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Freitag, 27. Januar 2023
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Die Stimmbürger haben vor acht Jahren entschieden, der Massenzuwanderung einen Riegel zu vorzuschieben. Seither steht in der Schweizerischen Bundesverfassung: «Die Schweiz steuert die Zuwanderung von Ausländerinnen und Ausländern eigenständig.»... weiterlesen
Ich bin manchmal ein sehr einfaches Gemüt. Wenn irgendwo «Sex» draufsteht, klicke ich drauf. So wie neulich, als mir ein Newsportal eine Pushnachricht beschert, in der die Rede von einem neuen Schweizer Film ist, in dem so viel Sex zu sehen.. weiterlesen
Will hoch hinaus: Marc Dzialak. Bild: zvg
Marc Dzialak aus Bülach ist erst zehn Jahre alt. Doch seine Kochkünste und sein Engagement für die Ukraine sind bewundernswert. Auch ein Kochbuch trägt bereits die Handschrift des Jungen.
Bülach. Die Eltern von Marc, Jakub und Anna Dzialak, sind begnadete Violinisten. Sie führen nicht nur eine Musik-Akademie, Jakub hat im Jahr 2006 auch den Kulturpreis der Stadt Bülach erhalten. Sohn Marc steht seinen Eltern in keiner Weise nach: Er spielt Klavier und Geige – doch Musiker will er nicht werden. Er hat sich ganz und gar den kulinarischen Genüssen verschrieben. Bereits mit sechs Jahren schwingt er den Kochlöffel. Nur ein Jahr später besucht Marc einen ersten Kochkurs für Erwachsene.
Doch woher stammt die Leidenschaft des Jungen für das Küchenhandwerk? «Inspiriert haben mich Zeichentrickfilm-Serien», sagt der Zehnjährige, der im Bülacher Lindenhof zur Schule geht.
«Wenn ich gross bin, will ich ein Chefkoch werden», tönt es selbstbewusst aus seinem Mund. «Ein kleiner Chefkoch bin ich ja schon.» Man nimmt es ihm ab, denn inzwischen hat er mehrere Kochkurse und sogenannte Meisterklassen absolviert: zum Beispiel beim Spitzenkoch Marco Böhler in Zug oder bei Haya Molcho in Wien, die auch ein Restaurant in Zürich hat. Dank ihr hat Marc die levantinische Küche kennengelernt. Darunter versteht man kleine Gerichte mit aussergewöhnlichen Aromen aus Ländern des Nahen Ostens. Dazu gehören zum Beispiel Hummus, Taboulé oder Baba Ghanoush. Auf den Geschmack der israelischen Küche ist Marc, der auch ein bisschen jüdisches Blut hat, durch die in Israel geborene Haya Molcho gekommen. Einer ihrer Kochkurse heisst «Tel Aviv Street Food» – Marc hat ihn besucht.
Vater Jakub stammt aus Polen, Mutter Anna aus der Ukraine. Das Paar hat sich in der Schweiz kennengelernt. Der Sohnemann fühlt sich mit der Ukraine stark verbunden. Seine Kochkünste hat er schon mehrmals eingesetzt, um dem kriegsgeschädigten Land zu helfen; natürlich mit seinen Kochkünsten. Bereits in den ersten Tagen der russischen Invasion, im letzten Februar, hat sich der junge Mann die Kochmütze aufgesetzt und mehrere Liter Borschtsch in Bülach verkauft. Borschtsch ist ein ukrainisches Nationalgericht. Marc hat dazu nur gelbe Produkte verwendet und die Suppe mit gelben Randen und gelber Paprika zubereitet. «Der gesamte Erlös von rund 1300 Franken haben wir in die Ukraine überwiesen», sagen Vater und Sohn mit einem gewissen Stolz. Nur wenig später startete der Junge eine Sammelaktion «Kinder für Kinder»: 100 grosse Kartons mit humanitärer Hilfe erreichten das Land.
Im April haben Marc und die ukrainische Konditorin Lilia Tsvit Osterbrot für das Land gebacken. Tsvit hat auf Facebook die grösste ukrainischsprachige Community in Sachen Kulinarik. Mehr noch: Sie betreibt einen YouTube-Kochkanal und einen Süsswaren-Blog auf Instagram.
Der 16. Juli in diesem Jahr war ein Highlight für Marc: Zusammen mit Starkoch Ievgen Klopotenko, seinem Kochlehrer, durfte er im Restaurant «Karl der Grosse» in Zürich an einem Charity Dinner für mehr als hundert Personen mithelfen – ein 7-Gang-Menü wurde serviert. Der Erlös: Fast 28 000 Franken konnten der Ukraine überreicht werden.
Der talentierte Junge hat einen eigenen Youtube-Kanal und auch zahlreiche Followers auf Instagram. Er verfügt inzwischen über einen gewissen Bekanntheitsgrad und ist zu einem kleinen Medienstar geworden, nicht zuletzt wegen einer Buchveröffentlichung: Marc hat bei der Kreation eines Kochbuchs mitgewirkt. Insgesamt 13 ukrainische Rezepte mit den dazugehörigen Geschichten – es sind speziell für die Publikation geschriebene Märchen – sind darin zu finden. Die Menüs, die aus verschiedenen Regionen der Ukraine stammen, durfte der Jungkoch nach seinem Gusto ändern. «Eigentlich hätte das Buch noch vor Kriegsausbruch erscheinen sollen. Doch dann hat sich das Projekt verzögert, viele der Buchautorinnen mussten fliehen – sie fanden zum Glück Zuflucht in Polen», sagt Vater Dzialak. Doch vor ein paar Wochen hat die Buchvernissage in Polen stattgefunden. Einige Exemplare des ukrainischsprachigen Buches nahm Marc mit in die Schweiz. Und so konnte er auch dem Bülacher Stadtpräsidenten Mark Eberle ein Werk überreichen.
