Rolf Anliker
aus Bülach wird zur Adventszeit zum Samichlaus.
Die Arbeiten für den Ausbau der Nordumfahrung Zürich laufen auf Hochtouren. Das Bundesamt für Strassen lud kürzlich zu einem Rundgang durch die dritte Röhre beim Gubristtunnel. Ein Drittel ist mittlerweile gegraben.
Region 1'140 Meter weit in den Berg vorgedrungen – so weit hat man es bis vergangenen Freitag geschafft. An diesem Tag hatte das Bundesamt für Strassen (Astra) zu einer Medienführung in die dritte Röhre beim Gubristtunnel geladen. Seit dem 11. November 2017 schuften jeweils rund 120 Arbeiter von Montag bis Samstag rund um die Uhr im Drei-Schicht-Betrieb für das Kernstück des Projekts Ausbau Nordumfahrung Zürich. Ein Drittel des 3,3 Kilometer langen Tunnels ist somit gegraben. «Es ist einiges gegangen. Wir sind gut unterwegs», bestätigt Astra-Projektleiter Roland Hug. Er ist zuversichtlich, dass die dritte Röhre im Sommer 2022 planmässig eröffnet werden kann.
Die Zahlen zum Ausbau sind imposant: Der entstehende Tunnel für drei Fahrspuren wird 15 Meter breit und 14 Meter hoch. Insgesamt müssen rund 700'000 Kubikmeter Gestein entfernt werden. Dafür werden täglich zwei Güterzüge mit 18 Waggons eingesetzt. Der Ausbau der dritten Röhre kostet alleine 565 Millionen Franken. Den Rest des 1,55-Milliarden-Projekts machen die Überbauung des Katzensees, die Sanierung der ersten und zweiten Röhre sowie übrige Ausbauarbeiten aus. 2025 soll gemäss Astra das Megaprojekt ganz abgeschlossen sein.
Noch müssen die Arbeiter in der dritten Gubrist-Röhre ihre anstrengenden Aufgaben verrichten. Mittels sogenannter Teilschnittmaschine wird ganz vorne im Tunnel das Sedimentgestein abgefräst. 4,5 bis 6 Meter pro Tag schafft die Maschine. Der Schutt wird am Boden gesammelt und via Förderband nach hinten transportiert. Nach draussen geschaffen wird das abgetragene Gestein von grossen Lastwagen, die Tunnel-Dumper genannt werden. Je weiter Richtung Ausgang man gelangt, umso fertiger ist der Tunnel. Bei den ersten paar hundert Metern sind die Wände bereist mit Spritzbeton versehen.
Das Licht im Stollen ist schummrig, die Luft staubig. «Hier unten herrschen konstant 15 bis 20 Grad», erklärt Roland Hug. Dafür habe es praktisch kein Wasser, es sei ein sehr trockener Tunnel. Die Szenerie ist beeindruckend. Um auch die Bevölkerung daran teilhaben zu lassen, hat das Astra im Infopavillon in Regensdorf eine Ausstellung eingerichtet (siehe Box).
Michael Hotz
Das Interesse am Ausbau der Nordumfahrung Zürich ist bei der Bevölkerung gemäss Bundesamt für Strassen (Astra) beträchtlich. Aus Gründen der Sicherheit und wegen Kapazitätsmangel sei ein Besuch der Baustelle nur für Fachleute möglich. Als Alternative bietet das Astra neu eine Ausstellung im Infopavillon an der Affolternstrasse in Regensdorf an. Mit Infotafeln, Objekten und multimedialen Installationen wird so die Baustelle erlebbar.
Weitere Informationen: www.infopavillon.ch
Lade Fotos..