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Sonntag, 2. April 2023
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Die Schweizer Grossbanken haben sich schon vor Jahrzehnten von den Schweizer Tugenden entfernt und wollten es der Grossmacht USA gleichtun. Die UBS hat nach 2008 ihre Lehren gezogen und das gefährliche Investment- bankgeschäft – vor allem in... weiterlesen
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Michael Merki ist Präsident des Bezirksschützenverbands Dielsdorf (BSVD), dem Dachverband der Schiess- und Pistolenvereine der Region.
Herr Merki, ist der Schützenverband ein «Altherrenclub»?
Michael Merki*: Ganz und gar nicht. Ich bin zum Beispiel mit 61 der Älteste im Vorstand. Wir sind engagierte Schützinnen und Schützen und der sportliche Gedanke dominiert.
Seit dem Ukrainekrieg nahm die Zahl der Gesuche für Waffenerwerbsscheine zu. Spüren Sie das im Verband?
Nicht wirklich. Doch in den letzten Jahren hat sich das Pistolenschiessen zu einem Hype entwickelt. Zum Teil allerdings aus falschen Überlegungen wie «ich kaufe eine Pistole, um mich besser zu schützen». Doch das ist Blödsinn, denn mit einer Pistole zu Hause kann man sich nicht schützen, denn man ist mental nicht auf ein Ereignis vorbereitet.
Bei uns im Bezirksschützenverband geht es um Sport und nicht um Selbstverteidigung. Wer in einem Schützenverein trainiert, hat eine sichere Waffenhandhabung. Wir schauen neuen Mitgliedern auf die Finger und vermitteln ihnen den sicheren Zugang zu diesen Sportgeräten.
In einem privat geführten Schiesskeller wird zwar auch auf die Sicherheit geachtet, aber nur schon das Schiessscheibenbild, das dort meist verwendet wird, ist ein anderes als bei uns. Wir zielen auf eine schlichte Zielscheibe ohne Figuren oder Körperdarstellungen.
Werden auch Leute vom Verband ausgeschlossen?
Wer in der Waffenhandhabung nicht sicher ist, hat wohl die falsche Sportart gewählt. Denn kein Schiessverein und keine Schützengesellschaft will sich Ärger einhandeln. Ein Schiessunfall ist etwas vom Dümmsten, das einem Verein passieren kann, man stünde unweigerlich im Fokus. Wir haben im Verein gut ausgebildete Schützenmeister: Sie schauen wie gesagt genau hin und bringen den Mitgliedern die sichere Handhabung der Gewehre bei. Gute Schulung und eine gute Aufsicht sind zwei zentrale Punkte für einen Schiessverein. Würde ein Mitglied krass gegen Regeln verstossen, würden wir es vom Verein ausschliessen. «Wildwestmanieren» haben bei uns keinen Platz.»
Wie gut sind Frauen vertreten?
Besonders beim Pistolenschiessen haben wir Zulauf von Frauen, denn Pistolen sind leichter und handlicher. Selbstverständlich haben wir auch bei den Gewehren Frauen im Verband, doch die Teilnehmerzahl ist eher konstant.
Ist es noch zeitgemäss, dass Jugendliche, die einen Jungschützenkurs besuchen wollen, über einen Schweizer Pass verfügen müssen?
Der eigentliche Jungschützenkurs wird unter militärischer Obhut gemacht. Für die Kurse werden Sturmgewehr und Munition vom Bund zur Verfügung gestellt. Zudem erhalten die Vereine eine gewisse Entschädigung, weil es eine vordienstliche Ausbildung ist. Und dafür braucht es einen Schweizer Pass. Andere Staatsangehörige, auch wenn sie hier leben, will und darf man nicht auf dem Sturmgewehr ausbilden, denn das ist die Grundausstattung des hiesigen Soldaten.
Wie gross ist die Teilnehmerzahl bei den Jungschützenkursen?
Im letzten Jahr haben wir in sechs Kursen 65 Jungschützinnen und -schützen (Gewehr) in verschiedenen Vereinen des Bezirks Dielsdorf ausgebildet. Das erfolgt nach den Vorgaben des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), des Schweizer Schiesssportverbandes (SSV) sowie des Zürcher Schiesssportverbands (ZHSV).
Wie sieht es aus mit Pistolenschiessen für Junge?
Ein analoger Jungschützenkurs existiert nicht. Beim Pistolenschiessen sind die Vereine zuständig für die Nachwuchsausbildung. Hier möchte ich noch Folgendes anmerken: Das Grosskaliberpistolenschiessen ist kein schlauer Einstieg für Jugendliche. Druckluft- oder Kleinkaliberpistole sind für Junge geeignet, um diese Sportart richtig zu erlernen.
