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Freitag, 24. März 2023
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Laut NZZ hätten SP, FDP und Mitte im Parlament versucht, das Kriegsmaterialgesetz «zu lockern». In der «Sonntagszeitung» steht, FDP- Präsident Thierry Burkart habe doch nur versucht, «das Kriegsmaterialgesetz etwas zu lockern». Die «Republik»... weiterlesen
Ganz unverhofft begegnete ich neulich auf Instagram einem Pärli-Bild, das mich staunen liess. Dabu (kl. Bild) von Dabu Fantastic zeigte in seiner Insta-Story ein Kuschel-Bild von sich und einer Frau. Dazu postete der Musiker den Song «Liebi.. weiterlesen
Sein Arbeitsplatz bleibt ihm immer in Erinnerung: Hans Bänninger, pensionierter Unternehmer eines Kies- und Betonwerks, hat seine Arbeitsstätte als Modell nachgebaut. Es sind handgefertigte Unikate.
Freienstein. Hans Bänninger kommt aus einer Unternehmerfamilie. Schon sein Grossvater hatte Schotter im Embrachertal abgebaut. Der Vater betrieb ein richtiges Kies- und Betonwerk mit allen nötigen Maschinen. «Wir waren die Ersten im Kanton, die ein automatisches Betonwerk hatten», sagt Bänninger noch heute mit Stolz. Schon als Bub hats ihn inspiriert. Weil der Vater früh verstarb, musste der Sohnemann, erst 28, als Geschäftsführer in die Hose. Zusammen mit der Mutter betrieben sie das Unternehmen für wenige Jahre, dann wurde das Kies- und Betonwerk 1980 an das Kieswerk Hans Stutz AG in Birmensdorf verkauft.
Allrounder Bänninger arbeitete später für die Sortag AG, wo das Know-how des begabten Tüftlers gefragt war. «So etwas wie Sortieranlagen gab es damals nicht ab Stange, meine Ideen waren gefragt.» So weit zur kurzen Vorgeschichte des Mannes, der mit 57 in Rente ging. Von da an verwaltete er noch Liegenschaften – und entdeckte eine neue Leidenschaft: den Modellbau, aber nicht ab Ladengestell.
Klar, den einen oder anderen Bausatz eines Lastwagens hat er in jüngeren Jahren gekauft und zusammengebaut. Doch Hans Bänninger, handwerklich geschickt, ist zu kreativ, als dass ihm ein gekaufter Bausatz grosse Freude gemacht hätte. Er, der eine grosse Liebe zum Detail hat, musste seinen Erfindergeist ausleben. Das beweisen seine drei Modelle des Kies- und Betonwerks im Massstab 1:10. Dieses Hobby hat der pensionierte «Kiesler» jahrelang gepflegt. Bei sich zu Hause im Keller verbrachte er unzählige Stunden. Dort hat er, der eine Vorliebe für Maschinen und technische Konstruktionen hat, die Kies- und Betonanlagen des elterlichen Betriebs abgebildet. Und wohl auch ein bisschen sein Arbeitsleben verarbeitet.
Für den Bau seiner Modelle standen ihm nur alte Fotografien und seine Erinnerungen zu Hilfe. Zeitzeugen von noch real existierenden Anlagen von damals finde man kaum noch, sagt er.
In seinem Werkzeugkasten sind vor allem Sägen, Bohrer und Schleifpapier. Und sein handwerkliches Geschick, das schon seine Kindergärtnerin festgestellt hatte. Jedes Teilchen der Modelle musste eigens angefertigt werden. Für seine Anlagen gab es keine vorfabrizierten Stücke.
Damit alles einigermassen dem gewünschten Massstab 1:10 entsprach, hat er nicht drauflosgebastelt. Wie ein richtiger Konstrukteur hat er als Erstes alles fein säuberlich auf Millimeterpapier gezeichnet. Anschliessend galt es, eine Stückliste, also sämtliche benötigten Einzelteile, aufzuschreiben. Dann erst legte die Tüftlernatur los und begann Stück um Stück herzustellen. Materialien wie Aluminium, Blech, Holz und vieles mehr mussten bearbeitet und geformt werden, bis eine Anlage gebaut und alles zusammengeschraubt war. «Manchmal war es schwierig und aufwendig, das geeignete Material zu finden – zuweilen auch recht teuer», schmunzelt er.
