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Donnerstag, 26. Mai 2022
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Die zukünftige Gemeindepräsidentin Rebekka Bernhardsgrütter. Bild: Roger Strässle
Rebekka Bernhardsgrütter Derungs gehört zu den wenigen Frauen im Unterland, die als Gemeinderatspräsidentin gewählt ist. Wer ist die Frau, die ab 1. Juli Embrach leiten wird?
Embrach. Die gebürtige Bündnerin hat ihre berufliche Laufbahn mit Auslandeinsätzen begonnen: Rebekka Bernhardsgrütter Derungs hat lange für die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) beim Bund gearbeitet. Ihr Hintergrund könnte aktueller nicht sein, denn die zukünftige Embracher Gemeindepräsidentin, die in Bern Geschichte und russische Philologie studiert hat, wurde entsprechend in die Gebiete der ehemaligen Sowjetunion «abkommandiert». Sie hat Einsätze in den Republiken Tschetschenien, Dagestan und anderen mehr hinter sich. Nach dem 1995 vereinbarten Frieden von Dayton im Zusammenhang mit dem Balkankrieg kam sie nach Bosnien für das Wiederaufbau- und Hilfsprogramm der Schweiz. «Die Situation in diesen Krisengebieten war für mich sehr prägend und wird mit dem aktuellen Krieg in der Ukraine wieder hochgespült», sagt Bernhardsgrütter Derungs. Nach über zwei Jahren in Sarajevo kam sie zurück in die Schweiz und war weiterhin für die DEZA tätig. «Doch die Entwicklungszusammenarbeit mit zahlreichen Auslandeinsätzen lässt sich schlecht mit einem normalen Familienleben kombinieren», erklärt die Bauvorsteherin. Deshalb hat sie damals die Arbeit quittiert und die Familie Bernhardsgrütter Derungs liess sich vor 20 Jahren in Embrach nieder. Hier zog sie ihre drei Kinder gross, von denen die jüngste Tochter heute 16 ist.
Die 54-jährige Historikerin ist in einer ländlich geprägten Region, im bündnerischen Maienfeld, aufgewachsen. Ihre Eltern führten dort einen KMU-Betrieb. Deshalb sei ihr das Unternehmertum nicht ganz fremd, betont sie.
Rebekka Bernhardsgrütter hat ihre Politkarriere klassisch begonnen, als Mitglied der Primarschulpflege (2010 bis 2014). Danach folgte die Wahl in den Gemeinderat Embrach. Dort ist sie seit 2014 für das Ressort Bau und Planung zuständig. Ab Juli ist sie oberste Chefin des Dorfes, das einwohnermässig demnächst eine Stadt wird. Führungserfahrung bringt sie als stellvertretende DEZA-Sektionschefin mit. «Von daher weiss ich auch, wie eine Verwaltung funktioniert», so Bernhardsgrütter Derungs.
Peilt die Frau, die den Politbetrieb seit ihrer DEZA-Erfahrung gut kennt, ein Politengagement unter der Bundeshauskuppel an? Auf der Zürcher CVP-Nationalratsliste 2019 war sie jedenfalls anzutreffen, wenn auch auf den hinteren Plätzen. «Nein, nicht wirklich», sagt die baldige Gemeindepräsidentin nach einem kurzen Zögern. «Denn mit Bundesbern habe ich während meiner DEZA-Zeit zusammengearbeitet. Ich finde die Gemeindeebene im föderalistischen System Schweiz mindestens so spannend.» Sie habe Freude an politischen Prozessen und auf der internationalen Bühne gesehen, dass man letztlich immer auf die kommunale Basisarbeit angewiesen sei. «Hat es vor Ort, also in der Gemeinde, keine funktionierenden Strukturen, nützt die internationale Arbeit wenig.»
Ein Exekutivamt ist für Rebekka Bernhardsgrütter Derungs interessant, weil man hier etwas Gestaltungsspielraum hat. «Aber ja – damit verbunden ist immer auch eine gewisse Angriffsfläche, das muss man aushalten können», sagt die Familienfrau, die in ihrer Freizeit ab und zu auch auf dem Tennisplatz anzutreffen ist. Man trage mit dem Gemeindepräsidentenamt eine bestimmte Verantwortung, da man die Kommune repräsentiere. Für sie sei das eine interessante Herausforderung, die sie gerade als Frau gerne annehme.
Die CVP – Rebekka Bernhardsgrütter Derungs war Bezirkspräsidentin – hat bekanntlich umfirmiert, den Namen vor zwei Jahren geändert. Ist Frau Gemeindepräsidentin froh darüber? Die Antwort kommt ultraschnell: «Ja!» Sie habe regelmässig erlebt, dass man mit dem «C» immer mal wieder in die christlich-katholische Ecke gedrängt werde. «Mit dem neuen Namen Die Mitte ist das passé – schliesslich wollen wir eine Partei der Mitte sein.» Eine möglichst ausgewogene Gemeindepolitik peilt sie auch in Embrach an.
