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Donnerstag, 28. Januar 2021
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Autos, Schiffe, Lastwagen und Flugzeuge müssen in Zukunft CO2-frei werden. Damit das gelingt, braucht es einen Mix aus verschiedenen Antrieben und Treibstoffen. weiterlesen
TV: «Der Marsianer» Bei einer Mission zum Mars gerät die Mannschaft des Raumschiffs «Ares III» nach einigen Tagen auf dem Planeten in einen Sandsturm. Im Glauben, ihr Kamerad Mark Watney (Matt Damon) sei darin umgekommen, flüchtet das Team ins... weiterlesen
Eine kleine Vorwarnung. Was Sie jetzt lesen werden, ist eine Lobeshymne. Eine wohlverdiente, wie ich finde. Eigentlich könnte ich diese halbe Seite mit einem einzigen Satz füllen: Mein Herz gehört Rosa Wilder und Manfred Kägi. Das, obwohl sie keine.. weiterlesen
Die Stadt Bülach bekennt Farbe und hat bei der Night of Light für die Veranstaltungs- und Kulturbranche ein Zeichen gesetzt. Foto: zvg
Als Erstes wurden beim Ausbruch der Corona-Pandemie grosseVeranstaltungen und viele Anlässeabgesagt. Hinter den Kulissen und ohne das Licht der Scheinwerfer trifft es einen Wirtschaftszweig, in dem sehr viele Menschen tätig sind.
Unterland. Seit dem 16. März ist einem kompletten Wirtschaftszweig faktisch die Arbeitsgrundlage entzogen. Konzerte, Festivals, Theateraufführungen, Business Events, Generalversammlungen, Dorffeste: Alles wurde von einem Tag auf den anderen auf Null heruntergefahren.
Vergangene Woche strahlten im Rahmen der «Night of Light» die betroffenen Unternehmen aus der Veranstaltungsbranche sowie Spielstätten, Hallen und Theater in der ganzen Schweiz ihre Gebäude oder stellvertretend ein Bauwerk in ihrer Region oder Stadt mit rotem Licht an, um auf die schwierige Situation aufmerksam zu machen. Die Branche ist sehr komplex und vereint in sich viele Fachbereiche und Spezialdisziplinen. Die Inspiration zur Aktion «Night of Light» kam aus Deutschland.
Die Firma Habegger AG aus Regensdorf gehört zu den grossen in der Branche und organisiert jährlich zahlreiche Veranstaltungen. Jürg Schwarz, CEO der Habegger AG, berichtet: «Wir sind soweit gut durch den Lockdown gekommen. Viel hat sich jedoch seit der Öffnung für uns noch nicht geändert. Trotz weiteren Lockerungen sind keine Besserungen in Sicht. Auch bereitet mir die unklare Aussicht und somit die fehlende Planungssicherheit Mühe.» Es werde noch Monate dauern, bis ein Impfstoff gefunden und das Geschäft wieder anziehen würde. «Die Veranstalter von Events sind zurückhaltend, die Kunden sind zurückhaltend mit Ticketkäufen und die Corporate Event Kunden sind abwartend und vorsichtig.» Die Firma Habegger AG beschäftigt in der Schweiz 130 Mitarbeitende. Ausserhalb des physischen Eventgeschäfts bietet das Unternehmen digitale Lösungen für Events an. Dieser Bereich vermöge aber nicht, das Weggefallene zu kompensieren.
Die Branche «Live Communication» mache rund 1,5 Milliarden Franken Umsatz. Der Umsatzverlust über die gesamte Branche würde sich in Prozent wohl ungefähr gleich verhalten wie bei der Firma selbst. Die Veranstaltungsbranche, in welche die «Live Communication» reingehört, beschäftige rund 275 000 Personen und macht rund 70 Milliarden Franken Umsatz. Der Verlust werde sich auch um 70 bis 80 Prozent bewegen, wenn nicht sogar noch darüber.
