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Sonntag, 2. April 2023
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Die Schweizer Grossbanken haben sich schon vor Jahrzehnten von den Schweizer Tugenden entfernt und wollten es der Grossmacht USA gleichtun. Die UBS hat nach 2008 ihre Lehren gezogen und das gefährliche Investment- bankgeschäft – vor allem in... weiterlesen
Ganz unverhofft begegnete ich neulich auf Instagram einem Pärli-Bild, das mich staunen liess. Dabu (kl. Bild) von Dabu Fantastic zeigte in seiner Insta-Story ein Kuschel-Bild von sich und einer Frau. Dazu postete der Musiker den Song «Liebi.. weiterlesen
Über 300 Baumstämme säumen in diesen Tagen die Tannholzstrasse in Regensdorf-Watt. Gut und gerne zehn Tonnen wiegt ein Prachtsexemplar. Sie alle kommen unter den Hammer, im Fachjargon heisst das Wertholzsubmission.
Regensdorf-Watt. Philipp Binder und seine vier Kollegen sind an diesem Donnerstagmorgen fleissig am Werkeln ? den ganzen Tatzelwurm an Holzstämmen müssen sie vermessen. Ist das kleine Schild mit Zahlen, die Identifikationsnummer eines jeden Baumes, im Computer notiert, tönt es plötzlich «6 Meter 10» ? soeben hat einer der Forstleute die Länge des Stammes bestimmt. Schliesslich wird noch der Durchmesser des Rundholzes festgelegt. Alle Zahlen tippt Binder in seinen Laptop, den er wie einen Bauchladen trägt. «Eine Eigenkonstruktion», sagt er stolz. Sein Vorgesetzter Marco Gubser hält alles zusätzlich auf Papier fest, damit die zwei Holzfachleute ihre Daten jederzeit abgleichen können. Die genauen Angaben und die Holzart jedes Baumes sind zentral. Ein potenzieller Bieter braucht sie, denn sein Preisangebot für eine bestimmte Eiche, Fichte oder Tanne wird sich danach richten. Jeder Interessierte muss es der ZürichHolz AG (siehe Box), die diese Holzauktion organisiert, schriftlich einreichen. Der Meistbietende erhält am Stichtag den Zuschlag.
Wer im Duden nach «Wertholzsubmission» sucht, wird nicht fündig. Auch das Synonym-Wörterbuch kann mit dem Begriff wenig anfangen. Einzig das clevere Köpfchen Wikipedia weiss, dass es sich bei einer Holzsubmission um ein forstwirtschaftliches Verkaufsverfahren handelt, bei dem insbesondere wertvolles Rohholz (Wertholz) an den Meistbietenden veräussert wird. Die Stämme, die fein säuberlich geordnet am Wegrand der Tannholzstrasse liegen, stammen nicht nur aus dem Zürcher Unterland. Sie wurden auch im übrigen Kantonsgebiet geschlagen, kommen aber zudem aus Wäldern von St. Gallen, Thurgau und Schaffhausen. Sogar ein Anbieter aus dem Wallis bringe sein Holz hierhin, sagt Binder. Doch lange Transportwege würden den Erlös schmälern. Aber grundsätzlich könne jeder Anbieter an dieser Versteigerung teilnehmen, Restriktionen gebe es keine. Schliesslich würden nicht alle Kantone eine solche Wertholzsubmission durchführen.
Binder zeigt auf einen besonders wuchtigen Baumstamm. Es sei eine Eiche aus Birmensdorf. Rund zehn Tonnen schwer schätzt er sie und meint: «Ein solches Prachtsexemplar fällt man nie und nimmer, sie ist dem Sturm im letzten Sommer zum Opfer gefallen.» Wohl nicht zuletzt deshalb ist auf der diesjährigen Gant ein Rekordangebot von gut 750 Kubikmetern anzutreffen. Ein Blick auf den Preisspiegel der Wertholzsubmission Zürich der letzten fünf Jahre zeigt, dass die Anbieter mit äusserst volatilen Preisen rechnen müssen. Gehörte der Kirschbaum einst zum teuer gehandelten Holz, erhalte ein Anbieter derzeit nicht viel mehr als den Brennholzwert, so Holzkaufmann Binder. Stark begehrt sei schon seit Jahren die Eiche. Auf der diesjährigen Versteigerung würden fast 140 solche Stämme angeboten. Die Eichen der letztjährigen Versteigerung seien hauptsächlich in der Holzindustrie der Schweiz verarbeitet worden, die daraus Türen, Böden und vieles mehr produziert hat.
