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Mittwoch, 21. April 2021
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Alt-Bundesrat Pascal Couchepin – ein langjähriger EU-Beitrittsbefürworter – klagte kürzlich, die SVP habe die Schweizer Politik mit ihren Forderungen «jahrelang vor sich hergetrieben». Er meinte wohl den Einsatz für eine freie, unabhängige Schweiz... weiterlesen
TV: «Jagd auf Roter Oktober» Die Welt befindet sich noch in den Zeiten des Kalten Krieges, als der russische Kapitän Ramius (Sean Connery) beschliesst, sich mit seinem Atom-U-Boot «Rote Oktober» in die USA abzusetzen. Nur haben davon weder seine... weiterlesen
Grüezi mitenand. Da sind wir also wieder. Sie, ich, Promis. Wir alle sitzen im gleichen Boot. Wir alle müssen gerade im zweiten Lockdown ausharren. Statt Restaurants zu besuchen, essen wir auch mal vor dem Fernsehen. Statt High Heels und VIP-Events.. weiterlesen
Theoretisch verfügt die Schweiz über Pandemie-Erfahrung. Die Behörden agierten während der Spanischen Grippe 1918 ähnlich wie heute. Daraus könnte man lernen. weiterlesen
Bild: Jennifer Zimmermann
Die Sekundarschüler Nolan und Dominik posieren im Lernatelier mit dem Rettungsring, der gebraucht wird, um beim Lehrer nach Hilfe zu rufen.
310 Lehrpersonen und 50 Schüler aus der ganzen Schweiz trafen sich vergangene Woche zum dritten Kongress der Mosaik-Sekundarschulen. Gastgeberin war die Mosaik-Sekundarschule Petermoos in Buchs. Nebst Vernetzung und Austausch zwischen den Schulen, kamen erstmals auch die Schülerinnen und Schüler selbst zum Einsatz und präsentierten ihre Schulen.
Buchs Die Mosaik-Sekundarschule Petermoos ist, wie schon der Name verrät, keine gewöhnliche Sekundarschule. Seit zehn Jahren arbeitet sie mit sogenannten «Lernlandschaften» und seit rund drei Jahren gehört sie dem Verband der Mosaik-Sekundarschulen an (siehe Box). Lernlandschaften werden im Petermoos aus je drei heterogenen Klassen gebildet, in welchen Sek A und B gemischt sind. Jede Klasse hat ihr eigenes Klassenzimmer, hinzu kommt ein gemeinsames Lernatelier (LA) – ein Kernstück der Mosaik-Philosophie. «Etwa ein Drittel ihrer Schulzeit verbringen die Schüler im LA an ihrem individuell eingerichteten Platz und widmen sich selbstständig und in Ruhe ihren Lernaufträgen», erklärt der Co-Schulleiter Ralph Zollinger. «Die Schüler lernen, selbst Prioritäten zu setzen, zu planen und ihre Zeit einzuteilen.» Wenn Gruppenarbeiten anstünden, benützten sie das dafür vorgesehene «Palavrium», wo laut gesprochen werden dürfe, und in den Inputräumen finde der reguläre Unterricht statt.
Den Startschuss zum Kongress machen 50 Schülerinnen und Schüler aus 13 verschiedenen Schulen, die die Besonderheiten ihrer Schule vorstellen. Darunter die beiden 15-jährigen Sekundarschüler Dominik Schürmann und Nolan Caduff vom Petermoos. Am meisten mögen sie das Lernatelier: «Es ist super, dass ich selbst entscheiden kann, worauf ich gerade Lust habe», sagt Dominik. Und beide sind sich einig: Auch wenn das Smartphone während des LA im Flugmodus sein muss, hören sie liebend gerne mit Kopfhörern Musik. Wenn man nicht gut arbeite, könne der «Musikpass» zwar eingezogen werden, das versuche man aber um jeden Preis zu verhindern. Sie erzählen weiter vom Rettungsring, den sie im LA oberhalb ihres Lernplatzes aufhängen, wenn sie Hilfe vom Lehrer brauchen («Das ist weniger anstrengend, als aufzustrecken»), von der Startstunde jeden Montag, in der sie ihre Woche planen und ihrem persönlichen Planungsbuch, in dem Dinge wie Noten, Stundenplan und Ziele festgehalten werden. Weitere Besonderheiten sind das Schülerparlament, das die Wünsche der Schüler umsetzt und regelmässige, individuelle Coaching-Gespräche mit Lehrpersonen.
Das System möge kompliziert erscheinen und es sei viel Eigenverantwortung gefragt, sagen die beiden Sekundarschüler. Aber: «Wir haben uns schnell daran gewöhnt und der Schulalltag macht uns Spass.» Martin Räz, seit 12 Jahren Lehrer im Petermoos, sieht das ähnlich: «Lehrer und Schüler arbeiten sehr gerne hier, gerade wegen der individuellen Freiheiten. Genau das macht das System aber sehr anspruchsvoll. Mit über 300 Schülern braucht es umso mehr Einsatz von den Lehrpersonen.» Eine eierlegende Wollmilchsau gebe es halt nicht, fügt er an. Schulleiter Ralph Zollinger zieht nach dem Kongress eine positive Bilanz: «Ich habe viele erfreute Rückmeldungen erhalten. Das Modell mit Lernlandschaften mag anspruchsvoll sein, aber wir sind alle engagiert und wollen uns stets weiterentwickeln.»