«Eine Beruhigung der Situation wird sich wohl erst anfangs Sommer 2021 oder noch später einstellen können», meint Schwarz. «Uns hilft am meisten, wenn die Unterstützung durch den Staat weiterlaufen würde. Sprich, dass die selbständig Erwerbenden weiter Unterstützung bekommen, die ja gestrichen wurde, und die Kurzarbeit über die 12-Monatsfrist, die im März 2021 ablaufen wird, verlängert würde.» Dies gelte für die gesamte Branche. Sonst würden zwangsläufig und spätestens Ende März 2021 Entlassungen folgen. Die grösste Herausforderung sei, allzeit bereit zu sein, wenn Anfragen kommen, aber doch möglichst keine Kosten zu verursachen. Dies sei ein schwieriger Balanceakt. Schwarz meint: «Das bedeutet wiederum, dass wir uns nicht weiterentwickeln. Und das wird zwangsläufig dazu führen, dass wir wohl drei bist fünf Jahre zurückgeworfen werden.»
Bereits im März 2020 musste Habegger AG für die abgesagten Veranstaltungen bis in den Sommer rund 10 000 Freelancertage annullieren, was 50 Mannjahren entspricht. Auch der öffentliche Verkehr, Hotels, Gastro gingen leer aus ohne Events. Anders als in den produzierenden Branchen könnten weggefallene Umsätze zudem nicht nachgeholt werden, es kann auch nichts «auf Vorrat» produziert werden; die meisten Unternehmen in der Branche sind Dienstleister. «Wir sind da und bereit, vieles ist jetzt schon möglich», sagt Schwarz hoffnungsvoll.
In Rümlang ansässig ist die Eventalm, die ebenfalls vom Veranstaltungsverbot betroffen war. CEO Johannes Mayer berichtet: «Immer nur im Büro zu arbeiten und ab und zu die Pflanzen zu giessen, ist nicht wirklich befriedigend, wenn man das pulsierende Leben in der Eventbranche gewohnt ist.» Zu den Herausforderungen gehöre operativ, die Sicherheit der Gäste und Mitarbeitenden zu gewährleisten. Zum anderen gehe es darum, die wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen. Die Unterhaltungsbranche habe im Gegensatz zu anderen Branchen keinen zentralen Verband, der in Bern genug Druck mache und Interessen durchsetzen könne. Die Menschen würden in der Veranstaltungsbranche arbeiten, damit andere feiern könnten.
Sibylle Ratz
Die Stadt Bülach bekennt Farbe und hat bei der Night of Light für die Veranstaltungs- und Kulturbranche ein Zeichen gesetzt. Foto: zvg
Als Erstes wurden beim Ausbruch der Corona-Pandemie grosseVeranstaltungen und viele Anlässeabgesagt. Hinter den Kulissen und ohne das Licht der Scheinwerfer trifft es einen Wirtschaftszweig, in dem sehr viele Menschen tätig sind.
Unterland. Seit dem 16. März ist einem kompletten Wirtschaftszweig faktisch die Arbeitsgrundlage entzogen. Konzerte, Festivals, Theateraufführungen, Business Events, Generalversammlungen, Dorffeste: Alles wurde von einem Tag auf den anderen auf Null heruntergefahren.
Vergangene Woche strahlten im Rahmen der «Night of Light» die betroffenen Unternehmen aus der Veranstaltungsbranche sowie Spielstätten, Hallen und Theater in der ganzen Schweiz ihre Gebäude oder stellvertretend ein Bauwerk in ihrer Region oder Stadt mit rotem Licht an, um auf die schwierige Situation aufmerksam zu machen. Die Branche ist sehr komplex und vereint in sich viele Fachbereiche und Spezialdisziplinen. Die Inspiration zur Aktion «Night of Light» kam aus Deutschland.
