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Mittwoch, 29. Juni 2022
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Wofür wir unseren Eltern am dankbarsten sind, fragen wir uns neulich in der Freundinnen-Runde an einem lauen Sommerabend. Für meine grosse Schwester, sage ich. Ich habe keine Ahnung, wie man ohne eine ältere Schwester glücklich sein kann im.. weiterlesen
Wie Menschen und Tiere haben auch Pflanzen eine innere Uhr. Als Taktgeber steuert sie die wichtigsten Entwicklungsprozesse und sorgt dabei auch dafür, dass Pflanzen pünktlich ihre Blüten öffnen und schliessen. weiterlesen
Räumlich gesehen ist die Adus-Klinik im Gesundheitszentrum Dielsdorf. Bild: rs
10 000 Unterschriften sind das Sammelziel der Petitionäre: Sie wollen verhindern, dass die Adus-Klinik in Dielsdorf von der kantonalen Spitalliste gestrichen wird. Doch mit dem Sammeln harzt es etwas.
Unterland. Natalie Rickli (SVP), die kantonale Gesundheitsdirektorin, spricht der Dielsdorfer Klinik die Versorgungsrelevanz ab. Sie möchte den Leistungsauftrag ab Januar 2023 nicht mehr verlängern. Dagegen regt sich längst Widerstand. «Wir verlangen eine volle und bedingungslose Verlängerung der Leistungsaufträge für die Adus-Klinik ab dem Jahr 2023», schreibt das überparteiliche Komitee «Unser Spital ist relevant im Unterland».
Deshalb haben die Initianten eine Petition am 21. April lanciert. Seither wird zwar unterschrieben, aber nicht derart fleissig – immerhin steht eine Gesundheitseinrichtung auf dem Spiel. Auf dem elektronischen Sammelportal sind bis Redaktionsschluss etwas über 1760 Personen eingetragen – das entspricht rund 18 Prozent des angepeilten Ziels von 10 000 Unterschriften. Die Sammlung dauert noch bis am 20. Juli. Doch wenn wie bis anhin im Durchschnitt täglich rund 65 Unterschriften hereintröpfeln, wird man bis Sammelende lediglich knapp 6000 Unterschriften der kantonalen Gesundheitsdirektion überreichen können.
Politisch Interessierte erreicht man an Abstimmungswochenenden. Am Freitag, vor dem Urnengang zum Transplantationsgesetz und Co., zeigte die Petitionsstatistik etwas über 1200 Unterschriften an, am Montag darauf waren es rund 500 mehr. Klar, es brauche noch einen Effort, um das hochgesteckte Ziel von 10 000 Unterschriften zu erreichen, sagt Komitee-Mitglied Stefan Schmid, SVP-Kantonsrat und Gemeindepräsident von Niederglatt.
Obenaus schwingt die Standortgemeinde Dielsdorf mit ihren rund 6000 Einwohnern: Hier haben bis 18. Mai rund 140 Personen die Bittschrift an den Kanton unterzeichnet. Im gut 18 000 Einwohner zählenden Regensdorf sind es über 90 Personen. Mehr oder minder scheint das Thema auch die Bewohner von Niederhasli mit über 70 Unterzeichnern, Niederglatt, Buchs oder Steinmaur zu beschäftigen.
Im kleinen Boppelsen bewegt das drohende Aus der Adus-Klinik kaum – rund zehn Leute haben die Petition bis heute unterzeichnet. Das gilt auch für Otelfingen mit immerhin rund 3000 Einwohnerinnen und Einwohnern.
Im eher abgelegenen Wehntal wiederum wird die Versorgung der Akutklinik in Dielsdorf mehr geschätzt: In Oberweningen haben zum Beispiel über 40, in Niederweningen ähnlich viele Personen unterzeichnet. Im Petitionskomitee ist denn auch Barbara Franzen, FDP-Kantonsrätin aus Niederweningen und FDP-Präsidentin des Bezirks Dielsdorf. Dass für das Wehntal der Erhalt des Klinikstandorts in Dielsdorf eher versorgungsrelevanter ist als andernorts, liegt wohl auf der Hand.
