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Montag, 15. August 2022
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NETFLIX:«Die längste Nacht» Ein brutaler Serienmörder wird geschnappt und vorübergehend in einer psychiatrischen Haftanstalt untergebracht. Plötzlich tauchen bewaffnete Einsatzkräfte auf, die den Bösewicht aus seiner Zelle entführen wollen.... weiterlesen
Ein guter Freund von mir ist Türke. Der Türke spricht fliessend serbisch. Er kann so gut serbisch, weil er eine Faszination für die serbische Kultur hat. Am zweiten Geburtstag meines Sohnes hat besagter Türke inmitten Serben serbischen.. weiterlesen
Nur noch das alte Bahnhofshäuschen erinnert daran, dass oberhalb des Dorfs Buchs eine zweite Bahnlinie in Betrieb war. Was soll mit dem Zeitzeugen geschehen?
Buchs. Etwas verlassen steht das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude in der Landschaft. Eine prächtige und mächtige Linde leistet ihm Gesellschaft. Der Baum soll zur Eröffnung der «oberen Linie» im Jahr 1877 gepflanzt worden sein. Die einstige Bahnstation an der Weinbergstrasse liegt nordöstlich des Dorfs, damals deutlich ausserhalb des Siedlungsgebietes. Heute liegt die Holzkonstruktion mitten in einem Wohnquartier. Nur eine Strassentafel «Alter Bahnweg» erinnert daran, dass da irgendwo auch Gleise verlegt waren; auf Buchser Boden hat man sie 1969 allesamt entfernt, denn sie standen der baulichen Entwicklung im Weg.
Noch vor ein paar Jahren diente das alte Bahnhofsgebäude als Notunterkunft, seit 2017 wartet es auf eine neue Funktion. Der Gemeinderat von Buchs hat sich schon in der letzten Legislatur den Kopf zerbrochen, wie man das Häuschen sinnvoll nutzen könnte. Zahlreich sind die Ideen – sie reichen von einem Treffpunkt über ein Café bis hin zu einem Heimatmuseum. Anfang letzten Jahres konnte sich auch die Bevölkerung an der «Ideenbörse» beteiligen und konkrete Vorschläge mit Finanzierungsmöglichkeiten der Behörde einreichen. Bis heute ist nicht bekannt, wie es konkret mit dem Zeitzeugen weitergehen soll. Auf Anfrage lässt Yvonne Müller, Gemeindeschreiberin von Buchs, wissen, dass der Gemeinderat die Umnutzung für die neue Legislatur traktandiert habe.
Gemäss Denkmalschutz ist der alte Bahnhof von überkommunaler Bedeutung. Dem müssen auch Umnutzungspläne Rechnung tragen. Denn das Gebäude an der ehemaligen Bahnlinie von Baden über den Schwenkelberg nach Niederglatt gehört zu den am besten erhaltenen Beispielen des Bautypus V der Nordostbahn (NOB), wie die kantonale Denkmalpflege schreibt. Für sie ist der Bau ein bedeutender Zeuge der zürcherischen Eisenbahngeschichte. Die NOB wurde unter der Leitung von keinem geringeren als Alfred Escher 1853 gegründet. Aufgelöst wurde die NOB 1902. Das war auch die Geburtsstunde der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), die die NOB einverleibten.
Das alte Bahnhofsgebäude, ein Holzbau, ist mit dekorativen Elementen verziert. Der Stationsbau verfügt über ein Wartezimmer der 2. Klasse und der 3. Klasse. Zudem gehören ein Güterraum und eine Wohnung im Dachgeschoss dazu. Markant bei diesem Holzbau auf Sandsteinsockel ist auch die vorkragende Dachkonstruktion. Gut erhalten ist das alte Schild mit der Aufschrift «Buchs-Zürich», darunter sind Laubsägeornamentik zu sehen (siehe Bild nebenan). Nicht mehr im Originalzustand ist die Westfassade, die völlig umgestaltet und verputzt wurde. Dagegen seien die Süd- und die Nordfassade fast intakt erhalten, so der Denkmalschutz.
Elektrisches Licht hat die Bahnstation erst 1923 erhalten. Elf Jahre später hat man sie zur unbedienten Haltestelle herabgestuft und 1937 wurde der Betrieb der sogenannten Schwenkelberglinie für den Personenverkehr endgültig eingestellt. 1975 hat die Gemeinde Buchs das Bahnareal mit Stationsgebäude erworben.
Die im vorletzten Jahrhundert eröffnete NOB-Bahnlinie Baden–Otelfingen–Niederglatt–Bülach wurde wie alle Eisenbahnlinien zur damaligen Zeit auf privatwirtschaftlicher Basis betrieben. Es herrschte eine Konkurrenzsituation und erklärt auch, weshalb es im Furttal zwei Bahnlinien gab: eine im Tal und diejenige über den Schwenkelberg, im Volksmund scherzhaft Schipkapass-Bahn genannt. Der Name geht auf einen hart umkämpften Pass in Bulgarien zurück, welcher damals auch hierzulande Zeitungsthema war, wie es auf der Plattform bebrail.ch heisst. Die Privatbahnen trieben sich gegenseitig in den Ruin. Deshalb stimmte der Souverän 1898 einer Verstaatlichung der grössten Bahngesellschaften zu. Die danach entstandenen SBB, die die NOB übernommen hatte, mussten auch die Schwenkelberglinie bedienen. Die bescheidene Nachfrage führte dazu, dass die Strecke wie bereits erwähnt in den 1930er Jahren eingestellt wurde (detaillierte Informationen sind beispielsweise unter www.bebrail.ch erhältlich). Danach haben die Bundesbahnen die Gleise nicht mehr unterhalten und die Linie wurde nur noch selten benutzt, insbesondere wurden Güterwagen abgestellt. Auf Antrag des Bundesrates entschied das Parlament 1968 – die Opposition aus dem Zürcher Unterland war heftig –, die Streckenführung aufzuheben.
