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Sonntag, 7. März 2021
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In der Deponie oberhalb des beliebten Ausflugsziels Blausee im Kanton Bern soll auch Material der Kibag Regensdorf falsch entsorgt worden sein. Die Auswirkungen auf den Blausee müssen noch geklärt werden. Foto: Adobe Stock
Wie die «Rundschau» des Schweizer Fernsehens aufdeckte, wurde Aushub-material in nicht dafür vorgesehenen Deponien entsorgt. Untersuchungen gegen die Transportfirma sind im Gange. Betroffen ist auch die Kibag Regensdorf.
Regensdorf. Im Berner Oberland, im Steinbruch Mitholz oberhalb des Ausflugsziels Blausee, sind laut Medienberichten über Jahre Hunderte Tonnen Material entsorgt worden, die in eine anders klassifizierte Deponie gehört hätten, sprich schadstoffbelastes Material. Wie die «Rundschau» vom Schweizer Fernsehen recherchierte, soll die beauftragte Transportfirma TGC Deklarationen umgeschrieben haben, um Material in dieser «günstigeren», und damit eigentlich nicht geeigneten, Deponie entsorgen zu können. Gegen die Transportfirma ermittelt jetzt die Berner Justiz.
Von dieser vermutlich illegalen Entsorgung ist auch die Regensdorfer Kibag betroffen. In der «Rundschau» zeigte sich Peter Althaus, Geschäftsleitungsmitglied der Kibag, erschüttert. Damals äusserte er sich: «Wenn das stimmt, ist es eine Katastrophe.» Die Kibag habe einen hohen Preis für die korrekte und legale Entsorgung bezahlt. Doch schlussendlich wurde das Material illegal in eine Grube gekippt.Die Redaktion wollte bei dem Unternehmen unter anderem in Erfahrung bringen, wie viele Transporte betroffen waren, wie die Kontrollmechanismen firmenintern funktionieren und ob die Kibag selbst eine Strafanzeige gegen die Transportfirma einreicht. Althaus wollte diese Fragen nicht beantworten und nahm wie folgt Stellung: «In unserer Recycling-Aufbereitungsanlage in Regensdorf arbeiten wir streng nach Gesetz und behördlichen Vorgaben. Jede einzelne Charge wird zudem sauber deklariert. Dies sind denn auch unsere Kontrollmechanismen, die alle funktionieren. Im aktuellen Fall TGC waren wir so umgehend in der Lage, den Berner Untersuchungsbehörden sämtliche Daten zu liefern.»
Gegenüber der «Rundschau» erzählte ein ehemaliger Chauffeur der Transportfirma TGC, wie das System funktionierte. Die Lieferscheine seien jeweils auf einer Raststätte umgeschrieben und somit als «sauberer Aushub» deklariert in den Steinbruch Mitholz oder eine andere Deponie gebracht worden. Ein lukratives Geschäft für das Transportunternehmen. Und wesentlich günstiger als das Abladen in einer Deponie mit entsprechenden Schutzmassnahmen. Beim Auftraggeber werden höhere Kosten für die fachgerechte Entsorgung verrechnet, beim Ausladen werden pro Fahrt ein dreistelliger Betrag in Franken an Deponiegebühren gespart. Wieso das jahrelang im Kanton Bern nicht bemerkt wurde, wird jetzt untersucht, und ein Strafverfahren gegen die Transportfirma wurde eingeleitet. Aus dem Kanton Zürich wurde unter anderem Material von Kibag Regensdorf und Agir Dietikon nach Bern in die dafür eigentlich ungeeigneten Gruben transportiert. Ein Grossteil des Materials war getrockneter Schlamm, der potenziell krebserregende Rückstände enthält. Die Belastung des Materials sei aber nicht sehr hoch, wie sich ein Experte in der Fernsehsendung äusserte. Wie viel Tonnen genau verschmutzt waren und an falschen Orten abgeladen wurden, ist noch unklar.
Die Kibag hat der «Rundschau» Firmen-Dokumente gezeigt. Die falsche Entsorgung sei demnach für die Firma nicht erkennbar gewesen. Peter Althaus meinte in seinen Ausführungen gegenüber dieser Zeitung auch, es gäbe keinen Grund für Ängste in der Bevölkerung. Die Kibag Regensdorf funktioniere bestens. Der Kanton Zürich sei gleichzeitig sehr streng mit Auflagen. Er schrieb wörtlich: «Wir dürfen Vertrauen haben.»Tatsache ist, dass die Kontrollen irgendwo nicht funktioniert haben, spätestens aber beim Abladen in der Deponie. Ein Umstand, der in der aktuellen Diskussion um eine anstehende Deponieerweiterung (Depoine Chalberhau in Rümlang) und Einrichtung einer neuen Deponie (Deponie Steindler in Würenlos, angrenzend an Otelfingen) Gegenstand von weiteren Diskussionen sein dürfte.
