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Freitag, 24. März 2023
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Laut NZZ hätten SP, FDP und Mitte im Parlament versucht, das Kriegsmaterialgesetz «zu lockern». In der «Sonntagszeitung» steht, FDP- Präsident Thierry Burkart habe doch nur versucht, «das Kriegsmaterialgesetz etwas zu lockern». Die «Republik»... weiterlesen
Ganz unverhofft begegnete ich neulich auf Instagram einem Pärli-Bild, das mich staunen liess. Dabu (kl. Bild) von Dabu Fantastic zeigte in seiner Insta-Story ein Kuschel-Bild von sich und einer Frau. Dazu postete der Musiker den Song «Liebi.. weiterlesen
Das Neue Kino Freienstein zeigt den Film «Die schwarze Spinne» nach der Novelle von Jeremias Gotthelf. Regisseur Markus Fischer hat eine moderne Kinoversion geschaffen. Er und Schauspielerin Nurit Hirschfeld waren am letzten Donnerstag zu Gast.
Freienstein. Dass Spezialfilmaufführungen beliebt sind, zeigt der Blick in ein gut belegtes Kino. Selbstverständlich ist das nicht, haben doch neben den Theatern, Konzertlokalen besonders auch die Kinos, welche schon vor Corona mit rückläufigen Besucherzahlen zu kämpfen hatten, gelitten. Offenbar will man aber nun Film wieder erleben und dafür sorgen unter anderen Kinobetreiber, die wie im Falle des Neuen Kinos selber Produzenten, also Filmschaffende sind. Ihnen ist es ein grosses Anliegen, spannende wie berührende Geschichten hautnah zu zeigen, welche vielschichtige Emotionen auslösen. Was gibt es Besseres, als mit sogenannten Crew & Cast-Abenden, Gesprächen mit Regisseurinnen und Schauspielenden Einblick in die Arbeit am Filmset, die Gedankengänge der MacherInnen zu erhalten. Und jene spüren wiederum den Puls, die Reaktionen des Publikums.
Dieser Film taucht tief in die Schweizer Vergangenheit, das Mittelalter ab. Grundlage ist die weltbekannte Novelle «Die schwarze Spinne» von Jeremias Gotthelf. Sie handelt von einer tödlichen Spinnenplage, über den Missbrauch von Macht und den Pakt mit dem Teufel, in Sumiswald im Emmental des 13. Jahrhunderts. Regisseur Markus Fischer hat die Geschichte mit weiteren Charakteren, mit Rittern, «solche haben mich schon als Bub fasziniert», angereichert und lässt den Zuschauenden mit packenden Bildern und Dialogen in die Vergangenheit abtauchen. Er hat ein Stück modernes Kino geschaffen. «Ich bin sehr zufrieden mit dem, was wir erreicht haben.» Man spürt Markus Fischers Begeisterung im Gespräch mit den Kinobesuchern. Wenn er davon erzählt, wie er es trotz mit für einen historischen Film schmalem Budget geschafft hat, Schlösser und Spinnen echt wirken zu lassen. Auch macht es dem unter anderem passionierten Musiker richtig Spass, an der Geräuschkulisse zu feilen, den Details. «Die Spinnen beispielsweise sprechen in verzerrten Dialogen der SchauspielerInnen. Ich tüftle gerne an Effekten und manchmal bleibt die Kirche halt nicht in Burgdorf, sondern steht als Kulisse in Ungarn.» Dort wurden aus Kostengründen und, weil gute Locations vorhanden sind, der Hauptteil des Films gedreht. Nicht zum ersten Mal hat Markus Fischer mit der jungen Schauspielerin Nurit Hirschfeld zusammengearbeitet. Er kennt sie von Kindheitsbeinen an und ist von ihrem Talent überzeugt. «Sie verkörpert nicht einfach nur eine Figur, sie lebt sie.»
Nurit Hirschfeld, wie hat das bei Ihnen eigentlich mit der Schauspielerei angefangen, wann haben Sie diese Leidenschaft für sich entdeckt?