Herr und Frau Rümlanger sind rasch in Bülach und verkehrstechnisch ebenfalls gut an die Stadt Zürich mit ihrem umfassenden ärztlichen Angebot angebunden. Trotzdem unterschreiben in Rümlang prozentual gesehen deutlich mehr Leute die Bittschrift «Unser Spital ist relevant im Unterland» als in Otelfingen.
Das einstige Bezirksspital Dielsdorf hat der Kanton bereits vor Jahren von der Spitalliste gestrichen – 1999 musste es dichtmachen. Daraus ist das heutige Gesundheitszentrum mit verschiedenen Leistungen entstanden. Beispielsweise sichert es die Langzeitpflege in der Region. Die privat geführte Adus-Klinik ist Partnerin des Gesundheitszentrums. Sie macht Eingriffe aller Versicherungsklassen – allgemein, halbprivat und privat. Der Fokus der Adus-Klinik liegt auf der Orthopädie, Sportmedizin, Traumatologie und Chirurgie. Sie betreibt drei Operationssäle mit 20 Akut-Betten. Einen Leistungsauftrag für eine Notfallstation hat sie aber nicht.
Noch ist nichts entschieden, doch im August wird die kantonale Gesundheitsdirektion die definitive Spitalliste präsentieren. Laut Stefan Schmid, der auch Präsident der Interparteilichen Konferenz des Bezirks Dielsdorf ist, haben verschiedene Ortsparteien und Gemeinden in der Region die Gelegenheit ergriffen und eine Vernehmlassungsantwort bis am 14. Mai eingereicht. Die SVP Regensdorf etwa weist darauf hin, dass 20 Prozent der Zürcher Unterländer Bevölkerung sich für orthopädische Eingriffe in der Adus-Klinik behandeln lassen. Das zeige, dass das ortsnahe Angebot der Klinik von der Bevölkerung geschätzt und genutzt werde.
Schmid spricht von einer guten Kostenstruktur dieser privaten Klinik, aber auch, dass sie die gewünschten Fallzahlen noch nicht erreicht habe.
Die SP des Kantons Zürich hat ebenfalls eine Vernehmlassungsantwort geschickt. Anders als die Spitäler Uster und Affoltern, die ebenfalls vom regierungsrätlichen Streichkonzert betroffen sind, erwähnt die Partei die Adus-Klinik nicht speziell. Da es sich nicht um ein öffentliches Grundversorgungsspital handle, habe diese Klinik in ihrer Vernehmlassungsantwort keine explizite Priorität, heisst es bei der SP.
Roger Strässle
Räumlich gesehen ist die Adus-Klinik im Gesundheitszentrum Dielsdorf. Bild: rs
10 000 Unterschriften sind das Sammelziel der Petitionäre: Sie wollen verhindern, dass die Adus-Klinik in Dielsdorf von der kantonalen Spitalliste gestrichen wird. Doch mit dem Sammeln harzt es etwas.
Unterland. Natalie Rickli (SVP), die kantonale Gesundheitsdirektorin, spricht der Dielsdorfer Klinik die Versorgungsrelevanz ab. Sie möchte den Leistungsauftrag ab Januar 2023 nicht mehr verlängern. Dagegen regt sich längst Widerstand. «Wir verlangen eine volle und bedingungslose Verlängerung der Leistungsaufträge für die Adus-Klinik ab dem Jahr 2023», schreibt das überparteiliche Komitee «Unser Spital ist relevant im Unterland».
Deshalb haben die Initianten eine Petition am 21. April lanciert. Seither wird zwar unterschrieben, aber nicht derart fleissig – immerhin steht eine Gesundheitseinrichtung auf dem Spiel. Auf dem elektronischen Sammelportal sind bis Redaktionsschluss etwas über 1760 Personen eingetragen – das entspricht rund 18 Prozent des angepeilten Ziels von 10 000 Unterschriften. Die Sammlung dauert noch bis am 20. Juli. Doch wenn wie bis anhin im Durchschnitt täglich rund 65 Unterschriften hereintröpfeln, wird man bis Sammelende lediglich knapp 6000 Unterschriften der kantonalen Gesundheitsdirektion überreichen können.
