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Dienstag, 31. Januar 2023
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Die Stimmbürger haben vor acht Jahren entschieden, der Massenzuwanderung einen Riegel zu vorzuschieben. Seither steht in der Schweizerischen Bundesverfassung: «Die Schweiz steuert die Zuwanderung von Ausländerinnen und Ausländern eigenständig.»... weiterlesen
Ich bin manchmal ein sehr einfaches Gemüt. Wenn irgendwo «Sex» draufsteht, klicke ich drauf. So wie neulich, als mir ein Newsportal eine Pushnachricht beschert, in der die Rede von einem neuen Schweizer Film ist, in dem so viel Sex zu sehen.. weiterlesen
Eine interessante Möglichkeit: Wie bei diesem Beispiel aus Bülach können Hausbesitzer aufstocken und ein Solardach installieren lassen. Bild: EGB
Die Gemeinde Embrach geht in die Offensive: Sie unterstützt Hausbesitzer, die eine Solaranlage installieren. Wer in Photovoltaik investiert, muss sich allerdings etwas gedulden.
Embrach. Ja – die Stromkosten steigen. Doch Jammern hilft wenig. Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde (kWh) ist die beste Sparübung. Hat man dies ausgeschöpft, können sich Liegenschaftsbesitzer überlegen, selber Strom zu produzieren. Zum Beispiel mit Photovoltaik (PV) auf dem Hausdach. Die Gemeinde Embrach bietet Unterstützung und hat in Zusammenarbeit mit der Energie-Genossenschaft Bülach (EGB) eine entsprechende Aktion lanciert.
Gemäss dem Informationsabend von dieser Woche und dem Flyer «Kraftwerk Embrach» braucht es fünf Schritte bis zur eigenen PV-Anlage: Über die Website www.kraftwerk-embrach.ch können Interessierte für ihre Liegenschaft unverbindlich und kostenlos das PV-Potenzial auf ihrem Hausdach einschätzen lassen. Gemäss Stéphane Geslin, EGB-Verwaltungsratspräsident, klärt die Genossenschaft ab, wie gut sich ein Hausdach für die Nutzung von Solarstrom eignet. In einem zweiten Schritt klären Fachleute den Sachverhalt zwecks Detailofferte vor Ort ab. Sagt der Hausbesitzer zu, klärt die EGB allfällige Baueinschränkungen ab und meldet das Projekt bei den nötigen Stellen von Bund, Gemeinde und EKZ an. Liegt seitens der Gemeinde die Bewilligung für das Anschlussgesuch vor, steht einer PV-Anlage nichts mehr im Weg.
«Nach einer Bauzeit von 5 bis 15 Tagen ist Ihre PV-Anlage in der Regel betriebsbereit», versprechen die Initianten von Kraftwerk Embrach. Der Vorteil ihres Angebots sei, dass die EGB alles abwickle, so Geslin. Die Gemeinde und die EGB fokussieren primär auf Ein- und kleinere Mehrfamilienhäuser.
Bekanntlich boomt die Solarbranche, die Unternehmen haben volle Auftragsbücher. «Wir arbeiten für die PV-Anlagen in Embrach mit vier Solarteuren zusammen», erklärt Geslin. Bezüglich Lieferfrist sagt er: «Ein Kunde muss sich rund neun Monate gedulden, bis eine bestellte Solaranlage installiert wird – in bestimmten Fällen kann es sogar 2024 werden.»
Die Innovation in der Solarindustrie ist gross – seit längerem schon sind auch Solarziegel erhältlich. Diese seien jedoch teurer und zudem weniger effizient, betont der EGB-Verwaltungsratspräsident. Selbst farbige Solarmodule sind inzwischen auf dem Markt, um beispielsweise seine Hausfassade oder den Balkon zu gestalten. Doch solche Anwendungen sind im Rahmen der Solarinitiative nicht vorgesehen, Kraftwerk Embrach favorisiert PV-Anlagen auf den Dächern.
Embrachs Solaraktion hat bereits eine andere Zürcher Region erprobt: Die Energie Genossenschaft Zimmerberg (EGZ) hat vor zwei Jahren eine solche Initiative in den Energiestädten Thalwil und Wädenswil durchgespielt. Entsprechend konnte die EGB von den dort gemachten Erfahrungen profitieren. Wer via Kraftwerk Embrach eine Solaranlage bestellt, erhält von der Gemeinde Unterstützung, und zwar 100 Franken pro zugebautem Kilowattpeak (kWp). Ein Haushalt mit vier Personen verbraucht jährlich im Durchschnitt gut 4000 Kilowattstunden (kWh) Strom fürs Kochen, Waschen, Licht und so weiter. Eine kleine 7-kWp-Anlage (35 m²) liefert im Jahr rund 6700 kWh Sonnenstrom, was somit bereits genügen würde. Kostenpunkt für den Hauseigentümer in Embrach: rund 21 000 Franken – nach Abzug der Einmalvergütung des Bundes und dem Förderbeitrag der Gemeinde. Detaillierte Angaben und Rechenbeispiele von PV-Anlagen sind auf der Website https://kraftwerk-unterland.ch/embrach/solarstrom-anlage/ zu finden.
