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Sonntag, 7. März 2021
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Theoretisch verfügt die Schweiz über Pandemie-Erfahrung. Die Behörden agierten während der Spanischen Grippe 1918 ähnlich wie heute. Daraus könnte man lernen. weiterlesen
Michael Ricklin ist seit Anfang dieses Jahres Präsident des Bezirksgewerbeverbandes Dielsdorf. Im Gespräch erklärt er, wie der Verband die lokalen Unternehmen stärkt und wie diese mit der Coronakrise umgehen.
Herr Ricklin, Sie sagen zu Ihrer Wahl zum Präsidenten des Bezirksgewerbeverbandes Dielsdorf, der Bezirk stehe vor grossen Herausforderungen. Was ist damit konkret gemeint?
Michael Ricklin: Die Coronakrise hat viele lokale Unternehmen unerwartet und schwer getroffen. Viele dieser Unternehmen haben mit noch nie da gewesenen Herausforderungen zu kämpfen. Man steht gegenüber von sinkenden Gewinnen oder sogar Verlusten sowie Liquiditätsengpässen. Wir wollen diese Unternehmen sichtbar machen und die Bevölkerung darauf hinweisen, wie wichtig die lokalen Firmen für ein Dorf sind. Unter dem Motto: lokale Loyalität.
Inwiefern verschärft sich die Situation durch die erneuten Corona-Massnahmen?
Die Covid-Krise sowie behördliche Anordnungen führen zu Verschiebungen in die Online-Kanäle. Eine Folge könnte sein, dass es langfristig weniger Arbeits- und Lehrstellen gibt. Auch die Lebensqualität kann sinken oder das Ortsbild kann sich negativ verändern, wenn der stationäre Detailhandel massiv zurückgeht. Es gibt aber auch finanzpolitische Folgen: Nach der Gesundheitskrise kommt wohl eine Wirtschaftskrise. Die Frage lautet: Wie tief geht diese? Sicher ist, dass wir den jüngeren Generationen finanzielle Lasten übergeben werden.
Sie sprechen von Projekten, die Sie aufgegleist haben. Mit welchen Aktionen genau wollen sie die KMU im Bezirk Dielsdorf stärken?
Die Delegierten haben mich und den neuen Ausschuss am 1. Dezember gewählt, und wir werden zusammen mit den lokalen Gewerbevereinen versuchen, unser lokales Gewerbe sichtbar zu machen. Der neue Ausschuss ist sehr breit aufgestellt, damit wir in vielen Bereichen wirken können. Wie bereits vorher erwähnt, ist es uns extrem wichtig, unsere Wahrnehmung im Bezirk Dielsdorf zu stärken und uns sichtbar zu machen. Daher haben wir mit einem Flyer Ende Dezember die Bevölkerung im Bezirk darauf aufmerksam gemacht, dass wir mehr sind als man sieht. Viele Projekt realisieren wir in Zusammenarbeit mit unseren lokalen Vereinen, die diese je nach Bedürfnis lokal umsetzen. Des Weiteren versuchen wir auf diversen Online-Kanälen auf uns und unsere lokalen Gewerbevereine aufmerksam zu machen. Neu haben wir im Ausschuss unter der Leitung von Claudine Fehr BGV#frauenpower. Dies ist ein unabhängiges Netzwerk von selbstbewussten und coolen Frauen in unterschiedlichen beruflichen Positionen: Angestellte, selbstständig Erwerbende, Wieder-Einsteigerinnen ? insbesondere aber auch Privatpersonen (Mütter, Hausfrauen, Rentnerinnen, ?). Wir streben einen attraktiven Begegnungsort mit innovativem Austausch unter starken Frauen an.
Womit kann der Verband die Mitglieder in der Krise stärken? Kann man sich zum Beispiel informieren, wenn man sich im Dschungel der Verordnungen nicht zurecht findet?