Politisch Interessierte erreicht man an Abstimmungswochenenden. Am Freitag, vor dem Urnengang zum Transplantationsgesetz und Co., zeigte die Petitionsstatistik etwas über 1200 Unterschriften an, am Montag darauf waren es rund 500 mehr. Klar, es brauche noch einen Effort, um das hochgesteckte Ziel von 10 000 Unterschriften zu erreichen, sagt Komitee-Mitglied Stefan Schmid, SVP-Kantonsrat und Gemeindepräsident von Niederglatt.
Obenaus schwingt die Standortgemeinde Dielsdorf mit ihren rund 6000 Einwohnern: Hier haben bis 18. Mai rund 140 Personen die Bittschrift an den Kanton unterzeichnet. Im gut 18 000 Einwohner zählenden Regensdorf sind es über 90 Personen. Mehr oder minder scheint das Thema auch die Bewohner von Niederhasli mit über 70 Unterzeichnern, Niederglatt, Buchs oder Steinmaur zu beschäftigen.
Im kleinen Boppelsen bewegt das drohende Aus der Adus-Klinik kaum – rund zehn Leute haben die Petition bis heute unterzeichnet. Das gilt auch für Otelfingen mit immerhin rund 3000 Einwohnerinnen und Einwohnern.
Im eher abgelegenen Wehntal wiederum wird die Versorgung der Akutklinik in Dielsdorf mehr geschätzt: In Oberweningen haben zum Beispiel über 40, in Niederweningen ähnlich viele Personen unterzeichnet. Im Petitionskomitee ist denn auch Barbara Franzen, FDP-Kantonsrätin aus Niederweningen und FDP-Präsidentin des Bezirks Dielsdorf. Dass für das Wehntal der Erhalt des Klinikstandorts in Dielsdorf eher versorgungsrelevanter ist als andernorts, liegt wohl auf der Hand.
Herr und Frau Rümlanger sind rasch in Bülach und verkehrstechnisch ebenfalls gut an die Stadt Zürich mit ihrem umfassenden ärztlichen Angebot angebunden. Trotzdem unterschreiben in Rümlang prozentual gesehen deutlich mehr Leute die Bittschrift «Unser Spital ist relevant im Unterland» als in Otelfingen.
Das einstige Bezirksspital Dielsdorf hat der Kanton bereits vor Jahren von der Spitalliste gestrichen – 1999 musste es dichtmachen. Daraus ist das heutige Gesundheitszentrum mit verschiedenen Leistungen entstanden. Beispielsweise sichert es die Langzeitpflege in der Region. Die privat geführte Adus-Klinik ist Partnerin des Gesundheitszentrums. Sie macht Eingriffe aller Versicherungsklassen – allgemein, halbprivat und privat. Der Fokus der Adus-Klinik liegt auf der Orthopädie, Sportmedizin, Traumatologie und Chirurgie. Sie betreibt drei Operationssäle mit 20 Akut-Betten. Einen Leistungsauftrag für eine Notfallstation hat sie aber nicht.
Noch ist nichts entschieden, doch im August wird die kantonale Gesundheitsdirektion die definitive Spitalliste präsentieren. Laut Stefan Schmid, der auch Präsident der Interparteilichen Konferenz des Bezirks Dielsdorf ist, haben verschiedene Ortsparteien und Gemeinden in der Region die Gelegenheit ergriffen und eine Vernehmlassungsantwort bis am 14. Mai eingereicht. Die SVP Regensdorf etwa weist darauf hin, dass 20 Prozent der Zürcher Unterländer Bevölkerung sich für orthopädische Eingriffe in der Adus-Klinik behandeln lassen. Das zeige, dass das ortsnahe Angebot der Klinik von der Bevölkerung geschätzt und genutzt werde.
Schmid spricht von einer guten Kostenstruktur dieser privaten Klinik, aber auch, dass sie die gewünschten Fallzahlen noch nicht erreicht habe.
Die SP des Kantons Zürich hat ebenfalls eine Vernehmlassungsantwort geschickt. Anders als die Spitäler Uster und Affoltern, die ebenfalls vom regierungsrätlichen Streichkonzert betroffen sind, erwähnt die Partei die Adus-Klinik nicht speziell. Da es sich nicht um ein öffentliches Grundversorgungsspital handle, habe diese Klinik in ihrer Vernehmlassungsantwort keine explizite Priorität, heisst es bei der SP.
Roger Strässle
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