Gemäss Geslin gilt folgende Richtschnur: «Je grösser eine Anlage ist, desto höher die Rendite respektive kürzer die Amortisationszeit.» Im Rahmen von Kraftwerk Embrach seien auch grössere Anlagen als eine 25 kWp (125 m²) möglich, beispielsweise eine 50 kWp; etwa für ein Bauernhausdach oder ein Mehrfamilienhaus, so Geslin.
Wer den Strom selber verbraucht, profitiert finanziell gesehen am meisten von seiner Solaranlage. Nicht benötigter Solarstrom kann man selbstverständlich ins EKZ-Stromnetz einspeisen. Der Energieversorger entschädigt dafür 12 Rappen pro Kilowattstunde.
Wer eine grobe Abschätzung machen möchte, wie gross der solare Ertrag auf seinem Hausdach ist, kann dies für jede Liegenschaft auf der vom Bund betriebenen Homepage www.sonnendach.ch durchspielen. Unter Eingabe seiner Wohnadresse erfährt man, wie viel Strom oder Wärme nicht nur das Hausdach, sondern auch die Fassade produzieren würden.
Gibt man auf der Website beispielsweise die Adresse von Gemeindepräsidentin Rebekka Bernhardsgrütter Derungs ein, erhält man die Antwort: «Eignung: Gut. Entweder bis zu 17 500 kWh Solarstrom pro Jahr im Wert von bis zu 1800 Franken oder 6500 kWh Solarwärme, um 29 Prozent der Heizkosten zu sparen.»
Die Familie Bernhardsgrütter Derungs möchte das Energiepotenzial auf ihrem Dach denn auch ausschöpfen. Unabhängig von der Solaraktion, hat sie bereits vor längerer Zeit eine 8-kWp-Solaranlage bestellt, die in den nächsten Wochen installiert werden sollte, wie die Gemeindepräsidentin auf Anfrage sagt. Laut Berechnung soll ihre Anlage im Jahr rund 7500 kWh bringen.
Die solare Produktion auf Dächern schweizweit liegt je nach Studie zwischen jährlich über 16 und 67 Terawattstunden (TWh) Strom. Letztere Zahl hat das Bundesamt für Energie 2019 veröffentlicht und stützt sich auf Daten des Tools www.sonnendach.ch. 67 TWh würden für den landesweiten Stromverbrauch genügen. Heute deckt die Schweiz mit Solaranlagen erst rund sechs Prozent des Strombedarfs ab. Fazit: Solaroffensiven wie diejenige in Embrach sind wichtig, auch wenn es mit den Lieferfristen etwas harzt.
Roger Strässle
Informationen zu «Kraftwerk Embrach» sind seit 10. November online erhältlich: www.kraftwerk-embrach.ch
Eine interessante Möglichkeit: Wie bei diesem Beispiel aus Bülach können Hausbesitzer aufstocken und ein Solardach installieren lassen. Bild: EGB
Die Gemeinde Embrach geht in die Offensive: Sie unterstützt Hausbesitzer, die eine Solaranlage installieren. Wer in Photovoltaik investiert, muss sich allerdings etwas gedulden.
Embrach. Ja – die Stromkosten steigen. Doch Jammern hilft wenig. Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde (kWh) ist die beste Sparübung. Hat man dies ausgeschöpft, können sich Liegenschaftsbesitzer überlegen, selber Strom zu produzieren. Zum Beispiel mit Photovoltaik (PV) auf dem Hausdach. Die Gemeinde Embrach bietet Unterstützung und hat in Zusammenarbeit mit der Energie-Genossenschaft Bülach (EGB) eine entsprechende Aktion lanciert.
Gemäss dem Informationsabend von dieser Woche und dem Flyer «Kraftwerk Embrach» braucht es fünf Schritte bis zur eigenen PV-Anlage: Über die Website www.kraftwerk-embrach.ch können Interessierte für ihre Liegenschaft unverbindlich und kostenlos das PV-Potenzial auf ihrem Hausdach einschätzen lassen. Gemäss Stéphane Geslin, EGB-Verwaltungsratspräsident, klärt die Genossenschaft ab, wie gut sich ein Hausdach für die Nutzung von Solarstrom eignet. In einem zweiten Schritt klären Fachleute den Sachverhalt zwecks Detailofferte vor Ort ab. Sagt der Hausbesitzer zu, klärt die EGB allfällige Baueinschränkungen ab und meldet das Projekt bei den nötigen Stellen von Bund, Gemeinde und EKZ an. Liegt seitens der Gemeinde die Bewilligung für das Anschlussgesuch vor, steht einer PV-Anlage nichts mehr im Weg.
«Nach einer Bauzeit von 5 bis 15 Tagen ist Ihre PV-Anlage in der Regel betriebsbereit», versprechen die Initianten von Kraftwerk Embrach. Der Vorteil ihres Angebots sei, dass die EGB alles abwickle, so Geslin. Die Gemeinde und die EGB fokussieren primär auf Ein- und kleinere Mehrfamilienhäuser.