Der SGV auf eidgenössischer Ebene und der KGV auf kantonaler Ebene setzten sich sehr stark für die KMU ein. Regelmässig wurden in der Politik Korrekturen vorgenommen aufgrund von Interventionen der Gewerbe-Dachverbände. Die dem KGV angeschlossenen KMU wurden zudem regelmässig mit neusten Infos per Newsletter informiert. Ebenso fand man die relevanten Infos auf der Webseite. Wie selten zuvor sah man die Wichtigkeit der Wirtschafts- und Branchenverbände.
Läden müssen schliessen, Restaurants bleiben zu. Erhalten Sie nun die versprochene Hilfe?
Es ist aktuell sehr schwierig, den Überblick zu behalten. Gewisse Finanzhilfen überschneiden sich beispielsweise wie bei Härtefallpaket I und II des Kantons. Ich denke, der aktuelle Nebel wird sich in Kürze lichten.
Werden innovative Unternehmer, zum Beispiel ein Restaurant, das Take-away anbietet, gegenüber denjenigen finanziell benachteiligt, die ganz schliessen?
Dies kann im Einzelfall tatsächlich passieren, wenn ein Restaurant aufgrund seine Efforts mit Take-away-Angeboten plötzlich eine Umsatzschwelle überschreitet, die für den Anspruch auf Härtefallgelder relevant ist. In der Krise sind solche Systemfehler nicht ausgeschlossen.
Was bedeutet Click und Collekt konkret für einen Laden? Ist das mehr als nur das übliche Online-Shopping, das ja ohnehin schon eine grosse Konkurrenz zum heimischen Gewerbe darstellt? Bedeutet das, man kann auch anrufen, abmachen und dann etwas abholen?
Beim ersten Lockdown haben viele Geschäfte in den Dörfern dies bereits umgesetzt und diverse Service angeboten. Zusätzlich konnte man auf den Onlineseiten der lokalen Gewerbevereinen eine Liste ausdrucken mit allen Unternehmen und Dienstleistungen. Auch hier sieht man, dass viele lokal Unternehmer sehr innovativ sind und alles für das Überleben machen.
Tendenziell stehen Wirtschaftsverbände und das Gewerbe den Corona-Massnahmen kritisch bis ablehnend gegenüber, weil es vielen an die Existenz geht. Dennoch hört man auch immer wieder das Argument, dass Wirtschaft und Gesundheit keine Zielkonflikte sind, weil zu viele kranke Menschen und ein überlastetes Gesundheitssystem der Wirtschaft auch schaden. Gibt es innerhalb des Bezirksgewerbeverbandes auch unterschiedliche Ansichten?
Für die meisten Gewerbler ist es ein Widerspruch, aber ich kann nicht für alle sprechen. Das Hauptproblem liegt meines Ermessens darin, dass die Risikogruppen in den Alters- und Pflegheimen auch im zehnten Monat der Krise nicht richtig geschützt werden. Würde dies ernsthaft gemacht, wären die Spitäler nicht überlastet und die Einschnitte im Bereich Gastro oder Hotellerie und Detailhandel wären vermutlich nicht so gross. Aus keiner Statistik des Bundes oder Kantons geht hervor, dass man sich beim Einkaufen anstecken würde. Das sind alles Branchen, die unter Einhaltung der Schutzkonzepte seit Monaten ihren Teil zur Bekämpfung der Pandemie beitragen.
Wie gehen Sie selber, als Mensch, Vater, Sohn, Gewerbetreibender, mit den unterschiedlichen Ansichten, Bedürfnissen und Ängsten um, die in dieser Zeit gerade die verschiedenen Generationen und Berufe haben?
Ohne die grossartige Unterstützung und den Rückhalt meiner Frau hätte ich einiges nicht geschafft.
Michael Ricklin ist seit Anfang dieses Jahres Präsident des Bezirksgewerbeverbandes Dielsdorf. Von 2014 bis 2020 war er Präsident des Gewerbevereins Dielsdorf und Umgebung.