Nurit Hirschfeld: Ich stamme aus einer jüdisch-deutschen Künstler-Familie. Meine Urgross- und Grossmutter waren beides Schauspielerinnen. Mein Urgrossvater Bildhauer und mein Grossvater Dramaturg/Intendant und Regisseur am Schauspielhaus Zürich. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg, als viele Juden, KommunistenInnen und KünstlerInnen aufgefangen wurden. Meine Mutter ist Casterin. Ich wollte mich erst mal von meiner Familie emanzipieren, befreien und rebellieren. Etwas komplett Anderes machen. Ich war nicht gut in der Schule und die Lehrer wussten selten, was mit mir anzufangen. Markus Fischer sagt spasseshalber immer, ich hatte einen «Fenster-Platz». Ich wollte Musikerin werden. Das war mein Ventil, mich auszudrücken und zu kommunizieren. Mit 16 Jahren hatte ich das Privileg, nach England zu gehen, um dort mein Abitur zu machen. Dort hatte ich Musikunterricht, Theater und Kunst. Ich spielte in englischer Sprache Theater und es half mir, den Beruf ganz neu, unvoreingenommen, wie ein weisses Blatt Papier für mich neu zu entdecken mit all seinen Facetten. Ich besuchte manche Theateraufführung und fing an zu brennen. Von diesem Zeitpunkt an wusste ich, wo meine Berufung liegt. 2012?2016 studierte ich Schauspiel an der Otto-Falckenberg- Schule in München. 2016?2018 war ich festes Ensemblemitglied am Theater in Kiel. Ich habe das grosse Privileg, das tun zu können, was ich wirklich machen will, und dafür bin ich unglaublich dankbar.
Wie haben Sie die Dreharbeiten mit Ihren Kollegen, den «alten Hasen», erlebt? Haben Sie von deren Ratschlägen oder Erfahrung profitieren können?
Generell liebe ich es, mit «alten Hasen» zu arbeiten, weil ich wahnsinnig viel von ihnen lernen kann. Man muss unglaublich zäh sein und dafür brennen, um diesen Beruf so konsequent auszuüben. Es gibt wenige Berufe, in welchen man so viel Ablehnung, Tiefschläge und Höhepunkte zugleich erlebt wie bei der Schauspielerei. Es ist ein Strudel der Emotionen und der immer wieder neuen Unsicherheit.
Was mich an Gotthelf sehr interessiert, ist der Glaube, der katholische Glaube. Er gibt Maria Kraft, ist ihre Hoffnung, ihr Zufluchtsort, ihre Rettung. Ich fing an, in den Gottesdienst zu gehen, lernte die Gebete auswendig und fing an zu beten. Ich kaufte mir einen Rosenkranz und baute alles in meinen Alltag ein. Das war sehr faszinierend, weil ich sofort einen Halt hatte. Eine Routine. Maria hätte diese Zeit nicht überlebt, hätte sie nicht ihren Glauben gehabt. Das Mittelalter war gnadenlos, vor allem für Frauen. Glauben bedeutet Struktur haben, Gemeinschaft, Zusammenhalt und Optimismus. Im Gegenpol zu Christine fand ich das sehr spannend, die Komplexität der Figur der Maria noch mehr zu unterstreichen und das Hin- und Hergerissensein zwischen Glauben und Gesellschaft und ihrer Liebe zu ihrer Schwester.
Gibt es eine Szene, in welcher Sie tatsächlich eine Zeitreise gemacht, sprich die Figur komplett einverleibt haben?
Es waren so ziemlich alle Szenen. Ich war am Set immer im Präsens. Die Kostüme, die Maske, die Requisiten, die Locations und die Regie, alle haben so eine unglaubliche tolle Arbeit geleistet, dass ich mich wirklich nur noch aufs Spielen konzentrieren konnte.
Was aus dem Mittelalter, dem damaligen Leben, würden oder haben Sie gar in Ihr heutiges übernommen?
Die ganze Erfahrung und einmal erlebt zu haben, wie es damals wohl gewesen sein muss ? brutal und unberechenbar.
Haben Sie mit Maria, dem Filmstoff, eigene, menschliche Abgründe entdeckt? Sich in Situation ertappt, wo man am liebsten «mittelalterlich» reagieren möchte?
Ja und Nein. Aber ich war sehr traurig, als es vorbei war. Durch die intensiven Vorbereitungen, wie die Auseinandersetzung mit dem Glauben, die dazugehörigen Rituale, die regelmässigen Besuche im Gottesdienst, die Struktur, die ich mir anhand der Figur aufgebaut hatte, die vielen Menschen, die immer um einen herum waren während der Dreharbeiten, und natürlich die Dreharbeiten an sich, all das war nun vorbei. Da gab es schon Momente, wo ich mich wieder in diese Zeit und ins Mittelalter zurück träumte. Aber dann holt einen die Realität doch schneller wieder ein, als man denkt, und man ist wieder voll und ganz in seinem Alltag.