Jennifer Zimmermann
Mosaik-Schulen setzen auf die Grundpfeiler Motivation, Selbstständigkeit, altersdurchmischtes Lernen, Individualität und ein Kurssystem, in welchem in Leistungs- und Interessengruppen gelernt wird. Die Schule Petermoos arbeitet nicht altersdurchmischt, legt aber grossen Wert auf leistungsdurchmischte Klassen und Autonomie der Schüler.
Bild: Jennifer Zimmermann
Die Sekundarschüler Nolan und Dominik posieren im Lernatelier mit dem Rettungsring, der gebraucht wird, um beim Lehrer nach Hilfe zu rufen.
310 Lehrpersonen und 50 Schüler aus der ganzen Schweiz trafen sich vergangene Woche zum dritten Kongress der Mosaik-Sekundarschulen. Gastgeberin war die Mosaik-Sekundarschule Petermoos in Buchs. Nebst Vernetzung und Austausch zwischen den Schulen, kamen erstmals auch die Schülerinnen und Schüler selbst zum Einsatz und präsentierten ihre Schulen.
Buchs Die Mosaik-Sekundarschule Petermoos ist, wie schon der Name verrät, keine gewöhnliche Sekundarschule. Seit zehn Jahren arbeitet sie mit sogenannten «Lernlandschaften» und seit rund drei Jahren gehört sie dem Verband der Mosaik-Sekundarschulen an (siehe Box). Lernlandschaften werden im Petermoos aus je drei heterogenen Klassen gebildet, in welchen Sek A und B gemischt sind. Jede Klasse hat ihr eigenes Klassenzimmer, hinzu kommt ein gemeinsames Lernatelier (LA) – ein Kernstück der Mosaik-Philosophie. «Etwa ein Drittel ihrer Schulzeit verbringen die Schüler im LA an ihrem individuell eingerichteten Platz und widmen sich selbstständig und in Ruhe ihren Lernaufträgen», erklärt der Co-Schulleiter Ralph Zollinger. «Die Schüler lernen, selbst Prioritäten zu setzen, zu planen und ihre Zeit einzuteilen.» Wenn Gruppenarbeiten anstünden, benützten sie das dafür vorgesehene «Palavrium», wo laut gesprochen werden dürfe, und in den Inputräumen finde der reguläre Unterricht statt.
Den Startschuss zum Kongress machen 50 Schülerinnen und Schüler aus 13 verschiedenen Schulen, die die Besonderheiten ihrer Schule vorstellen. Darunter die beiden 15-jährigen Sekundarschüler Dominik Schürmann und Nolan Caduff vom Petermoos. Am meisten mögen sie das Lernatelier: «Es ist super, dass ich selbst entscheiden kann, worauf ich gerade Lust habe», sagt Dominik. Und beide sind sich einig: Auch wenn das Smartphone während des LA im Flugmodus sein muss, hören sie liebend gerne mit Kopfhörern Musik. Wenn man nicht gut arbeite, könne der «Musikpass» zwar eingezogen werden, das versuche man aber um jeden Preis zu verhindern. Sie erzählen weiter vom Rettungsring, den sie im LA oberhalb ihres Lernplatzes aufhängen, wenn sie Hilfe vom Lehrer brauchen («Das ist weniger anstrengend, als aufzustrecken»), von der Startstunde jeden Montag, in der sie ihre Woche planen und ihrem persönlichen Planungsbuch, in dem Dinge wie Noten, Stundenplan und Ziele festgehalten werden. Weitere Besonderheiten sind das Schülerparlament, das die Wünsche der Schüler umsetzt und regelmässige, individuelle Coaching-Gespräche mit Lehrpersonen.
Das System möge kompliziert erscheinen und es sei viel Eigenverantwortung gefragt, sagen die beiden Sekundarschüler. Aber: «Wir haben uns schnell daran gewöhnt und der Schulalltag macht uns Spass.» Martin Räz, seit 12 Jahren Lehrer im Petermoos, sieht das ähnlich: «Lehrer und Schüler arbeiten sehr gerne hier, gerade wegen der individuellen Freiheiten. Genau das macht das System aber sehr anspruchsvoll. Mit über 300 Schülern braucht es umso mehr Einsatz von den Lehrpersonen.» Eine eierlegende Wollmilchsau gebe es halt nicht, fügt er an. Schulleiter Ralph Zollinger zieht nach dem Kongress eine positive Bilanz: «Ich habe viele erfreute Rückmeldungen erhalten. Das Modell mit Lernlandschaften mag anspruchsvoll sein, aber wir sind alle engagiert und wollen uns stets weiterentwickeln.»
Jennifer Zimmermann
Mosaik-Schulen setzen auf die Grundpfeiler Motivation, Selbstständigkeit, altersdurchmischtes Lernen, Individualität und ein Kurssystem, in welchem in Leistungs- und Interessengruppen gelernt wird. Die Schule Petermoos arbeitet nicht altersdurchmischt, legt aber grossen Wert auf leistungsdurchmischte Klassen und Autonomie der Schüler.
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