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Dienstag, 9. März 2021
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Alt-Bundesrat Pascal Couchepin – ein langjähriger EU-Beitrittsbefürworter – klagte kürzlich, die SVP habe die Schweizer Politik mit ihren Forderungen «jahrelang vor sich hergetrieben». Er meinte wohl den Einsatz für eine freie, unabhängige Schweiz... weiterlesen
TV: «Jagd auf Roter Oktober» Die Welt befindet sich noch in den Zeiten des Kalten Krieges, als der russische Kapitän Ramius (Sean Connery) beschliesst, sich mit seinem Atom-U-Boot «Rote Oktober» in die USA abzusetzen. Nur haben davon weder seine... weiterlesen
Grüezi mitenand. Da sind wir also wieder. Sie, ich, Promis. Wir alle sitzen im gleichen Boot. Wir alle müssen gerade im zweiten Lockdown ausharren. Statt Restaurants zu besuchen, essen wir auch mal vor dem Fernsehen. Statt High Heels und VIP-Events.. weiterlesen
Theoretisch verfügt die Schweiz über Pandemie-Erfahrung. Die Behörden agierten während der Spanischen Grippe 1918 ähnlich wie heute. Daraus könnte man lernen. weiterlesen
«Sie ist die Kreative» - Emanuel Rodriguez über seine Frau Erika. Foto: Martina Kleinsorg
Ein Burnout zwang Erika Rodriguez, ihre berufliche Zukunft zu überdenken. Ihr Mann machte ihr Mut, einen langgehegten Wunsch zu verwirklichen: Anfang November eröffnete sie «LiebesKleid» in Bülach - das erste Brautmodengeschäft im Zürcher Unterland.
Bülach. Gleich die erste Buchung für eine Brautberatung ist geplatzt: Die junge Frau musste in Quarantäne, der Termin wurde um zwei Wochen verschoben, berichtet Erika Rodriguez. «Das Thema Corona begleitet uns natürlich, aber geheiratet wird immer», ist sie überzeugt. Am 2. November hat die 53-Jährige ihr Braut- und Abendmodegeschäft «LiebesKleid» im Herzen der Bülacher Altstadt eröffnet und schliesst damit eine Marktlücke im Zürcher Unterland. Rodriguez zeigt sich trotz Pandemie optimistisch: Im Herbst- und Winter fänden eher weniger Hochzeiten statt, wer jetzt nach einem Kleid suche, der heirate erst im Frühling oder Sommer. «Die Hoffnung schwingt natürlich mit, dass dann auch wieder grössere Feste möglich sind.»
Ob elegante A-Linie, lässiger Boho-Look, rauschende Prinzessinnenrobe oder Meerjungfraukleid, Zweiteiler, Jumpsuit oder kürzer und schlicht für das Standesamt - bei «LiebesKleid» findet sich Brautmode in jeder Stilrichtung, zu Preisen zwischen 600 und knapp zweitausend Franken, mit Lieferzeiten von drei bis sechs Monaten. Unter dem Etikett «Sofort meins» sind Auslaufmodelle und ein Secondhandkleid günstiger zu haben. Rodriguez rät, sich nicht vorab auf einen Stil zu fixieren, und hilft, die richtige Auswahl zu treffen. Es gelte herauszuspüren, wann die Braut «ihr Kleid» gefunden hat. Vom Onlinehandel sieht sie sich nicht bedroht: «Nicht nur Frauen, die seit der Kindheit von einer Märchenhochzeit träumen, möchten die Anprobe als Erlebnis mit Familie oder Freundinnen in entsprechendem Rahmen zelebrieren.»
Ein Brautmodegeschäft war schon immer ihr Traum - und ist nun der Ausweg aus einer persönlichen Krise: Ein Burnout nach 18 Jahren im mittleren Kader eines Finanzdienstleisters verschaffte ihr Zeit, über ihre berufliche Zukunft nachzudenken, dabei keimte der langgehegte Wunsch wieder auf. Erfahrung aus der Modebranche bringt sie mit, sie besass früher bereits eine Kinderkleiderboutique und führte etliche Jahre ein Herrenmodegeschäft in Basel. Was als Gedankenspiel begann, nahm Gestalt an, als sie ihrem Mann davon erzählte: «Emanuel versprach sofort, mich zu unterstützen.»