Martin Allemann
Die mutige, junge Hebamme Christine geht einen Pakt mit dem Teufel ein, um ihr Dorf vor dem brutalen Terror der Deutschritter zu retten. Durch eine Spinnenpest bestraft, wird Christine von der Retterin zur Gejagten, und die Gewalt eskaliert. Christine stellt sich dem entscheidenden Kampf gegen die teuflische Macht, die ihr das höchste Gut nehmen will, für das sie zu sterben bereit ist: die Menschlichkeit. Der Film läuft aktuell im Neuen Kino Freienstein und den Bülacher Kinos.
Das Neue Kino Freienstein zeigt den Film «Die schwarze Spinne» nach der Novelle von Jeremias Gotthelf. Regisseur Markus Fischer hat eine moderne Kinoversion geschaffen. Er und Schauspielerin Nurit Hirschfeld waren am letzten Donnerstag zu Gast.
Freienstein. Dass Spezialfilmaufführungen beliebt sind, zeigt der Blick in ein gut belegtes Kino. Selbstverständlich ist das nicht, haben doch neben den Theatern, Konzertlokalen besonders auch die Kinos, welche schon vor Corona mit rückläufigen Besucherzahlen zu kämpfen hatten, gelitten. Offenbar will man aber nun Film wieder erleben und dafür sorgen unter anderen Kinobetreiber, die wie im Falle des Neuen Kinos selber Produzenten, also Filmschaffende sind. Ihnen ist es ein grosses Anliegen, spannende wie berührende Geschichten hautnah zu zeigen, welche vielschichtige Emotionen auslösen. Was gibt es Besseres, als mit sogenannten Crew & Cast-Abenden, Gesprächen mit Regisseurinnen und Schauspielenden Einblick in die Arbeit am Filmset, die Gedankengänge der MacherInnen zu erhalten. Und jene spüren wiederum den Puls, die Reaktionen des Publikums.
Dieser Film taucht tief in die Schweizer Vergangenheit, das Mittelalter ab. Grundlage ist die weltbekannte Novelle «Die schwarze Spinne» von Jeremias Gotthelf. Sie handelt von einer tödlichen Spinnenplage, über den Missbrauch von Macht und den Pakt mit dem Teufel, in Sumiswald im Emmental des 13. Jahrhunderts. Regisseur Markus Fischer hat die Geschichte mit weiteren Charakteren, mit Rittern, «solche haben mich schon als Bub fasziniert», angereichert und lässt den Zuschauenden mit packenden Bildern und Dialogen in die Vergangenheit abtauchen. Er hat ein Stück modernes Kino geschaffen. «Ich bin sehr zufrieden mit dem, was wir erreicht haben.» Man spürt Markus Fischers Begeisterung im Gespräch mit den Kinobesuchern. Wenn er davon erzählt, wie er es trotz mit für einen historischen Film schmalem Budget geschafft hat, Schlösser und Spinnen echt wirken zu lassen. Auch macht es dem unter anderem passionierten Musiker richtig Spass, an der Geräuschkulisse zu feilen, den Details. «Die Spinnen beispielsweise sprechen in verzerrten Dialogen der SchauspielerInnen. Ich tüftle gerne an Effekten und manchmal bleibt die Kirche halt nicht in Burgdorf, sondern steht als Kulisse in Ungarn.» Dort wurden aus Kostengründen und, weil gute Locations vorhanden sind, der Hauptteil des Films gedreht. Nicht zum ersten Mal hat Markus Fischer mit der jungen Schauspielerin Nurit Hirschfeld zusammengearbeitet. Er kennt sie von Kindheitsbeinen an und ist von ihrem Talent überzeugt. «Sie verkörpert nicht einfach nur eine Figur, sie lebt sie.»
Nurit Hirschfeld, wie hat das bei Ihnen eigentlich mit der Schauspielerei angefangen, wann haben Sie diese Leidenschaft für sich entdeckt?
Nurit Hirschfeld: Ich stamme aus einer jüdisch-deutschen Künstler-Familie. Meine Urgross- und Grossmutter waren beides Schauspielerinnen. Mein Urgrossvater Bildhauer und mein Grossvater Dramaturg/Intendant und Regisseur am Schauspielhaus Zürich. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg, als viele Juden, KommunistenInnen und KünstlerInnen aufgefangen wurden. Meine Mutter ist Casterin. Ich wollte mich erst mal von meiner Familie emanzipieren, befreien und rebellieren. Etwas komplett Anderes machen. Ich war nicht gut in der Schule und die Lehrer wussten selten, was mit mir anzufangen. Markus Fischer sagt spasseshalber immer, ich hatte einen «Fenster-Platz». Ich wollte Musikerin werden. Das war mein Ventil, mich auszudrücken und zu kommunizieren. Mit 16 Jahren hatte ich das Privileg, nach England zu gehen, um dort mein Abitur zu machen. Dort hatte ich Musikunterricht, Theater und Kunst. Ich spielte in englischer Sprache Theater und es half mir, den Beruf ganz neu, unvoreingenommen, wie ein weisses Blatt Papier für mich neu zu entdecken mit all seinen Facetten. Ich besuchte manche Theateraufführung und fing an zu brennen. Von diesem Zeitpunkt an wusste ich, wo meine Berufung liegt. 2012?2016 studierte ich Schauspiel an der Otto-Falckenberg- Schule in München. 2016?2018 war ich festes Ensemblemitglied am Theater in Kiel. Ich habe das grosse Privileg, das tun zu können, was ich wirklich machen will, und dafür bin ich unglaublich dankbar.