Auf dem elterlichen Betrieb sei immer mal wieder etwas in Brüche gegangen, sagt er. Damals sei es nicht immer einfach gewesen, ein passendes Ersatzteil zu kaufen. «Erfindergeist war gefragt», meint der heute 73-Jährige. Schweisser, Mechaniker, Schlosser und anderes mehr – er sei im Betrieb Mädchen für alles gewesen. Er wusste nicht nur, wie die Anlagen des Kies- und Betonwerks funktionierten, sondern konnte auch Bagger und Trax fahren. Deshalb verstand er, wie die Mechanik funktionierte. «Das war beim Modellbau von unschätzbarem Wert», so Bänninger. «Eigentlich wäre ich gern so etwas wie Konstrukteur oder Ingenieur geworden», sagt er mit einem leisen Bedauern. Sein Bubentraum sei immer gewesen, in einem Autorennstall eine Mechanikerlehre zu absolvieren, um später schnelle Autos zu bauen. «Doch der Vater wollte nichts davon wissen, ich musste auswärts eine Maurerlehre machen. So war das nun mal.»
Hans Bänninger hat genau drei Modelle in seinem Leben gebaut. Zwei davon stehen in seinem Keller und eines im Dorfmuseum in Hüntwangen. Durch den Kiesabbau hat sich die Landschaft im Rafzer Feld verändert. Auch das soll in einem Dorfmuseum in irgendeiner Form dargestellt werden. Den Ausstellungsmachern kam da eine Kiesaufbereitungsanlage im Massstab 1:10 wie gerufen. Und so steht Bänningers Anlage heute in der Dauerausstellung des Museums, made in Freienstein.
Übrigens – alle drei Modelle sind funktionstüchtig, denn die Unikate sind mit kleinen Elektromotoren ausgerüstet. Über Bänninger und seine Kiesaufbereitungsanlage existiert auch ein Film, der im Museum zu sehen ist. Jetzt hofft der Rentner, dass er noch ein weiteres Modell in ein örtliches Dorfmuseum geben kann, um es der Nachwelt zu erhalten.
Roger Strässle
Sein Arbeitsplatz bleibt ihm immer in Erinnerung: Hans Bänninger, pensionierter Unternehmer eines Kies- und Betonwerks, hat seine Arbeitsstätte als Modell nachgebaut. Es sind handgefertigte Unikate.
Freienstein. Hans Bänninger kommt aus einer Unternehmerfamilie. Schon sein Grossvater hatte Schotter im Embrachertal abgebaut. Der Vater betrieb ein richtiges Kies- und Betonwerk mit allen nötigen Maschinen. «Wir waren die Ersten im Kanton, die ein automatisches Betonwerk hatten», sagt Bänninger noch heute mit Stolz. Schon als Bub hats ihn inspiriert. Weil der Vater früh verstarb, musste der Sohnemann, erst 28, als Geschäftsführer in die Hose. Zusammen mit der Mutter betrieben sie das Unternehmen für wenige Jahre, dann wurde das Kies- und Betonwerk 1980 an das Kieswerk Hans Stutz AG in Birmensdorf verkauft.
Allrounder Bänninger arbeitete später für die Sortag AG, wo das Know-how des begabten Tüftlers gefragt war. «So etwas wie Sortieranlagen gab es damals nicht ab Stange, meine Ideen waren gefragt.» So weit zur kurzen Vorgeschichte des Mannes, der mit 57 in Rente ging. Von da an verwaltete er noch Liegenschaften – und entdeckte eine neue Leidenschaft: den Modellbau, aber nicht ab Ladengestell.