Roger Strässle
Will hoch hinaus: Marc Dzialak. Bild: zvg
Marc Dzialak aus Bülach ist erst zehn Jahre alt. Doch seine Kochkünste und sein Engagement für die Ukraine sind bewundernswert. Auch ein Kochbuch trägt bereits die Handschrift des Jungen.
Bülach. Die Eltern von Marc, Jakub und Anna Dzialak, sind begnadete Violinisten. Sie führen nicht nur eine Musik-Akademie, Jakub hat im Jahr 2006 auch den Kulturpreis der Stadt Bülach erhalten. Sohn Marc steht seinen Eltern in keiner Weise nach: Er spielt Klavier und Geige – doch Musiker will er nicht werden. Er hat sich ganz und gar den kulinarischen Genüssen verschrieben. Bereits mit sechs Jahren schwingt er den Kochlöffel. Nur ein Jahr später besucht Marc einen ersten Kochkurs für Erwachsene.
Doch woher stammt die Leidenschaft des Jungen für das Küchenhandwerk? «Inspiriert haben mich Zeichentrickfilm-Serien», sagt der Zehnjährige, der im Bülacher Lindenhof zur Schule geht.
«Wenn ich gross bin, will ich ein Chefkoch werden», tönt es selbstbewusst aus seinem Mund. «Ein kleiner Chefkoch bin ich ja schon.» Man nimmt es ihm ab, denn inzwischen hat er mehrere Kochkurse und sogenannte Meisterklassen absolviert: zum Beispiel beim Spitzenkoch Marco Böhler in Zug oder bei Haya Molcho in Wien, die auch ein Restaurant in Zürich hat. Dank ihr hat Marc die levantinische Küche kennengelernt. Darunter versteht man kleine Gerichte mit aussergewöhnlichen Aromen aus Ländern des Nahen Ostens. Dazu gehören zum Beispiel Hummus, Taboulé oder Baba Ghanoush. Auf den Geschmack der israelischen Küche ist Marc, der auch ein bisschen jüdisches Blut hat, durch die in Israel geborene Haya Molcho gekommen. Einer ihrer Kochkurse heisst «Tel Aviv Street Food» – Marc hat ihn besucht.
Vater Jakub stammt aus Polen, Mutter Anna aus der Ukraine. Das Paar hat sich in der Schweiz kennengelernt. Der Sohnemann fühlt sich mit der Ukraine stark verbunden. Seine Kochkünste hat er schon mehrmals eingesetzt, um dem kriegsgeschädigten Land zu helfen; natürlich mit seinen Kochkünsten. Bereits in den ersten Tagen der russischen Invasion, im letzten Februar, hat sich der junge Mann die Kochmütze aufgesetzt und mehrere Liter Borschtsch in Bülach verkauft. Borschtsch ist ein ukrainisches Nationalgericht. Marc hat dazu nur gelbe Produkte verwendet und die Suppe mit gelben Randen und gelber Paprika zubereitet. «Der gesamte Erlös von rund 1300 Franken haben wir in die Ukraine überwiesen», sagen Vater und Sohn mit einem gewissen Stolz. Nur wenig später startete der Junge eine Sammelaktion «Kinder für Kinder»: 100 grosse Kartons mit humanitärer Hilfe erreichten das Land.
Im April haben Marc und die ukrainische Konditorin Lilia Tsvit Osterbrot für das Land gebacken. Tsvit hat auf Facebook die grösste ukrainischsprachige Community in Sachen Kulinarik. Mehr noch: Sie betreibt einen YouTube-Kochkanal und einen Süsswaren-Blog auf Instagram.
Der 16. Juli in diesem Jahr war ein Highlight für Marc: Zusammen mit Starkoch Ievgen Klopotenko, seinem Kochlehrer, durfte er im Restaurant «Karl der Grosse» in Zürich an einem Charity Dinner für mehr als hundert Personen mithelfen – ein 7-Gang-Menü wurde serviert. Der Erlös: Fast 28 000 Franken konnten der Ukraine überreicht werden.
Der talentierte Junge hat einen eigenen Youtube-Kanal und auch zahlreiche Followers auf Instagram. Er verfügt inzwischen über einen gewissen Bekanntheitsgrad und ist zu einem kleinen Medienstar geworden, nicht zuletzt wegen einer Buchveröffentlichung: Marc hat bei der Kreation eines Kochbuchs mitgewirkt. Insgesamt 13 ukrainische Rezepte mit den dazugehörigen Geschichten – es sind speziell für die Publikation geschriebene Märchen – sind darin zu finden. Die Menüs, die aus verschiedenen Regionen der Ukraine stammen, durfte der Jungkoch nach seinem Gusto ändern. «Eigentlich hätte das Buch noch vor Kriegsausbruch erscheinen sollen. Doch dann hat sich das Projekt verzögert, viele der Buchautorinnen mussten fliehen – sie fanden zum Glück Zuflucht in Polen», sagt Vater Dzialak. Doch vor ein paar Wochen hat die Buchvernissage in Polen stattgefunden. Einige Exemplare des ukrainischsprachigen Buches nahm Marc mit in die Schweiz. Und so konnte er auch dem Bülacher Stadtpräsidenten Mark Eberle ein Werk überreichen.
Roger Strässle
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