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Montag, 15. August 2022
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Die ETG Rümlang ist eine evangelische Freikirche und rechtlich als Verein organisiert. Sie ist im Dorf gut vernetzt und steht für ein Miteinander
RÜMLANG. Bei der Führung durchs Haus zeigt Pastor Philipp Baumann den Raum der Rümlanger Kirche ETG (Evangelische Täufer Gemeinde) mit dem Mittagstisch und der Küche. Zurzeit können Flüchtlinge aus der Ukraine, welche in Rümlang wohnen, ob bei Privaten oder in den Genossenschaftswohnungen, hierherkommen für ein Mittagessen. Es sei für sie wichtig, einmal nicht der Gastfamilie zur Last zu fallen und auch unter sich zu sein, so Baumann: «Ein Glücksfall ist es, dass der Koch selber aus der Ukraine stammt und hier eine vorübergehende freiwillige Tätigkeit gefunden hat.»
Den Menschen zu helfen und mit der eigenen Liebe die Liebe von Gott sichtbar zu machen, erklärt Baumann als ein zentrales Anliegen der Kirche, nach dem Motto «Mitenand und Fürenand unterwegs». Dies zeigen auch die drei Bilder, die in der Eingangshalle aufgehängt sind. Insgesamt symbolisieren sie die Kirche als eine Stadt oder Heimat mit starker Gemeinschaft und Hoffnung.
Ansonsten verfügt die Kirche über einen grossen Aufenthaltsraum im Eingangsbereich, Spielzimmer für die Kinder, den Raum für den Gottesdienst und weitere kleinere Räume, unter anderen das Büro des Pastors. Zudem werden laut Baumann ab kommendem Schuljahr das Nebengebäude mit Spielplatz, in welchem seit zwei Jahren ein Kindergarten der Primarschule eingemietet ist, wieder frei: «Wir machen viel für die Kinder.» Von der Krabbelgruppe über den Familientreff bis zum Hütedienst während der Gottesdienste bietet die ETG viele Annehmlichkeiten für Familien mit Kleinkindern an. Sogar einen Raum für stillende Mütter, von wo aus diese den Gottesdienst mitverfolgen können, selber aber nicht gesehen werden, gibt es.
Zusammen mit der Chrischonagemeinde gehe man alle zwei Wochen mit den Kindern in den Wald, zählt der Pastor weiter auf. «In diesen handyfreien Zeiten lernen die Kinder viel», ist er überzeugt. Neben praktischen Dingen wie Feuer machen, den Umgang mit dem Seil oder im Zelt zu wohnen, vor allem auch respektvoll miteinander umzugehen. Mit dabei seien jeweils etwa 45 Kinder.
Philipp Baumann ist seit zehn Jahren mit einem 80-Prozent-Pensum als Pastor bei der ETG Rümlang angestellt. Daneben arbeitet er 20 Prozent bei der Spitex Rümlang in seinem ursprünglichen Beruf als Krankenpfleger. «Für die Menschen da zu sein, praktisch zu helfen und die Gemeinschaft zu pflegen, ist mir wichtig», erklärt der 44-jährige Familienvater.
Die ETG ist rechtlich als Verein organisiert. Einen fixen finanziellen Beitrag gibt es laut Baumann nicht, aber natürlich freiwillige Beiträge und Spenden, denn neben seinem müssen auch der Lohn des Hausabwartes, der im Gebäude daneben wohnt, bezahlt sowie die Gebäude unterhalten werden. Und wenn zusätzliche Kosten auf die Gemeinde zukämen, wie zum Beispiel vor kurzem für die neue Heizung, gebe es einen Spendenaufruf.
Nebst dem Vorstand, der für Finanzen, Rechnung, Liegenschaften, Wahlen und die Durchführung der jährlichen Generalversammlung zuständig ist, gibt es auch eine geistliche Leitung von fünf bis sechs Leuten, zu welcher auch Philipp Baumann gehört. Diese wird jeweils an der GV für vier Jahre gewählt, zuletzt im Februar dieses Jahres. Zuständig ist sie für Inhalte, Werte und Programme der Kirche. «Diese Gewaltenteilung ist wichtig», so Baumann. Dennoch wisse auch er durch seine nunmehr 13-jährige Tätigkeit bei der Spitex Rümlang, «wie das säkulare Geschäft läuft.»
Die ETG Rümlang ist ein eigenständiger Verein, gehört aber dem Bund der evangelischen Täufergemeinden mit 19 Gemeinden in der Schweiz an. Diese wiederum sind Mitglied beim Verband evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz. «Diese Gremien haben aber gegenüber der ETG Rümlang keine Weisungskompetenz.» Ohnehin habe man flache Hierarchien und versuche so wenig wie möglich von oben herab zu entscheiden und den Weg miteinander zu finden. Eine Ausnahme seien zum Beispiel die Corona-Regeln gewesen. «Hier ging es einfach nicht anders», erklärt der Pastor.