Sibylle Ratz
In der Deponie oberhalb des beliebten Ausflugsziels Blausee im Kanton Bern soll auch Material der Kibag Regensdorf falsch entsorgt worden sein. Die Auswirkungen auf den Blausee müssen noch geklärt werden. Foto: Adobe Stock
Wie die «Rundschau» des Schweizer Fernsehens aufdeckte, wurde Aushub-material in nicht dafür vorgesehenen Deponien entsorgt. Untersuchungen gegen die Transportfirma sind im Gange. Betroffen ist auch die Kibag Regensdorf.
Regensdorf. Im Berner Oberland, im Steinbruch Mitholz oberhalb des Ausflugsziels Blausee, sind laut Medienberichten über Jahre Hunderte Tonnen Material entsorgt worden, die in eine anders klassifizierte Deponie gehört hätten, sprich schadstoffbelastes Material. Wie die «Rundschau» vom Schweizer Fernsehen recherchierte, soll die beauftragte Transportfirma TGC Deklarationen umgeschrieben haben, um Material in dieser «günstigeren», und damit eigentlich nicht geeigneten, Deponie entsorgen zu können. Gegen die Transportfirma ermittelt jetzt die Berner Justiz.
Von dieser vermutlich illegalen Entsorgung ist auch die Regensdorfer Kibag betroffen. In der «Rundschau» zeigte sich Peter Althaus, Geschäftsleitungsmitglied der Kibag, erschüttert. Damals äusserte er sich: «Wenn das stimmt, ist es eine Katastrophe.» Die Kibag habe einen hohen Preis für die korrekte und legale Entsorgung bezahlt. Doch schlussendlich wurde das Material illegal in eine Grube gekippt.Die Redaktion wollte bei dem Unternehmen unter anderem in Erfahrung bringen, wie viele Transporte betroffen waren, wie die Kontrollmechanismen firmenintern funktionieren und ob die Kibag selbst eine Strafanzeige gegen die Transportfirma einreicht. Althaus wollte diese Fragen nicht beantworten und nahm wie folgt Stellung: «In unserer Recycling-Aufbereitungsanlage in Regensdorf arbeiten wir streng nach Gesetz und behördlichen Vorgaben. Jede einzelne Charge wird zudem sauber deklariert. Dies sind denn auch unsere Kontrollmechanismen, die alle funktionieren. Im aktuellen Fall TGC waren wir so umgehend in der Lage, den Berner Untersuchungsbehörden sämtliche Daten zu liefern.»
Gegenüber der «Rundschau» erzählte ein ehemaliger Chauffeur der Transportfirma TGC, wie das System funktionierte. Die Lieferscheine seien jeweils auf einer Raststätte umgeschrieben und somit als «sauberer Aushub» deklariert in den Steinbruch Mitholz oder eine andere Deponie gebracht worden. Ein lukratives Geschäft für das Transportunternehmen. Und wesentlich günstiger als das Abladen in einer Deponie mit entsprechenden Schutzmassnahmen. Beim Auftraggeber werden höhere Kosten für die fachgerechte Entsorgung verrechnet, beim Ausladen werden pro Fahrt ein dreistelliger Betrag in Franken an Deponiegebühren gespart. Wieso das jahrelang im Kanton Bern nicht bemerkt wurde, wird jetzt untersucht, und ein Strafverfahren gegen die Transportfirma wurde eingeleitet. Aus dem Kanton Zürich wurde unter anderem Material von Kibag Regensdorf und Agir Dietikon nach Bern in die dafür eigentlich ungeeigneten Gruben transportiert. Ein Grossteil des Materials war getrockneter Schlamm, der potenziell krebserregende Rückstände enthält. Die Belastung des Materials sei aber nicht sehr hoch, wie sich ein Experte in der Fernsehsendung äusserte. Wie viel Tonnen genau verschmutzt waren und an falschen Orten abgeladen wurden, ist noch unklar.
Die Kibag hat der «Rundschau» Firmen-Dokumente gezeigt. Die falsche Entsorgung sei demnach für die Firma nicht erkennbar gewesen. Peter Althaus meinte in seinen Ausführungen gegenüber dieser Zeitung auch, es gäbe keinen Grund für Ängste in der Bevölkerung. Die Kibag Regensdorf funktioniere bestens. Der Kanton Zürich sei gleichzeitig sehr streng mit Auflagen. Er schrieb wörtlich: «Wir dürfen Vertrauen haben.»Tatsache ist, dass die Kontrollen irgendwo nicht funktioniert haben, spätestens aber beim Abladen in der Deponie. Ein Umstand, der in der aktuellen Diskussion um eine anstehende Deponieerweiterung (Depoine Chalberhau in Rümlang) und Einrichtung einer neuen Deponie (Deponie Steindler in Würenlos, angrenzend an Otelfingen) Gegenstand von weiteren Diskussionen sein dürfte.
Sibylle Ratz
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