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Mittwoch, 29. Juni 2022
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Der Bericht «Sicherheit» der Militärakademie der ETH Zürich ist jedes Jahr ein interessanter Gradmesser der Befindlichkeit der Schweizerinnen und Schweizer. Durch eine repräsentative Befragung wird die Ansicht der Bevölkerung zu bestimmten... weiterlesen
TV: «Der Clou» Im Chicago der 1930er Jahre leben der junge Johnny Hooker (Robert Redford) und sein erfahrener Kumpane Luther Coleman (Robert Earl Jones) von Trickbetrug. Nachdem sie einem Geldboten des Mafiabosses Doyle Lonegan (Robert Shaw)... weiterlesen
Wofür wir unseren Eltern am dankbarsten sind, fragen wir uns neulich in der Freundinnen-Runde an einem lauen Sommerabend. Für meine grosse Schwester, sage ich. Ich habe keine Ahnung, wie man ohne eine ältere Schwester glücklich sein kann im.. weiterlesen
Wie Menschen und Tiere haben auch Pflanzen eine innere Uhr. Als Taktgeber steuert sie die wichtigsten Entwicklungsprozesse und sorgt dabei auch dafür, dass Pflanzen pünktlich ihre Blüten öffnen und schliessen. weiterlesen
Der Kanusport ist im Unterland sehr beliebt. Natalie Spalding, Präsidentin des Kanu-Clubs Zürcher Unterland, erklärt ihre Faszination für das Paddeln in schmalen Booten.
Unterland. Abseits der Hektik des Alltags zur Ruhe finden, eintauchen in die Umwelt, ungewöhnliche Blickwinkel erleben, vielleicht schon Bekanntes neu entdecken – es gibt viele Gründe für eine Fahrt in einem Kanu. «Auf dem Wasser kann ich völlig abschalten und die Natur geniessen», sagt Natalie Spalding, Präsidentin des Kanu-Clubs Zürcher Unterland (KCZU). Die beinahe meditativ anmutende Beschreibung soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Kanufahren sehr anspruchsvoll sein kann: «Man muss das Element Wasser respektieren und Risiken sowie die eigenen Fähigkeiten richtig einschätzen können», so Natalie Spalding. Spätestens seitdem in den letzten Jahren die Zahl der Stand-up-Paddleboards (SUPs) auf den hiesigen Gewässern in die Höhe schnellte, ist die Schweiz ein Paddle-Land.
Insgesamt rund 100 Mitglieder umfasst der KCZU. In der Region bietet sich für die Kanutinnen und Kanuten in erster Linie der Rhein für Ausfahrten auf den schmalen Booten an: «Jeden Mittwochabend paddeln wir von der Lochmühle in Eglisau bis zur Tössegg und wieder zurück», so Natalie Spalding. Die Strecke bietet Landschaftsgenuss, klares Wasser, bewaldete Ufer und eine vielfältige Vogelwelt. Aber auch die Glatt, die Töss oder die Thur bieten spannende Routen. Nicht alle begrenzen sich auf das Flachwasser, andere zieht es häufiger auf wilde, actionreiche Flüsse, weitere nehmen an Wettkämpfen teil, nochmals andere geniessen es gemütlich auf stillen Gewässern. Für den KCZU gilt dasselbe wie für den Kanusport allgemein: Es findet sich für jede interessierte Person ein passendes Boot und viel Platz auf dem Wasser. Für fast jede: «Einzige Voraussetzung ist, dass man schwimmen kann, sich im Wasser wohlfühlt und auch keine Angst davor hat», sagt Natalie Spalding.
Seit acht Jahren ist Natalie Spalding Präsidentin des KCZU. Zum Paddeln ist sie durch ihren Vater schon in jungen Jahren gekommen. «Am liebsten bin ich auf den Flüssen in den Alpen oder in Norwegen unterwegs», sagt sie. Wildwasser – das ist der abwechslungsreiche Tanz auf dem Fluss, ein kalkuliertes Spiel mit den Kräften des Wassers, Spannung pur. Ein Sport für aktive Menschen. «Man muss sehr fokussiert sein und eine Linie im Kopf haben.» Vieles spiele sich im Kopf ab: «Die Technik kann man sich relativ schnell antrainieren, aber die mentale Bereitschaft, um in hektischen Situationen besonnen zu reagieren, bedarf Routine.» Dass mit dem Element Wasser nicht zu spassen ist, hat sie bereits am eigenen Leib erfahren: «Im jugendlichen Leichtsinn bin ich einst bei Hochwasser gestartet und in eine Walze (eine Gegenwelle, die sich quer oder schräg zur Strömungsrichtung rückwärts überschlägt, Anm. d. Red.) geraten. Beim Aufprall gegen einen Stein hat es die Schraube meines Helms gelöst und dabei habe ich mir den Kopf angestossen.» Zum Glück ging der Vorfall letztlich glimpflich aus.
