafepedal», vom Logo über Webseite und Flyer bis zur Pflege des Instagram-Accounts. Ein Heimspiel für die Künstlerin, die seit rund acht Jahren malt: «Das macht mir riesigen Spass.»
Eine Tasse Kaffee sei für sie ein kleines Stück Glück im Alltag. «Bei mir gibt es den besten weit und breit», ist sie überzeugt: Aus Destas Coffee, den der ehemals in Rümlang wohnhafte Desta Daniel Kebede vertreibt, zaubert sie Spezialitäten wie Cappuccino und Flat White. Gebacken habe sie immer schon gern, «nun habe ich am Modell geübt und mich noch deutlich weiterentwickelt». Vier Kuchen, frisch aus dem Ofen und passend zur Saison, bietet sie an – zum Sofortgeniessen oder zum Mitnehmen – sowie Powerkekse als Dauerbrenner. «Anhand der Zutatenliste kann jeder sehen, was Gutes drin ist.»
Gemeinsam mit Lager 196-Inhaber Hansruedi Vögeli hat Anita Hürlimann ein Adventsprogramm auf die Beine gestellt. Ab dem 29. November heisst es jeweils Dienstag und Mittwoch ab 17 Uhr «Zeit für Glühwein, Guetzli & Co.» Die knusprigen Leckereien liefert für einmal ihre Schwester, «sie backt noch besser als ich». Auch Ehemann Beat Hürlimann lässt sich gerne einspannen: «Er unterstützt mich mit seinem Veloanhänger beim Transport von Kuchen, Kühltaschen und Kabelrolle, sonst müsste ich meist mehrmals hin- und herfahren.» Dafür lässt er es sich auch an diesem Nachmittag nicht nehmen, in seiner Homeoffice-Pause auf einen Kaffee vorbeizuschauen.
So dankbar sie für das Winterquartier ist, so sehr freut sich Anita Hürlimann schon auf die kommende Outdoor-Saison mit ihrem Cafepedal: «Gerne würde ich mein Angebot um selbstgemachte Glace ergänzen.» Ihre Gäste wird es freuen, erfüllt sie sich bald auch diesen Traum.
Mehr Infos unter www.cafepedal.ch
Martina Kleinsorg
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