Für immer jung?

Kürzlich sitze ich bei meiner Ärztin. Seit Neustem sehe ich schlecht. Lesen? Schwierig! Sie lächelt und sagt, dass das in meinem Alter normal ist. Bei ihr habe die Alterssichtigkeit schon längst angefangen. Dabei sei sie «einige Jahre» jünger als ich. Ich zucke zusammen. Plötzlich sind Ärzte also jünger als ich. Das ist nicht schlimm, aber es ist schräg.

Ein zweiter solcher Moment trifft mich neulich auch ziemlich unverhofft: Michelle Hunziker (Bild 2 r.) wird Grosi. Michelle ist gerade mal zwei Jahre älter als ich. Dachte ich bis jetzt, dass ich für immer jung bin, schnalle ich nun, dass dem nicht so ist. Ich überlege, was das mit mir macht. Meine Erkenntnis ist befreiend: Ich bin nicht nur alterssichtig, ich bin auch altersmild. Dellen, Pölsterli, Fältli, alles easy. Ich reihe mich viel lieber in die Generation von Belle Michelle, Melanie Winiger oder Stéphanie Berger ein. Alles Frauen, die sich in ihrer Haut wohl fühlen und die ihren Kindern tolle Mütter sind, ohne sich dabei selber zu vergessen. Damit zurück zu Michelle. Die Gute wurde vor ein paar Wochen mit Tochter Aurora (Bild 2 l.) beim Kauf eines Schwangerschaftstests gesichtet. Während die Presse damals noch werweisste, ob der Test für Aurora oder Michelle ist, wissen wir jetzt, dass es Aurora und ihr Freund Goffredo Cerza sind, die im Januar ein Baby erwarten.

Das ist herzig und super. Die meisten Props gebe ich dennoch Michelle: Als Mama hast du wohl alles richtig gemacht, wenn deine Tochter den Schwangerschaftstest mit dir kauft. Übrigens, Stéphanie Berger und Michelle Hunziker haben den gleichen Jahrgang. Während Michelle Grosi wird, bäbeled Berger ihren ein paar Monate alten Maximilian. Was ich damit sagen will: Vielleicht bin ich doch für immer jung. Vielleicht sind wir alle irgendwie «forever young». (Sorry für den Ohrwurm!)

Text: Maja Zivadinovic

Bilder: MZ/instagram