Die Holzträmel aus dem Schweizer Wald kann die ZürichHolz AG auf ihrer Gant zuweilen von Hamburg bis Venedig verkaufen. Man biete eben beste Qualität an, sagt Binder schmunzelnd. Er weiss von einem hochwertigen Ahorn, der im letzten Jahr nach Osteuropa kam, wo das Holz für den Innenausbau einer Jacht verwendet worden sei. Für einen Bergahorn mit Riegelmerkmal, eine begehrte Wuchsanomalie im Holz, bot ein Abnehmer letztes Jahr einen Höchstpreis von 7800 Franken pro Festmeter (rund ein Kubikmeter Massivholz). Auch in diesem Jahr warten mehrere Ahorne mit Riegelmerkmal auf Käufer. Ob auch sie zu einer solch stolzen Summe unter den Hammer kommen? Das Bieterverfahren ist derzeit voll im Gang und endet am 16. Februar 2022. Kann ein Anbieter den geschlagenen Baum nicht veräussern, liegt das Risiko bei ihm selbst, die ZürichHolz AG fungiert nur als Vermittlerin. Sie organisiert zudem auch die Logistik des tonnenschweren Holzmaterials vom Wald bis zum Wertholzplatz. Wer den Zuschlag erhalten hat, bezahlt die Rechnung, danach darf der erworbene Stamm an der Tannholzstrasse abgeholt werden.
Roger Strässle
Die auf Rund- und Energieholz spezialisierte Firma ZürichHolz AG wurde im Jahr 2005 gegründet. Zu Beginn gehörte die Firma 60 öffentlichen und 100 privaten Waldeigentümern im Kanton, inzwischen sind es über 340 Aktionäre. Die ZürichHolz AG hat 2021 erstmals die Zürcher Wertholzsubmission organisiert. Das Unternehmen vermarktet jährlich rund 160000 m3 Waldholz für die Zürcher Forstreviere und Waldbesitzer. Die Abnehmer wie zum Beispiel Sägewerke sind meist in der Schweiz zu finden. Infos: www.zuerichholz.ch/wertholz
Über 300 Baumstämme säumen in diesen Tagen die Tannholzstrasse in Regensdorf-Watt. Gut und gerne zehn Tonnen wiegt ein Prachtsexemplar. Sie alle kommen unter den Hammer, im Fachjargon heisst das Wertholzsubmission.
Regensdorf-Watt. Philipp Binder und seine vier Kollegen sind an diesem Donnerstagmorgen fleissig am Werkeln ? den ganzen Tatzelwurm an Holzstämmen müssen sie vermessen. Ist das kleine Schild mit Zahlen, die Identifikationsnummer eines jeden Baumes, im Computer notiert, tönt es plötzlich «6 Meter 10» ? soeben hat einer der Forstleute die Länge des Stammes bestimmt. Schliesslich wird noch der Durchmesser des Rundholzes festgelegt. Alle Zahlen tippt Binder in seinen Laptop, den er wie einen Bauchladen trägt. «Eine Eigenkonstruktion», sagt er stolz. Sein Vorgesetzter Marco Gubser hält alles zusätzlich auf Papier fest, damit die zwei Holzfachleute ihre Daten jederzeit abgleichen können. Die genauen Angaben und die Holzart jedes Baumes sind zentral. Ein potenzieller Bieter braucht sie, denn sein Preisangebot für eine bestimmte Eiche, Fichte oder Tanne wird sich danach richten. Jeder Interessierte muss es der ZürichHolz AG (siehe Box), die diese Holzauktion organisiert, schriftlich einreichen. Der Meistbietende erhält am Stichtag den Zuschlag.