Sie sind auch Präsident der Sportschützen Dielsdorf und Umgebung.
Genau, hier heissen unsere Disziplinen «Kleinkaliber 50 Meter» und «Luftgewehr 10 Meter». Pistolen gehören nicht dazu, dafür existieren Pistolenschiessvereine. Wir Sportschützen fördern die Ausbildung von Junioren stark.
Welche sportlichen Erfolge hat der Bezirksschützenverband vorzuweisen?
Wir haben immer wieder in Einzel- wie auch in Gruppenwettkämpfen erfolgreiche Mitglieder. Einige Matchschützen aus dem Bezirk haben an den Schweizermeisterschaften 300 Meter im September 2022 in Thun teilgenommen. Ein gewisser Michael Merki (schmunzelt) sicherte sich, nach zweimal Rang 4 in anderen Kategorien, die Silbermedaille in der Veteranen-Kategorie «Gewehr Liegendmatch». Erwähnen möchte ich aber auch den 10. Rang von Patrick Gerwer im Liegendmatch mit dem Sturmgewehr 90; es war seine erste Teilnahme an einer Schweizermeisterschaft.
Auch bei den Pistolenschützen sind wir vorne dabei. An der Schweizermeisterschaft, Kategorie «Zentralfeuer», erzielte Marc Wirth den guten 4. Platz und Renato Kissling den 10. Platz. Gut sind jeweils auch unsere Junioren bei den «Sportpistolen U19 bis U20». Hier waren zum Beispiel Michelle Metz und Roy Grünenwald schweizweit unter den Top Ten.
Was steht in diesem Jahr speziell auf dem Programm?
Nebst zahlreichen Wettkämpfen ist sicherlich die 150-Jahr-Jubiläumsfeier des Bezirksschützenverbands Dielsdorf zu nennen. Für den 26. August ist dazu ein kleiner Festakt geplant. Ein eigenes Schiessprogramm wird es an dieser Jubiläumsfeier nicht geben, Geselligkeit geht an diesem Anlass vor.
Interview: Roger Strässle
* Michael Merki präsidiert nebst dem Bezirksschützenverband Dielsdorf auch den Schiesssportverein Wehntal, die Sportschützen Dielsdorf und Umgebung sowie die Standschützengesellschaft Neumünster-Zürich. Zudem ist er Präsident der Schiesskommission ZH/14.
Michael Merki ist Präsident des Bezirksschützenverbands Dielsdorf (BSVD), dem Dachverband der Schiess- und Pistolenvereine der Region.
Herr Merki, ist der Schützenverband ein «Altherrenclub»?
Michael Merki*: Ganz und gar nicht. Ich bin zum Beispiel mit 61 der Älteste im Vorstand. Wir sind engagierte Schützinnen und Schützen und der sportliche Gedanke dominiert.
Seit dem Ukrainekrieg nahm die Zahl der Gesuche für Waffenerwerbsscheine zu. Spüren Sie das im Verband?
Nicht wirklich. Doch in den letzten Jahren hat sich das Pistolenschiessen zu einem Hype entwickelt. Zum Teil allerdings aus falschen Überlegungen wie «ich kaufe eine Pistole, um mich besser zu schützen». Doch das ist Blödsinn, denn mit einer Pistole zu Hause kann man sich nicht schützen, denn man ist mental nicht auf ein Ereignis vorbereitet.
Bei uns im Bezirksschützenverband geht es um Sport und nicht um Selbstverteidigung. Wer in einem Schützenverein trainiert, hat eine sichere Waffenhandhabung. Wir schauen neuen Mitgliedern auf die Finger und vermitteln ihnen den sicheren Zugang zu diesen Sportgeräten.
In einem privat geführten Schiesskeller wird zwar auch auf die Sicherheit geachtet, aber nur schon das Schiessscheibenbild, das dort meist verwendet wird, ist ein anderes als bei uns. Wir zielen auf eine schlichte Zielscheibe ohne Figuren oder Körperdarstellungen.
Werden auch Leute vom Verband ausgeschlossen?
Wer in der Waffenhandhabung nicht sicher ist, hat wohl die falsche Sportart gewählt. Denn kein Schiessverein und keine Schützengesellschaft will sich Ärger einhandeln. Ein Schiessunfall ist etwas vom Dümmsten, das einem Verein passieren kann, man stünde unweigerlich im Fokus. Wir haben im Verein gut ausgebildete Schützenmeister: Sie schauen wie gesagt genau hin und bringen den Mitgliedern die sichere Handhabung der Gewehre bei. Gute Schulung und eine gute Aufsicht sind zwei zentrale Punkte für einen Schiessverein. Würde ein Mitglied krass gegen Regeln verstossen, würden wir es vom Verein ausschliessen. «Wildwestmanieren» haben bei uns keinen Platz.»