Die Firma Habegger AG aus Regensdorf gehört zu den grossen in der Branche und organisiert jährlich zahlreiche Veranstaltungen. Jürg Schwarz, CEO der Habegger AG, berichtet: «Wir sind soweit gut durch den Lockdown gekommen. Viel hat sich jedoch seit der Öffnung für uns noch nicht geändert. Trotz weiteren Lockerungen sind keine Besserungen in Sicht. Auch bereitet mir die unklare Aussicht und somit die fehlende Planungssicherheit Mühe.» Es werde noch Monate dauern, bis ein Impfstoff gefunden und das Geschäft wieder anziehen würde. «Die Veranstalter von Events sind zurückhaltend, die Kunden sind zurückhaltend mit Ticketkäufen und die Corporate Event Kunden sind abwartend und vorsichtig.» Die Firma Habegger AG beschäftigt in der Schweiz 130 Mitarbeitende. Ausserhalb des physischen Eventgeschäfts bietet das Unternehmen digitale Lösungen für Events an. Dieser Bereich vermöge aber nicht, das Weggefallene zu kompensieren.
Die Branche «Live Communication» mache rund 1,5 Milliarden Franken Umsatz. Der Umsatzverlust über die gesamte Branche würde sich in Prozent wohl ungefähr gleich verhalten wie bei der Firma selbst. Die Veranstaltungsbranche, in welche die «Live Communication» reingehört, beschäftige rund 275 000 Personen und macht rund 70 Milliarden Franken Umsatz. Der Verlust werde sich auch um 70 bis 80 Prozent bewegen, wenn nicht sogar noch darüber.
«Eine Beruhigung der Situation wird sich wohl erst anfangs Sommer 2021 oder noch später einstellen können», meint Schwarz. «Uns hilft am meisten, wenn die Unterstützung durch den Staat weiterlaufen würde. Sprich, dass die selbständig Erwerbenden weiter Unterstützung bekommen, die ja gestrichen wurde, und die Kurzarbeit über die 12-Monatsfrist, die im März 2021 ablaufen wird, verlängert würde.» Dies gelte für die gesamte Branche. Sonst würden zwangsläufig und spätestens Ende März 2021 Entlassungen folgen. Die grösste Herausforderung sei, allzeit bereit zu sein, wenn Anfragen kommen, aber doch möglichst keine Kosten zu verursachen. Dies sei ein schwieriger Balanceakt. Schwarz meint: «Das bedeutet wiederum, dass wir uns nicht weiterentwickeln. Und das wird zwangsläufig dazu führen, dass wir wohl drei bist fünf Jahre zurückgeworfen werden.»
Bereits im März 2020 musste Habegger AG für die abgesagten Veranstaltungen bis in den Sommer rund 10 000 Freelancertage annullieren, was 50 Mannjahren entspricht. Auch der öffentliche Verkehr, Hotels, Gastro gingen leer aus ohne Events. Anders als in den produzierenden Branchen könnten weggefallene Umsätze zudem nicht nachgeholt werden, es kann auch nichts «auf Vorrat» produziert werden; die meisten Unternehmen in der Branche sind Dienstleister. «Wir sind da und bereit, vieles ist jetzt schon möglich», sagt Schwarz hoffnungsvoll.
In Rümlang ansässig ist die Eventalm, die ebenfalls vom Veranstaltungsverbot betroffen war. CEO Johannes Mayer berichtet: «Immer nur im Büro zu arbeiten und ab und zu die Pflanzen zu giessen, ist nicht wirklich befriedigend, wenn man das pulsierende Leben in der Eventbranche gewohnt ist.» Zu den Herausforderungen gehöre operativ, die Sicherheit der Gäste und Mitarbeitenden zu gewährleisten. Zum anderen gehe es darum, die wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen. Die Unterhaltungsbranche habe im Gegensatz zu anderen Branchen keinen zentralen Verband, der in Bern genug Druck mache und Interessen durchsetzen könne. Die Menschen würden in der Veranstaltungsbranche arbeiten, damit andere feiern könnten.
Sibylle Ratz
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