Flugs habe er den Businessplan erstellt, kümmert sich um IT und Finanzen. Um ihr nach der Eröffnung zur Seite zu stehen, hat sich der Wirtschaftsinformatiker zwei Wochen Urlaub genommen. Ende Juni fiel der Entschluss, das Projekt «LiebesKleid» zu wagen, Anfang Juli besuchten sie gemeinsam die Fachmesse «European Bridal Week» in Essen und orderten bei Labeln aus Europa, USA und Australien knapp sechzig Kleider für den Start. «Als Erstbesteller mussten wir komplett in Vorkasse treten», verdeutlicht sie das finanzielle Risiko.
Als Lieferadresse diente ihr Zuhause in Schöfflisdorf, denn einen Laden hatten sie noch nicht. «Zunächst haben wir in Dielsdorf gesucht, dann hätte ich mit meinem Beagle Wilson zu Fuss gehen können», sagt die Hundefreundin. Gefunden haben sie die idealen Räumlichkeiten in Bülach an der Hintergasse 1. «Ich habe mich sofort in den Laden verliebt.» Zuvor als Kosmetikstudio genutzt, dienen die ehemaligen Behandlungszimmer nun als grosszügige Umkleiden mit Tageslicht. «Es hat alles gepasst, ich konnte ohne grosse Änderungen starten.»
Im gemütlichen Shabby Chic eingerichtet, bietet «LiebesKleid» zudem festliche Schuhe von Pumps bis zum glitzernden Sneaker, Schmuck und Accessoires, darunter auch trendige Masken, sowie ausgewählte Abendroben und Cocktailkleider nicht nur für die Trauzeugin. Besondere Freude hat Rodriguez als bereits dreifache Grossmutter an den bezaubernden Mädchenkleidern einer befreundeten Designerin. Nicht fehlen dürfen strassverzierte Leinen und Halsbänder sowie Fliegen für den «Hochzeitshund».
Denkbar sei, später um festliche Herrenmode zu erweitern, das Untergeschoss bietet dafür reichlich Platz. Momentan ist ihr Augenmerk jedoch ganz darauf ausgerichtet, Bräuten und Begleitung unvergessliche Stunden zu bereiten. Ihre Gäste begrüsst Erika Rodriguez mit einem duftig-warmen Frottiertuch und verwöhnt mit Kaffee oder Sekt, Süsses oder Häppchen serviert sie zum exklusiven VIP Privattermin ausserhalb der Öffnungszeit. Das Ambiente lädt zum Stöbern ein, eine befreundete Künstlerin stellt Bilder aus, ihr Mann präsentiert samstags eine Kollektion Luxusuhren zur Miete, als Geschenkidee für den Bräutigam.
Im Laden hängen Hochzeitsfotos von Erikas Kindern, sie selbst hat dreimal geheiratet, «hoffentlich nun das letzte Mal», sagt sie mit einem Augenzwinkern in Richtung Emanuel, dem sie nach 16-jähriger Beziehung vor zwei Jahren in Regensberg das Ja-Wort gab - natürlich ganz in Weiss.
Martina Kleinsorg
«Sie ist die Kreative» - Emanuel Rodriguez über seine Frau Erika. Foto: Martina Kleinsorg
Ein Burnout zwang Erika Rodriguez, ihre berufliche Zukunft zu überdenken. Ihr Mann machte ihr Mut, einen langgehegten Wunsch zu verwirklichen: Anfang November eröffnete sie «LiebesKleid» in Bülach - das erste Brautmodengeschäft im Zürcher Unterland.
Bülach. Gleich die erste Buchung für eine Brautberatung ist geplatzt: Die junge Frau musste in Quarantäne, der Termin wurde um zwei Wochen verschoben, berichtet Erika Rodriguez. «Das Thema Corona begleitet uns natürlich, aber geheiratet wird immer», ist sie überzeugt. Am 2. November hat die 53-Jährige ihr Braut- und Abendmodegeschäft «LiebesKleid» im Herzen der Bülacher Altstadt eröffnet und schliesst damit eine Marktlücke im Zürcher Unterland. Rodriguez zeigt sich trotz Pandemie optimistisch: Im Herbst- und Winter fänden eher weniger Hochzeiten statt, wer jetzt nach einem Kleid suche, der heirate erst im Frühling oder Sommer. «Die Hoffnung schwingt natürlich mit, dass dann auch wieder grössere Feste möglich sind.»