Wer im Duden nach «Wertholzsubmission» sucht, wird nicht fündig. Auch das Synonym-Wörterbuch kann mit dem Begriff wenig anfangen. Einzig das clevere Köpfchen Wikipedia weiss, dass es sich bei einer Holzsubmission um ein forstwirtschaftliches Verkaufsverfahren handelt, bei dem insbesondere wertvolles Rohholz (Wertholz) an den Meistbietenden veräussert wird. Die Stämme, die fein säuberlich geordnet am Wegrand der Tannholzstrasse liegen, stammen nicht nur aus dem Zürcher Unterland. Sie wurden auch im übrigen Kantonsgebiet geschlagen, kommen aber zudem aus Wäldern von St. Gallen, Thurgau und Schaffhausen. Sogar ein Anbieter aus dem Wallis bringe sein Holz hierhin, sagt Binder. Doch lange Transportwege würden den Erlös schmälern. Aber grundsätzlich könne jeder Anbieter an dieser Versteigerung teilnehmen, Restriktionen gebe es keine. Schliesslich würden nicht alle Kantone eine solche Wertholzsubmission durchführen.
Binder zeigt auf einen besonders wuchtigen Baumstamm. Es sei eine Eiche aus Birmensdorf. Rund zehn Tonnen schwer schätzt er sie und meint: «Ein solches Prachtsexemplar fällt man nie und nimmer, sie ist dem Sturm im letzten Sommer zum Opfer gefallen.» Wohl nicht zuletzt deshalb ist auf der diesjährigen Gant ein Rekordangebot von gut 750 Kubikmetern anzutreffen. Ein Blick auf den Preisspiegel der Wertholzsubmission Zürich der letzten fünf Jahre zeigt, dass die Anbieter mit äusserst volatilen Preisen rechnen müssen. Gehörte der Kirschbaum einst zum teuer gehandelten Holz, erhalte ein Anbieter derzeit nicht viel mehr als den Brennholzwert, so Holzkaufmann Binder. Stark begehrt sei schon seit Jahren die Eiche. Auf der diesjährigen Versteigerung würden fast 140 solche Stämme angeboten. Die Eichen der letztjährigen Versteigerung seien hauptsächlich in der Holzindustrie der Schweiz verarbeitet worden, die daraus Türen, Böden und vieles mehr produziert hat.
Die Holzträmel aus dem Schweizer Wald kann die ZürichHolz AG auf ihrer Gant zuweilen von Hamburg bis Venedig verkaufen. Man biete eben beste Qualität an, sagt Binder schmunzelnd. Er weiss von einem hochwertigen Ahorn, der im letzten Jahr nach Osteuropa kam, wo das Holz für den Innenausbau einer Jacht verwendet worden sei. Für einen Bergahorn mit Riegelmerkmal, eine begehrte Wuchsanomalie im Holz, bot ein Abnehmer letztes Jahr einen Höchstpreis von 7800 Franken pro Festmeter (rund ein Kubikmeter Massivholz). Auch in diesem Jahr warten mehrere Ahorne mit Riegelmerkmal auf Käufer. Ob auch sie zu einer solch stolzen Summe unter den Hammer kommen? Das Bieterverfahren ist derzeit voll im Gang und endet am 16. Februar 2022. Kann ein Anbieter den geschlagenen Baum nicht veräussern, liegt das Risiko bei ihm selbst, die ZürichHolz AG fungiert nur als Vermittlerin. Sie organisiert zudem auch die Logistik des tonnenschweren Holzmaterials vom Wald bis zum Wertholzplatz. Wer den Zuschlag erhalten hat, bezahlt die Rechnung, danach darf der erworbene Stamm an der Tannholzstrasse abgeholt werden.
Roger Strässle
Die auf Rund- und Energieholz spezialisierte Firma ZürichHolz AG wurde im Jahr 2005 gegründet. Zu Beginn gehörte die Firma 60 öffentlichen und 100 privaten Waldeigentümern im Kanton, inzwischen sind es über 340 Aktionäre. Die ZürichHolz AG hat 2021 erstmals die Zürcher Wertholzsubmission organisiert. Das Unternehmen vermarktet jährlich rund 160000 m3 Waldholz für die Zürcher Forstreviere und Waldbesitzer. Die Abnehmer wie zum Beispiel Sägewerke sind meist in der Schweiz zu finden. Infos: www.zuerichholz.ch/wertholz
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