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Dienstag, 31. Januar 2023
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Die Stimmbürger haben vor acht Jahren entschieden, der Massenzuwanderung einen Riegel zu vorzuschieben. Seither steht in der Schweizerischen Bundesverfassung: «Die Schweiz steuert die Zuwanderung von Ausländerinnen und Ausländern eigenständig.»... weiterlesen
Ich bin manchmal ein sehr einfaches Gemüt. Wenn irgendwo «Sex» draufsteht, klicke ich drauf. So wie neulich, als mir ein Newsportal eine Pushnachricht beschert, in der die Rede von einem neuen Schweizer Film ist, in dem so viel Sex zu sehen.. weiterlesen
Jetzt ist der lang erwartete Nagra-Entscheid gefallen: Das Tiefenlager für radioaktive Abfälle soll im Haberstal in Stadel realisiert werden. Das Projekt muss aber noch einige Hürden nehmen.
Unterland. Bereits bevor die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) am letzten Montag offiziell informieren konnte, wurde der Entscheid publik: Das Atomendlager soll gemäss Plänen der Nagra im Haberstal gebaut werden.
An den Standortgebieten Jura Ost und dem Weinland, die ebenfalls als Favoriten galten, ist wohl vielen Bürgerinnen und Bürgern ein Stein vom Herzen gefallen. Im kleinen Stadel selbst reagiert man unterschiedlich auf die Hiobsbotschaft. Jedenfalls wurde die Einwohnerschaft lange im Voraus sensibilisiert, dass es so kommen könnte. Dieter Schaltegger, Gemeindepräsident von Stadel, sagte, seine Gemeinde werde zusammenhalten und man habe grossen Respekt vor dem, was auf die Region zukommen werde.
«Ich ha kä Meinig», sagt eine 18-jährige Schülerin vor dem Dorfladen. «Ich bin nicht begeistert, nebst dem Fluglärm kommt jetzt auch noch das», meint jemand, der schon fast zwanzig Jahre hier lebt. Mit dem Bau des Tiefenlagers habe sie kein Problem, sagt hingegen eine 40-jährige Frau, die mit ihrer Familie seit rund zehn Jahren in der Gemeinde wohnt. Das interessiere irgendwann kaum mehr jemanden, gibt sie zu Protokoll – sie, die zuvor in Würenlingen gewohnt hat. Auch das dortige Zwischenlager (Zwilag) habe anfänglich hohe Wellen geworfen, dann sei der Alltag eingekehrt, die Medien verstummt.
Der handfeste Widerstand gegen das Vorhaben lebt nach wie vor. Es sind ergraute Damen und Herren, die sich in den Organisationen «LoTi – Nördlich Lägern ohne Tiefenlager», «Klar! Schweiz» und in «KAIB – kein Atommüll im Bözberg» bündeln. Alle drei waren an der Medienorientierung von dieser Woche vor Ort, jeweils begleitet von einem kleinen Polizeiaufgebot. Am Tag der offiziellen Verkündung durch Matthias Braun, CEO der Nagra, im Neuwis-Huus in Stadel standen sie mit ihren Transparenten da. Dankbar nutzten die Medien ihre Anwesenheit, um so auch die Gegenseite anzuhören. Für die drei Organisationen sind diverse sicherheitsrelevante Fragen noch nicht oder nur ungenügend gelöst. Sie beanstanden etwa, dass die Nagra keine verbindlichen Abbruchkriterien definiert habe, sollte es zu Überraschungen im Untergrund kommen.
Auch regionale Parteisektionen verschickten Medienmitteilungen: Die GLP Bezirk Dielsdorf weist darauf hin, dass der Bund in der Pflicht sei, die betroffenen Gemeinden maximal zu unterstützen und vorwärtszumachen mit dem Atomausstieg. Eine Forderung, die auch die Grünen stellen. Bezüglich Standort kritisieren die Grünliberalen, dass sich dieser neben einem grossen Grundwasservorkommen und in einem stark bevölkerten Gebiet befinde, aber auch in Flughafennähe, Stichwort Flugzeugabsturz am Stadlerberg (1990).