Wer sich also auf das Wasser traut, der sollte den Bedingungen, welche die Natur bereithält, auch gewachsen sein. «Man tastet sich mit der Zeit ran», so Natalie Spalding. Und wenn dann doch alle Stricke reissen und man im Wasser landet, gibt es mit der bekannten Rolle eine Technik, um das Boot nach einer Kenterung wieder aufzurichten. Grundvoraussetzung, um überhaupt auf einem Fluss paddeln zu können, ist dessen Wasserstand. «Vor 30 Jahren führten die fliessenden Gewässer noch deutlich mehr Wasser als heute», sagt Natalie Spalding. So sind der Umwelt- und insbesondere der Gewässerschutz wichtige Anliegen von Kanutinnen und Kanuten.
Das Kanu als Fortbewegungsmittel hat eine sehr lange Tradition. Urvölker auf allen Kontinenten bauten sich anfänglich, meist aus Baumstämmen, sogenannte Einbäume, welche als Ursprung der heutigen Kanus angesehen werden. Da sich viele verschiedene Völker unabhängig voneinander auf Seen oder Flüssen fortbewegten, entwickelten sich verschiedene Arten von Kanus. Am weitesten verbreitet sind die Gattungen Kajak und Kanadier. Während man in einem Kajak ein Paddel mit zwei Blättern nutzt, bewegt man sich in einem Kanadier mit einem Stechpaddel, das nur ein Blatt aufweist, fort. Aber auch die Disziplin Drachenboot ist im Unterland sehr populär, nicht zuletzt dank der beliebten Drachenboot-Rennen in Eglisau, die dieses Jahr Ende Juni stattfinden.
Einen unverhofften Schub erfuhr die Sportart durch Corona. Die Pandemie hat viele Leute dazu gebracht, sich vermehrt an der frischen Luft sportlich zu betätigen. «Wir hatten vor allem in der ersten Corona-Welle lauter ausgebuchte Kurse, die Leute wollten auf das Wasser», sagt Natalie Spalding. Die Befahrung urwüchsiger Gewässer vermittelt neben dem Hauch von abenteuerlichem Erleben den nachhaltigen Eindruck von der Urkraft der Natur. Sich dem Element Wasser anvertrauen und am Ende das Gefühl eines intensiven Naturerlebnisses verspüren – der Kanusport bietet die Gelegenheit dazu.
Dominik Müller
Der Kanusport ist im Unterland sehr beliebt. Natalie Spalding, Präsidentin des Kanu-Clubs Zürcher Unterland, erklärt ihre Faszination für das Paddeln in schmalen Booten.
Unterland. Abseits der Hektik des Alltags zur Ruhe finden, eintauchen in die Umwelt, ungewöhnliche Blickwinkel erleben, vielleicht schon Bekanntes neu entdecken – es gibt viele Gründe für eine Fahrt in einem Kanu. «Auf dem Wasser kann ich völlig abschalten und die Natur geniessen», sagt Natalie Spalding, Präsidentin des Kanu-Clubs Zürcher Unterland (KCZU). Die beinahe meditativ anmutende Beschreibung soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Kanufahren sehr anspruchsvoll sein kann: «Man muss das Element Wasser respektieren und Risiken sowie die eigenen Fähigkeiten richtig einschätzen können», so Natalie Spalding. Spätestens seitdem in den letzten Jahren die Zahl der Stand-up-Paddleboards (SUPs) auf den hiesigen Gewässern in die Höhe schnellte, ist die Schweiz ein Paddle-Land.