Klar, den einen oder anderen Bausatz eines Lastwagens hat er in jüngeren Jahren gekauft und zusammengebaut. Doch Hans Bänninger, handwerklich geschickt, ist zu kreativ, als dass ihm ein gekaufter Bausatz grosse Freude gemacht hätte. Er, der eine grosse Liebe zum Detail hat, musste seinen Erfindergeist ausleben. Das beweisen seine drei Modelle des Kies- und Betonwerks im Massstab 1:10. Dieses Hobby hat der pensionierte «Kiesler» jahrelang gepflegt. Bei sich zu Hause im Keller verbrachte er unzählige Stunden. Dort hat er, der eine Vorliebe für Maschinen und technische Konstruktionen hat, die Kies- und Betonanlagen des elterlichen Betriebs abgebildet. Und wohl auch ein bisschen sein Arbeitsleben verarbeitet.
Für den Bau seiner Modelle standen ihm nur alte Fotografien und seine Erinnerungen zu Hilfe. Zeitzeugen von noch real existierenden Anlagen von damals finde man kaum noch, sagt er.
In seinem Werkzeugkasten sind vor allem Sägen, Bohrer und Schleifpapier. Und sein handwerkliches Geschick, das schon seine Kindergärtnerin festgestellt hatte. Jedes Teilchen der Modelle musste eigens angefertigt werden. Für seine Anlagen gab es keine vorfabrizierten Stücke.
Damit alles einigermassen dem gewünschten Massstab 1:10 entsprach, hat er nicht drauflosgebastelt. Wie ein richtiger Konstrukteur hat er als Erstes alles fein säuberlich auf Millimeterpapier gezeichnet. Anschliessend galt es, eine Stückliste, also sämtliche benötigten Einzelteile, aufzuschreiben. Dann erst legte die Tüftlernatur los und begann Stück um Stück herzustellen. Materialien wie Aluminium, Blech, Holz und vieles mehr mussten bearbeitet und geformt werden, bis eine Anlage gebaut und alles zusammengeschraubt war. «Manchmal war es schwierig und aufwendig, das geeignete Material zu finden – zuweilen auch recht teuer», schmunzelt er.
Auf dem elterlichen Betrieb sei immer mal wieder etwas in Brüche gegangen, sagt er. Damals sei es nicht immer einfach gewesen, ein passendes Ersatzteil zu kaufen. «Erfindergeist war gefragt», meint der heute 73-Jährige. Schweisser, Mechaniker, Schlosser und anderes mehr – er sei im Betrieb Mädchen für alles gewesen. Er wusste nicht nur, wie die Anlagen des Kies- und Betonwerks funktionierten, sondern konnte auch Bagger und Trax fahren. Deshalb verstand er, wie die Mechanik funktionierte. «Das war beim Modellbau von unschätzbarem Wert», so Bänninger. «Eigentlich wäre ich gern so etwas wie Konstrukteur oder Ingenieur geworden», sagt er mit einem leisen Bedauern. Sein Bubentraum sei immer gewesen, in einem Autorennstall eine Mechanikerlehre zu absolvieren, um später schnelle Autos zu bauen. «Doch der Vater wollte nichts davon wissen, ich musste auswärts eine Maurerlehre machen. So war das nun mal.»
Hans Bänninger hat genau drei Modelle in seinem Leben gebaut. Zwei davon stehen in seinem Keller und eines im Dorfmuseum in Hüntwangen. Durch den Kiesabbau hat sich die Landschaft im Rafzer Feld verändert. Auch das soll in einem Dorfmuseum in irgendeiner Form dargestellt werden. Den Ausstellungsmachern kam da eine Kiesaufbereitungsanlage im Massstab 1:10 wie gerufen. Und so steht Bänningers Anlage heute in der Dauerausstellung des Museums, made in Freienstein.
Übrigens – alle drei Modelle sind funktionstüchtig, denn die Unikate sind mit kleinen Elektromotoren ausgerüstet. Über Bänninger und seine Kiesaufbereitungsanlage existiert auch ein Film, der im Museum zu sehen ist. Jetzt hofft der Rentner, dass er noch ein weiteres Modell in ein örtliches Dorfmuseum geben kann, um es der Nachwelt zu erhalten.
Roger Strässle
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