Wie gut sind Frauen vertreten?
Besonders beim Pistolenschiessen haben wir Zulauf von Frauen, denn Pistolen sind leichter und handlicher. Selbstverständlich haben wir auch bei den Gewehren Frauen im Verband, doch die Teilnehmerzahl ist eher konstant.
Ist es noch zeitgemäss, dass Jugendliche, die einen Jungschützenkurs besuchen wollen, über einen Schweizer Pass verfügen müssen?
Der eigentliche Jungschützenkurs wird unter militärischer Obhut gemacht. Für die Kurse werden Sturmgewehr und Munition vom Bund zur Verfügung gestellt. Zudem erhalten die Vereine eine gewisse Entschädigung, weil es eine vordienstliche Ausbildung ist. Und dafür braucht es einen Schweizer Pass. Andere Staatsangehörige, auch wenn sie hier leben, will und darf man nicht auf dem Sturmgewehr ausbilden, denn das ist die Grundausstattung des hiesigen Soldaten.
Wie gross ist die Teilnehmerzahl bei den Jungschützenkursen?
Im letzten Jahr haben wir in sechs Kursen 65 Jungschützinnen und -schützen (Gewehr) in verschiedenen Vereinen des Bezirks Dielsdorf ausgebildet. Das erfolgt nach den Vorgaben des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), des Schweizer Schiesssportverbandes (SSV) sowie des Zürcher Schiesssportverbands (ZHSV).
Wie sieht es aus mit Pistolenschiessen für Junge?
Ein analoger Jungschützenkurs existiert nicht. Beim Pistolenschiessen sind die Vereine zuständig für die Nachwuchsausbildung. Hier möchte ich noch Folgendes anmerken: Das Grosskaliberpistolenschiessen ist kein schlauer Einstieg für Jugendliche. Druckluft- oder Kleinkaliberpistole sind für Junge geeignet, um diese Sportart richtig zu erlernen.
Sie sind auch Präsident der Sportschützen Dielsdorf und Umgebung.
Genau, hier heissen unsere Disziplinen «Kleinkaliber 50 Meter» und «Luftgewehr 10 Meter». Pistolen gehören nicht dazu, dafür existieren Pistolenschiessvereine. Wir Sportschützen fördern die Ausbildung von Junioren stark.
Welche sportlichen Erfolge hat der Bezirksschützenverband vorzuweisen?
Wir haben immer wieder in Einzel- wie auch in Gruppenwettkämpfen erfolgreiche Mitglieder. Einige Matchschützen aus dem Bezirk haben an den Schweizermeisterschaften 300 Meter im September 2022 in Thun teilgenommen. Ein gewisser Michael Merki (schmunzelt) sicherte sich, nach zweimal Rang 4 in anderen Kategorien, die Silbermedaille in der Veteranen-Kategorie «Gewehr Liegendmatch». Erwähnen möchte ich aber auch den 10. Rang von Patrick Gerwer im Liegendmatch mit dem Sturmgewehr 90; es war seine erste Teilnahme an einer Schweizermeisterschaft.
Auch bei den Pistolenschützen sind wir vorne dabei. An der Schweizermeisterschaft, Kategorie «Zentralfeuer», erzielte Marc Wirth den guten 4. Platz und Renato Kissling den 10. Platz. Gut sind jeweils auch unsere Junioren bei den «Sportpistolen U19 bis U20». Hier waren zum Beispiel Michelle Metz und Roy Grünenwald schweizweit unter den Top Ten.
Was steht in diesem Jahr speziell auf dem Programm?
Nebst zahlreichen Wettkämpfen ist sicherlich die 150-Jahr-Jubiläumsfeier des Bezirksschützenverbands Dielsdorf zu nennen. Für den 26. August ist dazu ein kleiner Festakt geplant. Ein eigenes Schiessprogramm wird es an dieser Jubiläumsfeier nicht geben, Geselligkeit geht an diesem Anlass vor.
Interview: Roger Strässle
* Michael Merki präsidiert nebst dem Bezirksschützenverband Dielsdorf auch den Schiesssportverein Wehntal, die Sportschützen Dielsdorf und Umgebung sowie die Standschützengesellschaft Neumünster-Zürich. Zudem ist er Präsident der Schiesskommission ZH/14.
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