Roger Strässle
Die zukünftige Gemeindepräsidentin Rebekka Bernhardsgrütter. Bild: Roger Strässle
Rebekka Bernhardsgrütter Derungs gehört zu den wenigen Frauen im Unterland, die als Gemeinderatspräsidentin gewählt ist. Wer ist die Frau, die ab 1. Juli Embrach leiten wird?
Embrach. Die gebürtige Bündnerin hat ihre berufliche Laufbahn mit Auslandeinsätzen begonnen: Rebekka Bernhardsgrütter Derungs hat lange für die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) beim Bund gearbeitet. Ihr Hintergrund könnte aktueller nicht sein, denn die zukünftige Embracher Gemeindepräsidentin, die in Bern Geschichte und russische Philologie studiert hat, wurde entsprechend in die Gebiete der ehemaligen Sowjetunion «abkommandiert». Sie hat Einsätze in den Republiken Tschetschenien, Dagestan und anderen mehr hinter sich. Nach dem 1995 vereinbarten Frieden von Dayton im Zusammenhang mit dem Balkankrieg kam sie nach Bosnien für das Wiederaufbau- und Hilfsprogramm der Schweiz. «Die Situation in diesen Krisengebieten war für mich sehr prägend und wird mit dem aktuellen Krieg in der Ukraine wieder hochgespült», sagt Bernhardsgrütter Derungs. Nach über zwei Jahren in Sarajevo kam sie zurück in die Schweiz und war weiterhin für die DEZA tätig. «Doch die Entwicklungszusammenarbeit mit zahlreichen Auslandeinsätzen lässt sich schlecht mit einem normalen Familienleben kombinieren», erklärt die Bauvorsteherin. Deshalb hat sie damals die Arbeit quittiert und die Familie Bernhardsgrütter Derungs liess sich vor 20 Jahren in Embrach nieder. Hier zog sie ihre drei Kinder gross, von denen die jüngste Tochter heute 16 ist.
Die 54-jährige Historikerin ist in einer ländlich geprägten Region, im bündnerischen Maienfeld, aufgewachsen. Ihre Eltern führten dort einen KMU-Betrieb. Deshalb sei ihr das Unternehmertum nicht ganz fremd, betont sie.
Rebekka Bernhardsgrütter hat ihre Politkarriere klassisch begonnen, als Mitglied der Primarschulpflege (2010 bis 2014). Danach folgte die Wahl in den Gemeinderat Embrach. Dort ist sie seit 2014 für das Ressort Bau und Planung zuständig. Ab Juli ist sie oberste Chefin des Dorfes, das einwohnermässig demnächst eine Stadt wird. Führungserfahrung bringt sie als stellvertretende DEZA-Sektionschefin mit. «Von daher weiss ich auch, wie eine Verwaltung funktioniert», so Bernhardsgrütter Derungs.
Peilt die Frau, die den Politbetrieb seit ihrer DEZA-Erfahrung gut kennt, ein Politengagement unter der Bundeshauskuppel an? Auf der Zürcher CVP-Nationalratsliste 2019 war sie jedenfalls anzutreffen, wenn auch auf den hinteren Plätzen. «Nein, nicht wirklich», sagt die baldige Gemeindepräsidentin nach einem kurzen Zögern. «Denn mit Bundesbern habe ich während meiner DEZA-Zeit zusammengearbeitet. Ich finde die Gemeindeebene im föderalistischen System Schweiz mindestens so spannend.» Sie habe Freude an politischen Prozessen und auf der internationalen Bühne gesehen, dass man letztlich immer auf die kommunale Basisarbeit angewiesen sei. «Hat es vor Ort, also in der Gemeinde, keine funktionierenden Strukturen, nützt die internationale Arbeit wenig.»
Ein Exekutivamt ist für Rebekka Bernhardsgrütter Derungs interessant, weil man hier etwas Gestaltungsspielraum hat. «Aber ja – damit verbunden ist immer auch eine gewisse Angriffsfläche, das muss man aushalten können», sagt die Familienfrau, die in ihrer Freizeit ab und zu auch auf dem Tennisplatz anzutreffen ist. Man trage mit dem Gemeindepräsidentenamt eine bestimmte Verantwortung, da man die Kommune repräsentiere. Für sie sei das eine interessante Herausforderung, die sie gerade als Frau gerne annehme.
Die CVP – Rebekka Bernhardsgrütter Derungs war Bezirkspräsidentin – hat bekanntlich umfirmiert, den Namen vor zwei Jahren geändert. Ist Frau Gemeindepräsidentin froh darüber? Die Antwort kommt ultraschnell: «Ja!» Sie habe regelmässig erlebt, dass man mit dem «C» immer mal wieder in die christlich-katholische Ecke gedrängt werde. «Mit dem neuen Namen Die Mitte ist das passé – schliesslich wollen wir eine Partei der Mitte sein.» Eine möglichst ausgewogene Gemeindepolitik peilt sie auch in Embrach an.
Roger Strässle
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