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Montag, 15. August 2022
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NETFLIX:«Die längste Nacht» Ein brutaler Serienmörder wird geschnappt und vorübergehend in einer psychiatrischen Haftanstalt untergebracht. Plötzlich tauchen bewaffnete Einsatzkräfte auf, die den Bösewicht aus seiner Zelle entführen wollen.... weiterlesen
Ein guter Freund von mir ist Türke. Der Türke spricht fliessend serbisch. Er kann so gut serbisch, weil er eine Faszination für die serbische Kultur hat. Am zweiten Geburtstag meines Sohnes hat besagter Türke inmitten Serben serbischen.. weiterlesen
Den Gipfel im Blick: Nicola Hagger bei den Junioren-Skyrunning-Weltmeisterschaften in Andorra. Bild: zvg
Nicola Hagger hat in Andorra an der Skyrunning-Junioren-WM teilgenommen. In seiner bevorzugten Disziplin «Vertical» hat er mit einer überlegten Taktik den starken sechsten Rang erreicht.
Regensdorf/Andorra. Einen Berg hinaufwandern? Eine beliebte Freizeitaktivität in der Schweiz. Einen Berg hinaufrennen? Das trauen sich wohl nur besonders leidensfähige Laufsportler zu. Nicola Hagger ist einer von ihnen. Der Athlet vom LC Regensdorf mag es, wenn es bergauf geht, und hat bereits viel Erfahrung aus Bergläufen in der Schweiz. Vor einer Woche ist er nach Andorra in die östlichen Pyrenäen gereist, um an den Junioren-Skyrunning-Weltmeisterschaften die Schweizer Farben zu vertreten und sich mit der internationalen Konkurrenz zu messen – und das mit Erfolg: In seiner bevorzugten Disziplin, dem «Vertical», ist Nicola Hagger auf den starken sechsten Rang gelaufen.
Auch wenn es der Name vielleicht anders vermuten lässt, geht es beim Skyrunning nicht um das Laufen auf den Wolken. Vielmehr handelt es sich um eine alpine und besonders technisch anspruchsvolle Form des Trailrunning. Nicola Hagger ist in Andorra in den beiden Disziplinen «Vertical» und «Sky» angetreten. Beim «Vertical» müssen auf der 3,5 Kilometer langen Strecke ganze 1000 Höhenmeter absolviert werden. Das «Sky»-Rennen ist mit 19 Kilometern wesentlich länger und beinhaltet nebst 1450 Höhenmetern vor allem auch anspruchsvolle Downhills, sprich Abstiege. «Meine Stärke sind Anstiege, sogenannte Uphills, und eher auf das Vertical-Rennen ausgelegt», sagt Nicola Hagger.
Freitagmorgen im beschaulichen Dorf Arinsal, das «Vertical» steht an. Nicola Hagger fühlt sich bereit: «Ich hatte das Gefühl, dass mit einer optimalen Leistung ein Top-10-Resultat möglich ist.» Die letzten beiden Tage seit der Ankunft in Andorra hat er sich an die örtlichen Verhältnisse akklimatisiert und mit der Strecke vertraut gemacht. Der Startschuss fällt auf 1,581 Meter über Meer. Der 23-Jährige muss sich gedulden, er hat den drittletzten Startplatz inne. «Der Modus des Einzelstarts ist ungewohnt für mich und macht es schwieriger, weil man sich das Rennen von Beginn an selbst einteilen muss und nicht in einer Gruppe mitrennen kann.» Der Start ist kontrolliert, aber dennoch schnell. Nach kurzer Renndauer hat er den vor ihm gestarteten Läufer eingeholt und die favorisierten spanischen Läufer in Sichtweite. «Als ich gemerkt habe, dass ich nicht viel Zeit auf die Spanier verliere, hat mich das zusätzlich motiviert.»