Im Dorf ist die ETG gut integriert. Nicht nur, dass sie mit den drei anderen Kirchen, der Chrischonagemeinde sowie der katholischen und der reformierten Landeskirche, immer wieder zusammenarbeitet wie aktuell zum Beispiel in der Ukraine-Hilfe oder am Gottesdienst aller vier Kirchen am Dorffest. «Wir machen auch jeden Anlass der politischen Gemeinde mit», erklärt der Pastor, der mit seiner Familie in Rümlang wohnt und in der Nachbargemeinde Niederhasli aufgewachsen ist. So ist die ETG jeweils am Martinimärt und natürlich auch am Dorffest, das diesen Sommer wieder stattfindet, mit einem Stand vertreten. Bekannt und beliebt ist das Schlangenbrotbacken, das der Verein jeweils anbietet. Viele Mitglieder seien aus dem Dorf oder der näheren Umgebung. «Man möchte ja dort in die Kirche gehen, wo man zu Hause ist.»
Die ETG in Rümlang hat eine lange Geschichte. Bereits im Jahr 1834 entstand im Rohr in Rümlang eine evangelische Täufergemeinde. Das Gebäude am Dorfrand, der vorerst verschlossenen Gemeinschaft, musste 1948 dem Bau des Flughafens weichen. Durch den Grundstückserwerb an der Steinfeldstrasse, welcher zentraler lag, wurde auch die Gemeinschaft offener, wie den Angaben auf der Website zu entnehmen ist. Im Sommer 2008 wurde schliesslich der moderne Neubau fertiggestellt. «Die Freikirchen seien heute viel offener als früher», erklärt Baumann. In Europa wurden viele Freikirchen im Rahmen der sogenannten Erweckungsbewegung ab 1830 gegründet. Nebst den traditionellen Freikirchen, welche aus der Erweckungsbewegung entstanden sind, gibt es heute auch neuere Freikirchen, eine bekannte davon sei die ICF Church, so der Pastor, der seine zweite Ausbildung zum Theologen an der freien theologischen Hochschule IGW mit dem Master abgeschlossen hat: «Ein Theologiestudium ist bei uns zwar keine Bedingung für das Amt des Pastors, aber gute theologische Kenntnisse sind natürlich wichtig.»
Infos: www.etg-ruemlang.ch
Die ETG Rümlang ist eine evangelische Freikirche und rechtlich als Verein organisiert. Sie ist im Dorf gut vernetzt und steht für ein Miteinander
RÜMLANG. Bei der Führung durchs Haus zeigt Pastor Philipp Baumann den Raum der Rümlanger Kirche ETG (Evangelische Täufer Gemeinde) mit dem Mittagstisch und der Küche. Zurzeit können Flüchtlinge aus der Ukraine, welche in Rümlang wohnen, ob bei Privaten oder in den Genossenschaftswohnungen, hierherkommen für ein Mittagessen. Es sei für sie wichtig, einmal nicht der Gastfamilie zur Last zu fallen und auch unter sich zu sein, so Baumann: «Ein Glücksfall ist es, dass der Koch selber aus der Ukraine stammt und hier eine vorübergehende freiwillige Tätigkeit gefunden hat.»
Den Menschen zu helfen und mit der eigenen Liebe die Liebe von Gott sichtbar zu machen, erklärt Baumann als ein zentrales Anliegen der Kirche, nach dem Motto «Mitenand und Fürenand unterwegs». Dies zeigen auch die drei Bilder, die in der Eingangshalle aufgehängt sind. Insgesamt symbolisieren sie die Kirche als eine Stadt oder Heimat mit starker Gemeinschaft und Hoffnung.
Ansonsten verfügt die Kirche über einen grossen Aufenthaltsraum im Eingangsbereich, Spielzimmer für die Kinder, den Raum für den Gottesdienst und weitere kleinere Räume, unter anderen das Büro des Pastors. Zudem werden laut Baumann ab kommendem Schuljahr das Nebengebäude mit Spielplatz, in welchem seit zwei Jahren ein Kindergarten der Primarschule eingemietet ist, wieder frei: «Wir machen viel für die Kinder.» Von der Krabbelgruppe über den Familientreff bis zum Hütedienst während der Gottesdienste bietet die ETG viele Annehmlichkeiten für Familien mit Kleinkindern an. Sogar einen Raum für stillende Mütter, von wo aus diese den Gottesdienst mitverfolgen können, selber aber nicht gesehen werden, gibt es.