Roger Strässle
Nur noch das alte Bahnhofshäuschen erinnert daran, dass oberhalb des Dorfs Buchs eine zweite Bahnlinie in Betrieb war. Was soll mit dem Zeitzeugen geschehen?
Buchs. Etwas verlassen steht das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude in der Landschaft. Eine prächtige und mächtige Linde leistet ihm Gesellschaft. Der Baum soll zur Eröffnung der «oberen Linie» im Jahr 1877 gepflanzt worden sein. Die einstige Bahnstation an der Weinbergstrasse liegt nordöstlich des Dorfs, damals deutlich ausserhalb des Siedlungsgebietes. Heute liegt die Holzkonstruktion mitten in einem Wohnquartier. Nur eine Strassentafel «Alter Bahnweg» erinnert daran, dass da irgendwo auch Gleise verlegt waren; auf Buchser Boden hat man sie 1969 allesamt entfernt, denn sie standen der baulichen Entwicklung im Weg.
Noch vor ein paar Jahren diente das alte Bahnhofsgebäude als Notunterkunft, seit 2017 wartet es auf eine neue Funktion. Der Gemeinderat von Buchs hat sich schon in der letzten Legislatur den Kopf zerbrochen, wie man das Häuschen sinnvoll nutzen könnte. Zahlreich sind die Ideen – sie reichen von einem Treffpunkt über ein Café bis hin zu einem Heimatmuseum. Anfang letzten Jahres konnte sich auch die Bevölkerung an der «Ideenbörse» beteiligen und konkrete Vorschläge mit Finanzierungsmöglichkeiten der Behörde einreichen. Bis heute ist nicht bekannt, wie es konkret mit dem Zeitzeugen weitergehen soll. Auf Anfrage lässt Yvonne Müller, Gemeindeschreiberin von Buchs, wissen, dass der Gemeinderat die Umnutzung für die neue Legislatur traktandiert habe.
Gemäss Denkmalschutz ist der alte Bahnhof von überkommunaler Bedeutung. Dem müssen auch Umnutzungspläne Rechnung tragen. Denn das Gebäude an der ehemaligen Bahnlinie von Baden über den Schwenkelberg nach Niederglatt gehört zu den am besten erhaltenen Beispielen des Bautypus V der Nordostbahn (NOB), wie die kantonale Denkmalpflege schreibt. Für sie ist der Bau ein bedeutender Zeuge der zürcherischen Eisenbahngeschichte. Die NOB wurde unter der Leitung von keinem geringeren als Alfred Escher 1853 gegründet. Aufgelöst wurde die NOB 1902. Das war auch die Geburtsstunde der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), die die NOB einverleibten.
Das alte Bahnhofsgebäude, ein Holzbau, ist mit dekorativen Elementen verziert. Der Stationsbau verfügt über ein Wartezimmer der 2. Klasse und der 3. Klasse. Zudem gehören ein Güterraum und eine Wohnung im Dachgeschoss dazu. Markant bei diesem Holzbau auf Sandsteinsockel ist auch die vorkragende Dachkonstruktion. Gut erhalten ist das alte Schild mit der Aufschrift «Buchs-Zürich», darunter sind Laubsägeornamentik zu sehen (siehe Bild nebenan). Nicht mehr im Originalzustand ist die Westfassade, die völlig umgestaltet und verputzt wurde. Dagegen seien die Süd- und die Nordfassade fast intakt erhalten, so der Denkmalschutz.
Elektrisches Licht hat die Bahnstation erst 1923 erhalten. Elf Jahre später hat man sie zur unbedienten Haltestelle herabgestuft und 1937 wurde der Betrieb der sogenannten Schwenkelberglinie für den Personenverkehr endgültig eingestellt. 1975 hat die Gemeinde Buchs das Bahnareal mit Stationsgebäude erworben.
Die im vorletzten Jahrhundert eröffnete NOB-Bahnlinie Baden–Otelfingen–Niederglatt–Bülach wurde wie alle Eisenbahnlinien zur damaligen Zeit auf privatwirtschaftlicher Basis betrieben. Es herrschte eine Konkurrenzsituation und erklärt auch, weshalb es im Furttal zwei Bahnlinien gab: eine im Tal und diejenige über den Schwenkelberg, im Volksmund scherzhaft Schipkapass-Bahn genannt. Der Name geht auf einen hart umkämpften Pass in Bulgarien zurück, welcher damals auch hierzulande Zeitungsthema war, wie es auf der Plattform bebrail.ch heisst. Die Privatbahnen trieben sich gegenseitig in den Ruin. Deshalb stimmte der Souverän 1898 einer Verstaatlichung der grössten Bahngesellschaften zu. Die danach entstandenen SBB, die die NOB übernommen hatte, mussten auch die Schwenkelberglinie bedienen. Die bescheidene Nachfrage führte dazu, dass die Strecke wie bereits erwähnt in den 1930er Jahren eingestellt wurde (detaillierte Informationen sind beispielsweise unter www.bebrail.ch erhältlich). Danach haben die Bundesbahnen die Gleise nicht mehr unterhalten und die Linie wurde nur noch selten benutzt, insbesondere wurden Güterwagen abgestellt. Auf Antrag des Bundesrates entschied das Parlament 1968 – die Opposition aus dem Zürcher Unterland war heftig –, die Streckenführung aufzuheben.
Roger Strässle
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