Bettina Sticher
Michael Ricklin ist seit Anfang dieses Jahres Präsident des Bezirksgewerbeverbandes Dielsdorf. Im Gespräch erklärt er, wie der Verband die lokalen Unternehmen stärkt und wie diese mit der Coronakrise umgehen.
Herr Ricklin, Sie sagen zu Ihrer Wahl zum Präsidenten des Bezirksgewerbeverbandes Dielsdorf, der Bezirk stehe vor grossen Herausforderungen. Was ist damit konkret gemeint?
Michael Ricklin: Die Coronakrise hat viele lokale Unternehmen unerwartet und schwer getroffen. Viele dieser Unternehmen haben mit noch nie da gewesenen Herausforderungen zu kämpfen. Man steht gegenüber von sinkenden Gewinnen oder sogar Verlusten sowie Liquiditätsengpässen. Wir wollen diese Unternehmen sichtbar machen und die Bevölkerung darauf hinweisen, wie wichtig die lokalen Firmen für ein Dorf sind. Unter dem Motto: lokale Loyalität.
Inwiefern verschärft sich die Situation durch die erneuten Corona-Massnahmen?
Die Covid-Krise sowie behördliche Anordnungen führen zu Verschiebungen in die Online-Kanäle. Eine Folge könnte sein, dass es langfristig weniger Arbeits- und Lehrstellen gibt. Auch die Lebensqualität kann sinken oder das Ortsbild kann sich negativ verändern, wenn der stationäre Detailhandel massiv zurückgeht. Es gibt aber auch finanzpolitische Folgen: Nach der Gesundheitskrise kommt wohl eine Wirtschaftskrise. Die Frage lautet: Wie tief geht diese? Sicher ist, dass wir den jüngeren Generationen finanzielle Lasten übergeben werden.
Sie sprechen von Projekten, die Sie aufgegleist haben. Mit welchen Aktionen genau wollen sie die KMU im Bezirk Dielsdorf stärken?
Die Delegierten haben mich und den neuen Ausschuss am 1. Dezember gewählt, und wir werden zusammen mit den lokalen Gewerbevereinen versuchen, unser lokales Gewerbe sichtbar zu machen. Der neue Ausschuss ist sehr breit aufgestellt, damit wir in vielen Bereichen wirken können. Wie bereits vorher erwähnt, ist es uns extrem wichtig, unsere Wahrnehmung im Bezirk Dielsdorf zu stärken und uns sichtbar zu machen. Daher haben wir mit einem Flyer Ende Dezember die Bevölkerung im Bezirk darauf aufmerksam gemacht, dass wir mehr sind als man sieht. Viele Projekt realisieren wir in Zusammenarbeit mit unseren lokalen Vereinen, die diese je nach Bedürfnis lokal umsetzen. Des Weiteren versuchen wir auf diversen Online-Kanälen auf uns und unsere lokalen Gewerbevereine aufmerksam zu machen. Neu haben wir im Ausschuss unter der Leitung von Claudine Fehr BGV#frauenpower. Dies ist ein unabhängiges Netzwerk von selbstbewussten und coolen Frauen in unterschiedlichen beruflichen Positionen: Angestellte, selbstständig Erwerbende, Wieder-Einsteigerinnen ? insbesondere aber auch Privatpersonen (Mütter, Hausfrauen, Rentnerinnen, ?). Wir streben einen attraktiven Begegnungsort mit innovativem Austausch unter starken Frauen an.
Womit kann der Verband die Mitglieder in der Krise stärken? Kann man sich zum Beispiel informieren, wenn man sich im Dschungel der Verordnungen nicht zurecht findet?