Die FDP Bezirk Dielsdorf meint: «Wir können und wollen uns der Verantwortung für die Entsorgung radioaktiver Abfälle nicht entziehen. Wir erwarten jedoch ausreichend Unterstützung der betroffenen Gemeinden.» Geregelt werden müssten ausserdem Entschädigungen für Schäden an oder eine allfällige Wertminderung von Gebäuden als Folge des Tiefenlagers.
Man habe sich aus rein wissenschaftlichen Gesichtspunkten für den sichersten Standort eines Tiefenlagers entschieden – und das sei Nördlich Lägern, gab die Nagra offiziell am 12. September bekannt. Der Opalinuston im Gebiet Haberstal in Stadel habe von allen untersuchten Gebieten die beste geologische Barrierewirkung. Zudem liege der Opalinuston hier tiefer und sei durch harte Gesteinsschichten oberhalb besser vor Erosionen geschützt. Deshalb solle hier der radioaktive Abfall für Jahrtausende in einer Tiefe von 800 Metern gelagert werden. Am Standort Stadel sei zudem der geeignete Bereich und damit die Flexibilität bei der Anordnung des Lagers am grössten. Alles optimale Voraussetzungen, die für ein Endlager sprechen würden. So weit die Worte der Nagra.
2015 kam die Organisation noch zu einem ganz anderen Schluss: Sie wollte damals den Standort Nördlich Lägern von der Liste streichen. Die Atomaufsichtsbehörde Ensi verlangte jedoch, dass die Nagra den Standort weiterhin miteinbeziehe und nochmals prüfe. Sie sei damals zu vorsichtig gewesen, sagte heute Nagra-Chef Braun. Man sei eben lernfähig und letztlich habe sich herausgestellt, dass das Gestein deutlich besser sei als ursprünglich in den Szenarien angenommen.
Den Worten des Nagra-Chefs müsste man vielleicht noch anfügen: «Immer gemäss Stand der heutigen Technik, immer gemäss Stand des heutigen Wissens.»
Regierungsrat Martin Neukom (Grüne), der den Kanton Zürich vertritt, stuft die Arbeit der Nagra als rein wissenschaftlich ein. Der jetzige Standortentscheid sei nicht politisch motiviert.
Die sogenannten Oberflächenanlagen, etwa der Eingang zum Tiefenlager, werden im Gebiet Haberstal gebaut (siehe Abbildung), so wie das die Nagra im Vorfeld zusammen mit der Region und dem Kanton besprochen hat. Seit dieser Woche ist aber auch klar, dass die Verpackungsanlage der Brennelemente nicht im Haberstal gebaut wird. Gemäss Nagra soll der radioaktive Abfall dort verpackt werden, wo heute schon ein Teil lagert – auf dem Areal des Zwilags in Würenlingen. Für Hanspeter Lienhart, Präsident der Regionalkonferenz Nördlich Lägern, bedeutet dieser Schritt immerhin, dass dadurch das Sicherheitsrisiko für die Region Unterland minimiert wird.
Gebaut werden soll ein sogenanntes Kombilager, um hochradioaktive sowie schwach- und mittelradioaktive Abfälle zu entsorgen. Die Nagra will bis Ende 2024 das entsprechende Rahmenbewilligungsgesuch für den Bau einreichen. Das Nuklearsicherheitsinspektorat Ensi, verschiedene weitere Bundesstellen und ein internationales Expertenteam werden anschliessend das eingereichte Gesuch genau unter die Lupe nehmen. Wird alles für gut befunden, müssen Bundesrat und Parlament das Vorhaben absegnen, was so um das Jahr 2030 sein dürfte. Gegen den Entscheid kann letztlich noch das fakultative Referendum ergriffen werden, womit der Souverän das letzte Wort hätte. Falls es dann für die Nagra nicht heisst «zurück auf Feld 1», könnten erste schwach- und mittelradioaktive Abfälle um 2050 im Endlager im Haberstal entsorgt werden.
Kostenpunkt des Tiefenlagers: Gerechnet wird mit rund 20 Milliarden Franken, die aus dem Stilllegungs- und Entsorgungsfonds genommen werden.