Zusammen mit der Chrischonagemeinde gehe man alle zwei Wochen mit den Kindern in den Wald, zählt der Pastor weiter auf. «In diesen handyfreien Zeiten lernen die Kinder viel», ist er überzeugt. Neben praktischen Dingen wie Feuer machen, den Umgang mit dem Seil oder im Zelt zu wohnen, vor allem auch respektvoll miteinander umzugehen. Mit dabei seien jeweils etwa 45 Kinder.
Philipp Baumann ist seit zehn Jahren mit einem 80-Prozent-Pensum als Pastor bei der ETG Rümlang angestellt. Daneben arbeitet er 20 Prozent bei der Spitex Rümlang in seinem ursprünglichen Beruf als Krankenpfleger. «Für die Menschen da zu sein, praktisch zu helfen und die Gemeinschaft zu pflegen, ist mir wichtig», erklärt der 44-jährige Familienvater.
Die ETG ist rechtlich als Verein organisiert. Einen fixen finanziellen Beitrag gibt es laut Baumann nicht, aber natürlich freiwillige Beiträge und Spenden, denn neben seinem müssen auch der Lohn des Hausabwartes, der im Gebäude daneben wohnt, bezahlt sowie die Gebäude unterhalten werden. Und wenn zusätzliche Kosten auf die Gemeinde zukämen, wie zum Beispiel vor kurzem für die neue Heizung, gebe es einen Spendenaufruf.
Nebst dem Vorstand, der für Finanzen, Rechnung, Liegenschaften, Wahlen und die Durchführung der jährlichen Generalversammlung zuständig ist, gibt es auch eine geistliche Leitung von fünf bis sechs Leuten, zu welcher auch Philipp Baumann gehört. Diese wird jeweils an der GV für vier Jahre gewählt, zuletzt im Februar dieses Jahres. Zuständig ist sie für Inhalte, Werte und Programme der Kirche. «Diese Gewaltenteilung ist wichtig», so Baumann. Dennoch wisse auch er durch seine nunmehr 13-jährige Tätigkeit bei der Spitex Rümlang, «wie das säkulare Geschäft läuft.»
Die ETG Rümlang ist ein eigenständiger Verein, gehört aber dem Bund der evangelischen Täufergemeinden mit 19 Gemeinden in der Schweiz an. Diese wiederum sind Mitglied beim Verband evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz. «Diese Gremien haben aber gegenüber der ETG Rümlang keine Weisungskompetenz.» Ohnehin habe man flache Hierarchien und versuche so wenig wie möglich von oben herab zu entscheiden und den Weg miteinander zu finden. Eine Ausnahme seien zum Beispiel die Corona-Regeln gewesen. «Hier ging es einfach nicht anders», erklärt der Pastor.
Im Dorf ist die ETG gut integriert. Nicht nur, dass sie mit den drei anderen Kirchen, der Chrischonagemeinde sowie der katholischen und der reformierten Landeskirche, immer wieder zusammenarbeitet wie aktuell zum Beispiel in der Ukraine-Hilfe oder am Gottesdienst aller vier Kirchen am Dorffest. «Wir machen auch jeden Anlass der politischen Gemeinde mit», erklärt der Pastor, der mit seiner Familie in Rümlang wohnt und in der Nachbargemeinde Niederhasli aufgewachsen ist. So ist die ETG jeweils am Martinimärt und natürlich auch am Dorffest, das diesen Sommer wieder stattfindet, mit einem Stand vertreten. Bekannt und beliebt ist das Schlangenbrotbacken, das der Verein jeweils anbietet. Viele Mitglieder seien aus dem Dorf oder der näheren Umgebung. «Man möchte ja dort in die Kirche gehen, wo man zu Hause ist.»
Die ETG in Rümlang hat eine lange Geschichte. Bereits im Jahr 1834 entstand im Rohr in Rümlang eine evangelische Täufergemeinde. Das Gebäude am Dorfrand, der vorerst verschlossenen Gemeinschaft, musste 1948 dem Bau des Flughafens weichen. Durch den Grundstückserwerb an der Steinfeldstrasse, welcher zentraler lag, wurde auch die Gemeinschaft offener, wie den Angaben auf der Website zu entnehmen ist. Im Sommer 2008 wurde schliesslich der moderne Neubau fertiggestellt. «Die Freikirchen seien heute viel offener als früher», erklärt Baumann. In Europa wurden viele Freikirchen im Rahmen der sogenannten Erweckungsbewegung ab 1830 gegründet. Nebst den traditionellen Freikirchen, welche aus der Erweckungsbewegung entstanden sind, gibt es heute auch neuere Freikirchen, eine bekannte davon sei die ICF Church, so der Pastor, der seine zweite Ausbildung zum Theologen an der freien theologischen Hochschule IGW mit dem Master abgeschlossen hat: «Ein Theologiestudium ist bei uns zwar keine Bedingung für das Amt des Pastors, aber gute theologische Kenntnisse sind natürlich wichtig.»
Infos: www.etg-ruemlang.ch
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