Ob elegante A-Linie, lässiger Boho-Look, rauschende Prinzessinnenrobe oder Meerjungfraukleid, Zweiteiler, Jumpsuit oder kürzer und schlicht für das Standesamt - bei «LiebesKleid» findet sich Brautmode in jeder Stilrichtung, zu Preisen zwischen 600 und knapp zweitausend Franken, mit Lieferzeiten von drei bis sechs Monaten. Unter dem Etikett «Sofort meins» sind Auslaufmodelle und ein Secondhandkleid günstiger zu haben. Rodriguez rät, sich nicht vorab auf einen Stil zu fixieren, und hilft, die richtige Auswahl zu treffen. Es gelte herauszuspüren, wann die Braut «ihr Kleid» gefunden hat. Vom Onlinehandel sieht sie sich nicht bedroht: «Nicht nur Frauen, die seit der Kindheit von einer Märchenhochzeit träumen, möchten die Anprobe als Erlebnis mit Familie oder Freundinnen in entsprechendem Rahmen zelebrieren.»
Ein Brautmodegeschäft war schon immer ihr Traum - und ist nun der Ausweg aus einer persönlichen Krise: Ein Burnout nach 18 Jahren im mittleren Kader eines Finanzdienstleisters verschaffte ihr Zeit, über ihre berufliche Zukunft nachzudenken, dabei keimte der langgehegte Wunsch wieder auf. Erfahrung aus der Modebranche bringt sie mit, sie besass früher bereits eine Kinderkleiderboutique und führte etliche Jahre ein Herrenmodegeschäft in Basel. Was als Gedankenspiel begann, nahm Gestalt an, als sie ihrem Mann davon erzählte: «Emanuel versprach sofort, mich zu unterstützen.»
Flugs habe er den Businessplan erstellt, kümmert sich um IT und Finanzen. Um ihr nach der Eröffnung zur Seite zu stehen, hat sich der Wirtschaftsinformatiker zwei Wochen Urlaub genommen. Ende Juni fiel der Entschluss, das Projekt «LiebesKleid» zu wagen, Anfang Juli besuchten sie gemeinsam die Fachmesse «European Bridal Week» in Essen und orderten bei Labeln aus Europa, USA und Australien knapp sechzig Kleider für den Start. «Als Erstbesteller mussten wir komplett in Vorkasse treten», verdeutlicht sie das finanzielle Risiko.
Als Lieferadresse diente ihr Zuhause in Schöfflisdorf, denn einen Laden hatten sie noch nicht. «Zunächst haben wir in Dielsdorf gesucht, dann hätte ich mit meinem Beagle Wilson zu Fuss gehen können», sagt die Hundefreundin. Gefunden haben sie die idealen Räumlichkeiten in Bülach an der Hintergasse 1. «Ich habe mich sofort in den Laden verliebt.» Zuvor als Kosmetikstudio genutzt, dienen die ehemaligen Behandlungszimmer nun als grosszügige Umkleiden mit Tageslicht. «Es hat alles gepasst, ich konnte ohne grosse Änderungen starten.»
Im gemütlichen Shabby Chic eingerichtet, bietet «LiebesKleid» zudem festliche Schuhe von Pumps bis zum glitzernden Sneaker, Schmuck und Accessoires, darunter auch trendige Masken, sowie ausgewählte Abendroben und Cocktailkleider nicht nur für die Trauzeugin. Besondere Freude hat Rodriguez als bereits dreifache Grossmutter an den bezaubernden Mädchenkleidern einer befreundeten Designerin. Nicht fehlen dürfen strassverzierte Leinen und Halsbänder sowie Fliegen für den «Hochzeitshund».
Denkbar sei, später um festliche Herrenmode zu erweitern, das Untergeschoss bietet dafür reichlich Platz. Momentan ist ihr Augenmerk jedoch ganz darauf ausgerichtet, Bräuten und Begleitung unvergessliche Stunden zu bereiten. Ihre Gäste begrüsst Erika Rodriguez mit einem duftig-warmen Frottiertuch und verwöhnt mit Kaffee oder Sekt, Süsses oder Häppchen serviert sie zum exklusiven VIP Privattermin ausserhalb der Öffnungszeit. Das Ambiente lädt zum Stöbern ein, eine befreundete Künstlerin stellt Bilder aus, ihr Mann präsentiert samstags eine Kollektion Luxusuhren zur Miete, als Geschenkidee für den Bräutigam.
Im Laden hängen Hochzeitsfotos von Erikas Kindern, sie selbst hat dreimal geheiratet, «hoffentlich nun das letzte Mal», sagt sie mit einem Augenzwinkern in Richtung Emanuel, dem sie nach 16-jähriger Beziehung vor zwei Jahren in Regensberg das Ja-Wort gab - natürlich ganz in Weiss.
Martina Kleinsorg
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