Der SGV auf eidgenössischer Ebene und der KGV auf kantonaler Ebene setzten sich sehr stark für die KMU ein. Regelmässig wurden in der Politik Korrekturen vorgenommen aufgrund von Interventionen der Gewerbe-Dachverbände. Die dem KGV angeschlossenen KMU wurden zudem regelmässig mit neusten Infos per Newsletter informiert. Ebenso fand man die relevanten Infos auf der Webseite. Wie selten zuvor sah man die Wichtigkeit der Wirtschafts- und Branchenverbände.
Läden müssen schliessen, Restaurants bleiben zu. Erhalten Sie nun die versprochene Hilfe?
Es ist aktuell sehr schwierig, den Überblick zu behalten. Gewisse Finanzhilfen überschneiden sich beispielsweise wie bei Härtefallpaket I und II des Kantons. Ich denke, der aktuelle Nebel wird sich in Kürze lichten.
Werden innovative Unternehmer, zum Beispiel ein Restaurant, das Take-away anbietet, gegenüber denjenigen finanziell benachteiligt, die ganz schliessen?
Dies kann im Einzelfall tatsächlich passieren, wenn ein Restaurant aufgrund seine Efforts mit Take-away-Angeboten plötzlich eine Umsatzschwelle überschreitet, die für den Anspruch auf Härtefallgelder relevant ist. In der Krise sind solche Systemfehler nicht ausgeschlossen.
Was bedeutet Click und Collekt konkret für einen Laden? Ist das mehr als nur das übliche Online-Shopping, das ja ohnehin schon eine grosse Konkurrenz zum heimischen Gewerbe darstellt? Bedeutet das, man kann auch anrufen, abmachen und dann etwas abholen?
Beim ersten Lockdown haben viele Geschäfte in den Dörfern dies bereits umgesetzt und diverse Service angeboten. Zusätzlich konnte man auf den Onlineseiten der lokalen Gewerbevereinen eine Liste ausdrucken mit allen Unternehmen und Dienstleistungen. Auch hier sieht man, dass viele lokal Unternehmer sehr innovativ sind und alles für das Überleben machen.
Tendenziell stehen Wirtschaftsverbände und das Gewerbe den Corona-Massnahmen kritisch bis ablehnend gegenüber, weil es vielen an die Existenz geht. Dennoch hört man auch immer wieder das Argument, dass Wirtschaft und Gesundheit keine Zielkonflikte sind, weil zu viele kranke Menschen und ein überlastetes Gesundheitssystem der Wirtschaft auch schaden. Gibt es innerhalb des Bezirksgewerbeverbandes auch unterschiedliche Ansichten?
Für die meisten Gewerbler ist es ein Widerspruch, aber ich kann nicht für alle sprechen. Das Hauptproblem liegt meines Ermessens darin, dass die Risikogruppen in den Alters- und Pflegheimen auch im zehnten Monat der Krise nicht richtig geschützt werden. Würde dies ernsthaft gemacht, wären die Spitäler nicht überlastet und die Einschnitte im Bereich Gastro oder Hotellerie und Detailhandel wären vermutlich nicht so gross. Aus keiner Statistik des Bundes oder Kantons geht hervor, dass man sich beim Einkaufen anstecken würde. Das sind alles Branchen, die unter Einhaltung der Schutzkonzepte seit Monaten ihren Teil zur Bekämpfung der Pandemie beitragen.
Wie gehen Sie selber, als Mensch, Vater, Sohn, Gewerbetreibender, mit den unterschiedlichen Ansichten, Bedürfnissen und Ängsten um, die in dieser Zeit gerade die verschiedenen Generationen und Berufe haben?
Ohne die grossartige Unterstützung und den Rückhalt meiner Frau hätte ich einiges nicht geschafft.
Michael Ricklin ist seit Anfang dieses Jahres Präsident des Bezirksgewerbeverbandes Dielsdorf. Von 2014 bis 2020 war er Präsident des Gewerbevereins Dielsdorf und Umgebung.
Bettina Sticher
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