Die Sicherheit des Atomendlagers ist das eine, die Abgeltung das andere. Das Sachplanverfahren geologische Tiefenlager sieht vor, dass die Standortregion und der Kanton Zürich sowie der Verpackungsstandort Würenlingen und der Kanton Aargau gemeinsam mit den Entsorgungspflichtigen Verhandlungen über Entschädigungen führen. Für ihn als Präsident der Regionalkonferenz Nördlich Lägern sei nun die finanzielle Abgeltung die nächste grosse Herausforderung, so Hanspeter Lienhart. Und weiter: «Damit sich die Bevölkerung unserer Region vom weiterlaufenden Prozess bis zum Bau eines Tiefenlagers nicht abwendet, ist der Verlauf der geforderten Verhandlungen zentral. Die Entsorgungspflichtigen können ihre Aufgabe nur dann erfüllen, wenn eine Region bereit ist, eine massgebliche Leistung zur Lösung einer nationalen Aufgabe zu erbringen.»
Bezüglich Entschädigungshöhe wird eine Summe von insgesamt 800 Millionen Franken genannt. Von diesen grundsätzlich freiwilligen Abgeltungen melden auch die betroffenen Nachbargemeinden in Deutschland ihre Ansprüche an, sind sie doch nur ein paar Kilometer vom «Tatort» entfernt.
Der Bau eines Atomendlagers ist eine nationale Aufgabe, denn der jährlich rund 70 Tonnen anfallende hochradioaktive Abfall muss im Inland entsorgt werden. Um das geplante Tiefenlager im Haberstal zu realisieren, sind laut Angaben 18 Grundeigentümer der Region betroffen. Wie sie abgegolten werden, wird sich in naher Zukunft zeigen.
Roger Strässle
Weitere Informationen rund um das geplante Tiefenlager sind erhältlich auf der Webseite des Kantons Zürich: www.tiefenlager-zuerich.ch
Infopavillon und -telefon: Der Standortvorschlag der Nagra wirft für einige Anwohnerinnen und Anwohner in der Region Nördlich Lägern Fragen auf. Fragen, auf die die Nagra im weiteren Projektverlauf konkret eingehen wird, wie sie schreibt. Zwecks Information wird zudem am Samstag, 17. September, ein Infopavillon mit Infotelefon in Windlach (Bohrplatz Stadel 2, Steinacherstrasse 1) eröffnet. Der Pavillon ist jeweils von Montag bis Freitag, von 12 bis 20 Uhr, sowie samstags von 9 bis 16 Uhr geöffnet.
Video: CEO Matthias Braun nimmt ferner Stellung zu einigen drängenden Fragen aus der Region. Das Video ist zu sehen unter https://www.youtube.com/watch?v=gYG3QMXsCYY
Jetzt ist der lang erwartete Nagra-Entscheid gefallen: Das Tiefenlager für radioaktive Abfälle soll im Haberstal in Stadel realisiert werden. Das Projekt muss aber noch einige Hürden nehmen.
Unterland. Bereits bevor die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) am letzten Montag offiziell informieren konnte, wurde der Entscheid publik: Das Atomendlager soll gemäss Plänen der Nagra im Haberstal gebaut werden.
An den Standortgebieten Jura Ost und dem Weinland, die ebenfalls als Favoriten galten, ist wohl vielen Bürgerinnen und Bürgern ein Stein vom Herzen gefallen. Im kleinen Stadel selbst reagiert man unterschiedlich auf die Hiobsbotschaft. Jedenfalls wurde die Einwohnerschaft lange im Voraus sensibilisiert, dass es so kommen könnte. Dieter Schaltegger, Gemeindepräsident von Stadel, sagte, seine Gemeinde werde zusammenhalten und man habe grossen Respekt vor dem, was auf die Region zukommen werde.
«Ich ha kä Meinig», sagt eine 18-jährige Schülerin vor dem Dorfladen. «Ich bin nicht begeistert, nebst dem Fluglärm kommt jetzt auch noch das», meint jemand, der schon fast zwanzig Jahre hier lebt. Mit dem Bau des Tiefenlagers habe sie kein Problem, sagt hingegen eine 40-jährige Frau, die mit ihrer Familie seit rund zehn Jahren in der Gemeinde wohnt. Das interessiere irgendwann kaum mehr jemanden, gibt sie zu Protokoll – sie, die zuvor in Würenlingen gewohnt hat. Auch das dortige Zwischenlager (Zwilag) habe anfänglich hohe Wellen geworfen, dann sei der Alltag eingekehrt, die Medien verstummt.