Reine, wilde Natur umgibt Nicola Hagger. Gerannt wird zu Beginn auf einer breiten Skipiste, bald schon werden befestigte Wege verlassen und es geht geradewegs den Berg hinauf. «Stellenweise war es extrem steil», sagt Nicola Hagger. Gar so steil, dass selbst Skyrunner nicht mehr rennen können und kurzzeitig die Schrittkadenz drosseln müssen. «Ich habe versucht, mein eigenes Rennen zu laufen und bin erst gegen Ende an mein Limit gegangen.» Im Schlussabschnitt geht es über eine Geröllwüste, bis schliesslich das Ziel auf dem Gipfel des «Alt de la Capa» auf 2850 Meter über Meer erreicht ist. Zur Erschöpfung mischt sich bei Nicola Hagger nebst Erleichterung auch Ungewissheit, denn der Zielbereich ist angesichts der hohen Lage nur spärlich eingerichtet: «Ich habe erst zwei Stunden später im Hotelzimmer erfahren, welchen Rang ich erreicht habe.» Es sind erfreuliche Nachrichten: Mit dem sechsten Platz in der Kategorie U23 und einer Zeit von 41:59.19 min hat er sein Top-10-Ziel erreicht. «Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung.»
Das «Sky»-Rennen am Sonntag bestreitet Nicola Hagger als Zugabe, jedoch mit tieferen Ambitionen. «Ich habe versucht, mich nach dem Vertical bestmöglich zu erholen, aber ich habe die Beine schon noch etwas gespürt», so der LCR-Athlet. Von Beginn an ist klar: Für die technisch sehr anspruchsvollen Downhills fehlt es ihm an Erfahrung, um ganz vorne mitzumischen. So kann er im ersten Uphill gut mithalten, muss dann aber in der ersten technischen Traverse die Schnellsten ziehen lassen. Unterwegs gibt es keine Streckenposten, die Verpflegung hat er in einem Trail-Rucksack dabei. Darin sind zudem eine Rettungsdecke, eine Windjacke und ein Handy für den Notfall verstaut. Skyrunning birgt durchaus Gefahren: «Der Rettungshelikopter ist mehrmals geflogen», sagt Nicola Hagger. Er ist auf Sicherheit bedacht, achtet auf jeden Tritt. Es liegt an ihm, sichere Entscheidungen zu treffen, fokussiert und konzentriert zu bleiben, trotz der grossen Anstrengung. Am Ende kommt er als 30. Ins Ziel. «Der Rang war sekundär für mich, aber die Rennerfahrung wird mir auch in anderen Rennen zugutekommen.» Es ist wortwörtlich der Weg das Ziel.
«Es war eine tolle Erfahrung, auf diesem hohen Niveau zu rennen», bilanziert Nicola Hagger, «und ich habe viele tolle Leute aus aller Welt kennengelernt». Künftig will er sich wieder auf klassische Bergläufe konzentrieren. Zum Glück gibt es auch in der Schweiz zahlreiche Gipfel, die man im rasanten Lauf- statt im gemütlichen Wandertempo bezwingen kann.
Dominik Müller
Den Gipfel im Blick: Nicola Hagger bei den Junioren-Skyrunning-Weltmeisterschaften in Andorra. Bild: zvg
Nicola Hagger hat in Andorra an der Skyrunning-Junioren-WM teilgenommen. In seiner bevorzugten Disziplin «Vertical» hat er mit einer überlegten Taktik den starken sechsten Rang erreicht.
Regensdorf/Andorra. Einen Berg hinaufwandern? Eine beliebte Freizeitaktivität in der Schweiz. Einen Berg hinaufrennen? Das trauen sich wohl nur besonders leidensfähige Laufsportler zu. Nicola Hagger ist einer von ihnen. Der Athlet vom LC Regensdorf mag es, wenn es bergauf geht, und hat bereits viel Erfahrung aus Bergläufen in der Schweiz. Vor einer Woche ist er nach Andorra in die östlichen Pyrenäen gereist, um an den Junioren-Skyrunning-Weltmeisterschaften die Schweizer Farben zu vertreten und sich mit der internationalen Konkurrenz zu messen – und das mit Erfolg: In seiner bevorzugten Disziplin, dem «Vertical», ist Nicola Hagger auf den starken sechsten Rang gelaufen.
Auch wenn es der Name vielleicht anders vermuten lässt, geht es beim Skyrunning nicht um das Laufen auf den Wolken. Vielmehr handelt es sich um eine alpine und besonders technisch anspruchsvolle Form des Trailrunning. Nicola Hagger ist in Andorra in den beiden Disziplinen «Vertical» und «Sky» angetreten. Beim «Vertical» müssen auf der 3,5 Kilometer langen Strecke ganze 1000 Höhenmeter absolviert werden. Das «Sky»-Rennen ist mit 19 Kilometern wesentlich länger und beinhaltet nebst 1450 Höhenmetern vor allem auch anspruchsvolle Downhills, sprich Abstiege. «Meine Stärke sind Anstiege, sogenannte Uphills, und eher auf das Vertical-Rennen ausgelegt», sagt Nicola Hagger.