Insgesamt rund 100 Mitglieder umfasst der KCZU. In der Region bietet sich für die Kanutinnen und Kanuten in erster Linie der Rhein für Ausfahrten auf den schmalen Booten an: «Jeden Mittwochabend paddeln wir von der Lochmühle in Eglisau bis zur Tössegg und wieder zurück», so Natalie Spalding. Die Strecke bietet Landschaftsgenuss, klares Wasser, bewaldete Ufer und eine vielfältige Vogelwelt. Aber auch die Glatt, die Töss oder die Thur bieten spannende Routen. Nicht alle begrenzen sich auf das Flachwasser, andere zieht es häufiger auf wilde, actionreiche Flüsse, weitere nehmen an Wettkämpfen teil, nochmals andere geniessen es gemütlich auf stillen Gewässern. Für den KCZU gilt dasselbe wie für den Kanusport allgemein: Es findet sich für jede interessierte Person ein passendes Boot und viel Platz auf dem Wasser. Für fast jede: «Einzige Voraussetzung ist, dass man schwimmen kann, sich im Wasser wohlfühlt und auch keine Angst davor hat», sagt Natalie Spalding.
Seit acht Jahren ist Natalie Spalding Präsidentin des KCZU. Zum Paddeln ist sie durch ihren Vater schon in jungen Jahren gekommen. «Am liebsten bin ich auf den Flüssen in den Alpen oder in Norwegen unterwegs», sagt sie. Wildwasser – das ist der abwechslungsreiche Tanz auf dem Fluss, ein kalkuliertes Spiel mit den Kräften des Wassers, Spannung pur. Ein Sport für aktive Menschen. «Man muss sehr fokussiert sein und eine Linie im Kopf haben.» Vieles spiele sich im Kopf ab: «Die Technik kann man sich relativ schnell antrainieren, aber die mentale Bereitschaft, um in hektischen Situationen besonnen zu reagieren, bedarf Routine.» Dass mit dem Element Wasser nicht zu spassen ist, hat sie bereits am eigenen Leib erfahren: «Im jugendlichen Leichtsinn bin ich einst bei Hochwasser gestartet und in eine Walze (eine Gegenwelle, die sich quer oder schräg zur Strömungsrichtung rückwärts überschlägt, Anm. d. Red.) geraten. Beim Aufprall gegen einen Stein hat es die Schraube meines Helms gelöst und dabei habe ich mir den Kopf angestossen.» Zum Glück ging der Vorfall letztlich glimpflich aus.
Wer sich also auf das Wasser traut, der sollte den Bedingungen, welche die Natur bereithält, auch gewachsen sein. «Man tastet sich mit der Zeit ran», so Natalie Spalding. Und wenn dann doch alle Stricke reissen und man im Wasser landet, gibt es mit der bekannten Rolle eine Technik, um das Boot nach einer Kenterung wieder aufzurichten. Grundvoraussetzung, um überhaupt auf einem Fluss paddeln zu können, ist dessen Wasserstand. «Vor 30 Jahren führten die fliessenden Gewässer noch deutlich mehr Wasser als heute», sagt Natalie Spalding. So sind der Umwelt- und insbesondere der Gewässerschutz wichtige Anliegen von Kanutinnen und Kanuten.
Das Kanu als Fortbewegungsmittel hat eine sehr lange Tradition. Urvölker auf allen Kontinenten bauten sich anfänglich, meist aus Baumstämmen, sogenannte Einbäume, welche als Ursprung der heutigen Kanus angesehen werden. Da sich viele verschiedene Völker unabhängig voneinander auf Seen oder Flüssen fortbewegten, entwickelten sich verschiedene Arten von Kanus. Am weitesten verbreitet sind die Gattungen Kajak und Kanadier. Während man in einem Kajak ein Paddel mit zwei Blättern nutzt, bewegt man sich in einem Kanadier mit einem Stechpaddel, das nur ein Blatt aufweist, fort. Aber auch die Disziplin Drachenboot ist im Unterland sehr populär, nicht zuletzt dank der beliebten Drachenboot-Rennen in Eglisau, die dieses Jahr Ende Juni stattfinden.
Einen unverhofften Schub erfuhr die Sportart durch Corona. Die Pandemie hat viele Leute dazu gebracht, sich vermehrt an der frischen Luft sportlich zu betätigen. «Wir hatten vor allem in der ersten Corona-Welle lauter ausgebuchte Kurse, die Leute wollten auf das Wasser», sagt Natalie Spalding. Die Befahrung urwüchsiger Gewässer vermittelt neben dem Hauch von abenteuerlichem Erleben den nachhaltigen Eindruck von der Urkraft der Natur. Sich dem Element Wasser anvertrauen und am Ende das Gefühl eines intensiven Naturerlebnisses verspüren – der Kanusport bietet die Gelegenheit dazu.
Dominik Müller
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