Der handfeste Widerstand gegen das Vorhaben lebt nach wie vor. Es sind ergraute Damen und Herren, die sich in den Organisationen «LoTi – Nördlich Lägern ohne Tiefenlager», «Klar! Schweiz» und in «KAIB – kein Atommüll im Bözberg» bündeln. Alle drei waren an der Medienorientierung von dieser Woche vor Ort, jeweils begleitet von einem kleinen Polizeiaufgebot. Am Tag der offiziellen Verkündung durch Matthias Braun, CEO der Nagra, im Neuwis-Huus in Stadel standen sie mit ihren Transparenten da. Dankbar nutzten die Medien ihre Anwesenheit, um so auch die Gegenseite anzuhören. Für die drei Organisationen sind diverse sicherheitsrelevante Fragen noch nicht oder nur ungenügend gelöst. Sie beanstanden etwa, dass die Nagra keine verbindlichen Abbruchkriterien definiert habe, sollte es zu Überraschungen im Untergrund kommen.
Auch regionale Parteisektionen verschickten Medienmitteilungen: Die GLP Bezirk Dielsdorf weist darauf hin, dass der Bund in der Pflicht sei, die betroffenen Gemeinden maximal zu unterstützen und vorwärtszumachen mit dem Atomausstieg. Eine Forderung, die auch die Grünen stellen. Bezüglich Standort kritisieren die Grünliberalen, dass sich dieser neben einem grossen Grundwasservorkommen und in einem stark bevölkerten Gebiet befinde, aber auch in Flughafennähe, Stichwort Flugzeugabsturz am Stadlerberg (1990).
Die FDP Bezirk Dielsdorf meint: «Wir können und wollen uns der Verantwortung für die Entsorgung radioaktiver Abfälle nicht entziehen. Wir erwarten jedoch ausreichend Unterstützung der betroffenen Gemeinden.» Geregelt werden müssten ausserdem Entschädigungen für Schäden an oder eine allfällige Wertminderung von Gebäuden als Folge des Tiefenlagers.
Man habe sich aus rein wissenschaftlichen Gesichtspunkten für den sichersten Standort eines Tiefenlagers entschieden – und das sei Nördlich Lägern, gab die Nagra offiziell am 12. September bekannt. Der Opalinuston im Gebiet Haberstal in Stadel habe von allen untersuchten Gebieten die beste geologische Barrierewirkung. Zudem liege der Opalinuston hier tiefer und sei durch harte Gesteinsschichten oberhalb besser vor Erosionen geschützt. Deshalb solle hier der radioaktive Abfall für Jahrtausende in einer Tiefe von 800 Metern gelagert werden. Am Standort Stadel sei zudem der geeignete Bereich und damit die Flexibilität bei der Anordnung des Lagers am grössten. Alles optimale Voraussetzungen, die für ein Endlager sprechen würden. So weit die Worte der Nagra.
2015 kam die Organisation noch zu einem ganz anderen Schluss: Sie wollte damals den Standort Nördlich Lägern von der Liste streichen. Die Atomaufsichtsbehörde Ensi verlangte jedoch, dass die Nagra den Standort weiterhin miteinbeziehe und nochmals prüfe. Sie sei damals zu vorsichtig gewesen, sagte heute Nagra-Chef Braun. Man sei eben lernfähig und letztlich habe sich herausgestellt, dass das Gestein deutlich besser sei als ursprünglich in den Szenarien angenommen.
Den Worten des Nagra-Chefs müsste man vielleicht noch anfügen: «Immer gemäss Stand der heutigen Technik, immer gemäss Stand des heutigen Wissens.»
Regierungsrat Martin Neukom (Grüne), der den Kanton Zürich vertritt, stuft die Arbeit der Nagra als rein wissenschaftlich ein. Der jetzige Standortentscheid sei nicht politisch motiviert.
Die sogenannten Oberflächenanlagen, etwa der Eingang zum Tiefenlager, werden im Gebiet Haberstal gebaut (siehe Abbildung), so wie das die Nagra im Vorfeld zusammen mit der Region und dem Kanton besprochen hat. Seit dieser Woche ist aber auch klar, dass die Verpackungsanlage der Brennelemente nicht im Haberstal gebaut wird. Gemäss Nagra soll der radioaktive Abfall dort verpackt werden, wo heute schon ein Teil lagert – auf dem Areal des Zwilags in Würenlingen. Für Hanspeter Lienhart, Präsident der Regionalkonferenz Nördlich Lägern, bedeutet dieser Schritt immerhin, dass dadurch das Sicherheitsrisiko für die Region Unterland minimiert wird.