Wie haben Sie die Dreharbeiten mit Ihren Kollegen, den «alten Hasen», erlebt? Haben Sie von deren Ratschlägen oder Erfahrung profitieren können?
Generell liebe ich es, mit «alten Hasen» zu arbeiten, weil ich wahnsinnig viel von ihnen lernen kann. Man muss unglaublich zäh sein und dafür brennen, um diesen Beruf so konsequent auszuüben. Es gibt wenige Berufe, in welchen man so viel Ablehnung, Tiefschläge und Höhepunkte zugleich erlebt wie bei der Schauspielerei. Es ist ein Strudel der Emotionen und der immer wieder neuen Unsicherheit.
Was mich an Gotthelf sehr interessiert, ist der Glaube, der katholische Glaube. Er gibt Maria Kraft, ist ihre Hoffnung, ihr Zufluchtsort, ihre Rettung. Ich fing an, in den Gottesdienst zu gehen, lernte die Gebete auswendig und fing an zu beten. Ich kaufte mir einen Rosenkranz und baute alles in meinen Alltag ein. Das war sehr faszinierend, weil ich sofort einen Halt hatte. Eine Routine. Maria hätte diese Zeit nicht überlebt, hätte sie nicht ihren Glauben gehabt. Das Mittelalter war gnadenlos, vor allem für Frauen. Glauben bedeutet Struktur haben, Gemeinschaft, Zusammenhalt und Optimismus. Im Gegenpol zu Christine fand ich das sehr spannend, die Komplexität der Figur der Maria noch mehr zu unterstreichen und das Hin- und Hergerissensein zwischen Glauben und Gesellschaft und ihrer Liebe zu ihrer Schwester.
Gibt es eine Szene, in welcher Sie tatsächlich eine Zeitreise gemacht, sprich die Figur komplett einverleibt haben?
Es waren so ziemlich alle Szenen. Ich war am Set immer im Präsens. Die Kostüme, die Maske, die Requisiten, die Locations und die Regie, alle haben so eine unglaubliche tolle Arbeit geleistet, dass ich mich wirklich nur noch aufs Spielen konzentrieren konnte.
Was aus dem Mittelalter, dem damaligen Leben, würden oder haben Sie gar in Ihr heutiges übernommen?
Die ganze Erfahrung und einmal erlebt zu haben, wie es damals wohl gewesen sein muss ? brutal und unberechenbar.
Haben Sie mit Maria, dem Filmstoff, eigene, menschliche Abgründe entdeckt? Sich in Situation ertappt, wo man am liebsten «mittelalterlich» reagieren möchte?
Ja und Nein. Aber ich war sehr traurig, als es vorbei war. Durch die intensiven Vorbereitungen, wie die Auseinandersetzung mit dem Glauben, die dazugehörigen Rituale, die regelmässigen Besuche im Gottesdienst, die Struktur, die ich mir anhand der Figur aufgebaut hatte, die vielen Menschen, die immer um einen herum waren während der Dreharbeiten, und natürlich die Dreharbeiten an sich, all das war nun vorbei. Da gab es schon Momente, wo ich mich wieder in diese Zeit und ins Mittelalter zurück träumte. Aber dann holt einen die Realität doch schneller wieder ein, als man denkt, und man ist wieder voll und ganz in seinem Alltag.
Martin Allemann
Die mutige, junge Hebamme Christine geht einen Pakt mit dem Teufel ein, um ihr Dorf vor dem brutalen Terror der Deutschritter zu retten. Durch eine Spinnenpest bestraft, wird Christine von der Retterin zur Gejagten, und die Gewalt eskaliert. Christine stellt sich dem entscheidenden Kampf gegen die teuflische Macht, die ihr das höchste Gut nehmen will, für das sie zu sterben bereit ist: die Menschlichkeit. Der Film läuft aktuell im Neuen Kino Freienstein und den Bülacher Kinos.
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