Bekanntlich boomt die Solarbranche, die Unternehmen haben volle Auftragsbücher. «Wir arbeiten für die PV-Anlagen in Embrach mit vier Solarteuren zusammen», erklärt Geslin. Bezüglich Lieferfrist sagt er: «Ein Kunde muss sich rund neun Monate gedulden, bis eine bestellte Solaranlage installiert wird – in bestimmten Fällen kann es sogar 2024 werden.»
Die Innovation in der Solarindustrie ist gross – seit längerem schon sind auch Solarziegel erhältlich. Diese seien jedoch teurer und zudem weniger effizient, betont der EGB-Verwaltungsratspräsident. Selbst farbige Solarmodule sind inzwischen auf dem Markt, um beispielsweise seine Hausfassade oder den Balkon zu gestalten. Doch solche Anwendungen sind im Rahmen der Solarinitiative nicht vorgesehen, Kraftwerk Embrach favorisiert PV-Anlagen auf den Dächern.
Embrachs Solaraktion hat bereits eine andere Zürcher Region erprobt: Die Energie Genossenschaft Zimmerberg (EGZ) hat vor zwei Jahren eine solche Initiative in den Energiestädten Thalwil und Wädenswil durchgespielt. Entsprechend konnte die EGB von den dort gemachten Erfahrungen profitieren. Wer via Kraftwerk Embrach eine Solaranlage bestellt, erhält von der Gemeinde Unterstützung, und zwar 100 Franken pro zugebautem Kilowattpeak (kWp). Ein Haushalt mit vier Personen verbraucht jährlich im Durchschnitt gut 4000 Kilowattstunden (kWh) Strom fürs Kochen, Waschen, Licht und so weiter. Eine kleine 7-kWp-Anlage (35 m²) liefert im Jahr rund 6700 kWh Sonnenstrom, was somit bereits genügen würde. Kostenpunkt für den Hauseigentümer in Embrach: rund 21 000 Franken – nach Abzug der Einmalvergütung des Bundes und dem Förderbeitrag der Gemeinde. Detaillierte Angaben und Rechenbeispiele von PV-Anlagen sind auf der Website https://kraftwerk-unterland.ch/embrach/solarstrom-anlage/ zu finden.
Gemäss Geslin gilt folgende Richtschnur: «Je grösser eine Anlage ist, desto höher die Rendite respektive kürzer die Amortisationszeit.» Im Rahmen von Kraftwerk Embrach seien auch grössere Anlagen als eine 25 kWp (125 m²) möglich, beispielsweise eine 50 kWp; etwa für ein Bauernhausdach oder ein Mehrfamilienhaus, so Geslin.
Wer den Strom selber verbraucht, profitiert finanziell gesehen am meisten von seiner Solaranlage. Nicht benötigter Solarstrom kann man selbstverständlich ins EKZ-Stromnetz einspeisen. Der Energieversorger entschädigt dafür 12 Rappen pro Kilowattstunde.
Wer eine grobe Abschätzung machen möchte, wie gross der solare Ertrag auf seinem Hausdach ist, kann dies für jede Liegenschaft auf der vom Bund betriebenen Homepage www.sonnendach.ch durchspielen. Unter Eingabe seiner Wohnadresse erfährt man, wie viel Strom oder Wärme nicht nur das Hausdach, sondern auch die Fassade produzieren würden.
Gibt man auf der Website beispielsweise die Adresse von Gemeindepräsidentin Rebekka Bernhardsgrütter Derungs ein, erhält man die Antwort: «Eignung: Gut. Entweder bis zu 17 500 kWh Solarstrom pro Jahr im Wert von bis zu 1800 Franken oder 6500 kWh Solarwärme, um 29 Prozent der Heizkosten zu sparen.»
Die Familie Bernhardsgrütter Derungs möchte das Energiepotenzial auf ihrem Dach denn auch ausschöpfen. Unabhängig von der Solaraktion, hat sie bereits vor längerer Zeit eine 8-kWp-Solaranlage bestellt, die in den nächsten Wochen installiert werden sollte, wie die Gemeindepräsidentin auf Anfrage sagt. Laut Berechnung soll ihre Anlage im Jahr rund 7500 kWh bringen.
Die solare Produktion auf Dächern schweizweit liegt je nach Studie zwischen jährlich über 16 und 67 Terawattstunden (TWh) Strom. Letztere Zahl hat das Bundesamt für Energie 2019 veröffentlicht und stützt sich auf Daten des Tools www.sonnendach.ch. 67 TWh würden für den landesweiten Stromverbrauch genügen. Heute deckt die Schweiz mit Solaranlagen erst rund sechs Prozent des Strombedarfs ab. Fazit: Solaroffensiven wie diejenige in Embrach sind wichtig, auch wenn es mit den Lieferfristen etwas harzt.
Roger Strässle
Informationen zu «Kraftwerk Embrach» sind seit 10. November online erhältlich: www.kraftwerk-embrach.ch
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