Gebaut werden soll ein sogenanntes Kombilager, um hochradioaktive sowie schwach- und mittelradioaktive Abfälle zu entsorgen. Die Nagra will bis Ende 2024 das entsprechende Rahmenbewilligungsgesuch für den Bau einreichen. Das Nuklearsicherheitsinspektorat Ensi, verschiedene weitere Bundesstellen und ein internationales Expertenteam werden anschliessend das eingereichte Gesuch genau unter die Lupe nehmen. Wird alles für gut befunden, müssen Bundesrat und Parlament das Vorhaben absegnen, was so um das Jahr 2030 sein dürfte. Gegen den Entscheid kann letztlich noch das fakultative Referendum ergriffen werden, womit der Souverän das letzte Wort hätte. Falls es dann für die Nagra nicht heisst «zurück auf Feld 1», könnten erste schwach- und mittelradioaktive Abfälle um 2050 im Endlager im Haberstal entsorgt werden.
Kostenpunkt des Tiefenlagers: Gerechnet wird mit rund 20 Milliarden Franken, die aus dem Stilllegungs- und Entsorgungsfonds genommen werden.
Die Sicherheit des Atomendlagers ist das eine, die Abgeltung das andere. Das Sachplanverfahren geologische Tiefenlager sieht vor, dass die Standortregion und der Kanton Zürich sowie der Verpackungsstandort Würenlingen und der Kanton Aargau gemeinsam mit den Entsorgungspflichtigen Verhandlungen über Entschädigungen führen. Für ihn als Präsident der Regionalkonferenz Nördlich Lägern sei nun die finanzielle Abgeltung die nächste grosse Herausforderung, so Hanspeter Lienhart. Und weiter: «Damit sich die Bevölkerung unserer Region vom weiterlaufenden Prozess bis zum Bau eines Tiefenlagers nicht abwendet, ist der Verlauf der geforderten Verhandlungen zentral. Die Entsorgungspflichtigen können ihre Aufgabe nur dann erfüllen, wenn eine Region bereit ist, eine massgebliche Leistung zur Lösung einer nationalen Aufgabe zu erbringen.»
Bezüglich Entschädigungshöhe wird eine Summe von insgesamt 800 Millionen Franken genannt. Von diesen grundsätzlich freiwilligen Abgeltungen melden auch die betroffenen Nachbargemeinden in Deutschland ihre Ansprüche an, sind sie doch nur ein paar Kilometer vom «Tatort» entfernt.
Der Bau eines Atomendlagers ist eine nationale Aufgabe, denn der jährlich rund 70 Tonnen anfallende hochradioaktive Abfall muss im Inland entsorgt werden. Um das geplante Tiefenlager im Haberstal zu realisieren, sind laut Angaben 18 Grundeigentümer der Region betroffen. Wie sie abgegolten werden, wird sich in naher Zukunft zeigen.
Roger Strässle
Weitere Informationen rund um das geplante Tiefenlager sind erhältlich auf der Webseite des Kantons Zürich: www.tiefenlager-zuerich.ch
Infopavillon und -telefon: Der Standortvorschlag der Nagra wirft für einige Anwohnerinnen und Anwohner in der Region Nördlich Lägern Fragen auf. Fragen, auf die die Nagra im weiteren Projektverlauf konkret eingehen wird, wie sie schreibt. Zwecks Information wird zudem am Samstag, 17. September, ein Infopavillon mit Infotelefon in Windlach (Bohrplatz Stadel 2, Steinacherstrasse 1) eröffnet. Der Pavillon ist jeweils von Montag bis Freitag, von 12 bis 20 Uhr, sowie samstags von 9 bis 16 Uhr geöffnet.
Video: CEO Matthias Braun nimmt ferner Stellung zu einigen drängenden Fragen aus der Region. Das Video ist zu sehen unter https://www.youtube.com/watch?v=gYG3QMXsCYY
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