Freitagmorgen im beschaulichen Dorf Arinsal, das «Vertical» steht an. Nicola Hagger fühlt sich bereit: «Ich hatte das Gefühl, dass mit einer optimalen Leistung ein Top-10-Resultat möglich ist.» Die letzten beiden Tage seit der Ankunft in Andorra hat er sich an die örtlichen Verhältnisse akklimatisiert und mit der Strecke vertraut gemacht. Der Startschuss fällt auf 1,581 Meter über Meer. Der 23-Jährige muss sich gedulden, er hat den drittletzten Startplatz inne. «Der Modus des Einzelstarts ist ungewohnt für mich und macht es schwieriger, weil man sich das Rennen von Beginn an selbst einteilen muss und nicht in einer Gruppe mitrennen kann.» Der Start ist kontrolliert, aber dennoch schnell. Nach kurzer Renndauer hat er den vor ihm gestarteten Läufer eingeholt und die favorisierten spanischen Läufer in Sichtweite. «Als ich gemerkt habe, dass ich nicht viel Zeit auf die Spanier verliere, hat mich das zusätzlich motiviert.»
Reine, wilde Natur umgibt Nicola Hagger. Gerannt wird zu Beginn auf einer breiten Skipiste, bald schon werden befestigte Wege verlassen und es geht geradewegs den Berg hinauf. «Stellenweise war es extrem steil», sagt Nicola Hagger. Gar so steil, dass selbst Skyrunner nicht mehr rennen können und kurzzeitig die Schrittkadenz drosseln müssen. «Ich habe versucht, mein eigenes Rennen zu laufen und bin erst gegen Ende an mein Limit gegangen.» Im Schlussabschnitt geht es über eine Geröllwüste, bis schliesslich das Ziel auf dem Gipfel des «Alt de la Capa» auf 2850 Meter über Meer erreicht ist. Zur Erschöpfung mischt sich bei Nicola Hagger nebst Erleichterung auch Ungewissheit, denn der Zielbereich ist angesichts der hohen Lage nur spärlich eingerichtet: «Ich habe erst zwei Stunden später im Hotelzimmer erfahren, welchen Rang ich erreicht habe.» Es sind erfreuliche Nachrichten: Mit dem sechsten Platz in der Kategorie U23 und einer Zeit von 41:59.19 min hat er sein Top-10-Ziel erreicht. «Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung.»
Das «Sky»-Rennen am Sonntag bestreitet Nicola Hagger als Zugabe, jedoch mit tieferen Ambitionen. «Ich habe versucht, mich nach dem Vertical bestmöglich zu erholen, aber ich habe die Beine schon noch etwas gespürt», so der LCR-Athlet. Von Beginn an ist klar: Für die technisch sehr anspruchsvollen Downhills fehlt es ihm an Erfahrung, um ganz vorne mitzumischen. So kann er im ersten Uphill gut mithalten, muss dann aber in der ersten technischen Traverse die Schnellsten ziehen lassen. Unterwegs gibt es keine Streckenposten, die Verpflegung hat er in einem Trail-Rucksack dabei. Darin sind zudem eine Rettungsdecke, eine Windjacke und ein Handy für den Notfall verstaut. Skyrunning birgt durchaus Gefahren: «Der Rettungshelikopter ist mehrmals geflogen», sagt Nicola Hagger. Er ist auf Sicherheit bedacht, achtet auf jeden Tritt. Es liegt an ihm, sichere Entscheidungen zu treffen, fokussiert und konzentriert zu bleiben, trotz der grossen Anstrengung. Am Ende kommt er als 30. Ins Ziel. «Der Rang war sekundär für mich, aber die Rennerfahrung wird mir auch in anderen Rennen zugutekommen.» Es ist wortwörtlich der Weg das Ziel.
«Es war eine tolle Erfahrung, auf diesem hohen Niveau zu rennen», bilanziert Nicola Hagger, «und ich habe viele tolle Leute aus aller Welt kennengelernt». Künftig will er sich wieder auf klassische Bergläufe konzentrieren. Zum Glück gibt es auch in der Schweiz zahlreiche Gipfel, die man im rasanten Lauf- statt im gemütlichen Wandertempo bezwingen kann.
Dominik Müller
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